Museum Barcelona  Barcino Stadtgeschichte Archäologie

Als die Römer die iberische Halbinsel für sich entdeckten, errichteten sie in Tarraco, dem heutigen Tarragona eine Art Hauptstadt. Von dort führte eine der wichtigsten Straßen nach Empuria, einer von den Griechen und Phöniziern gegründeten Siedlung an der Costa Brava. Die kleine Bucht am Mont Taber, in der heute Barcelona liegt, hatte damals keinerlei Bedeutung für die großen handelstreibenden Völker der Antike.

Zunächst standen lediglich ein paar Hütten kelto-iberischer Ureinwohner auf dem Hügel. Da die kleine Siedlung allerdings keinen Zugang zum Wasser hatte, siedelten sich immer mehr Leute in der Senke zwischen den Hügeln Mont Jovis (Montjuic) und Mont Taber an, denn damals führte dort ein kleiner Fluss ins Meer. Im 3. Jahrhundert vor Christus lebte hier ein Mix aus Veteranen der römischen Armee, Seeleuten, Halbfreien und sicher auch noch ein paar übriggebliebene Laietani. Alles in allem eher arme Leute und „einfachesVolk“.

Das Jahr 218 gilt als offizielles Geburtsjahr der kleinen Festungsstadt Barcino. Nach typisch römischem Standardmuster legte man die Stadtmauern im Achteck an und begrenzte eine Fläche von rund 10 Hektar Land. Barcino entwickelte sich schnell. Bald wurde aus der Festung eine kleine Handelsstadt. Hauptstadt war und blieb immer noch Tarraco. Um das kleine, aber wachsende Barcino unter Kontrolle zu halten, beschlossen die römischen Herrscher in Barcino ein Gebäude zu errichten, das die römische Macht demonstrieren sollte: sie bauten einen großen Tempel, den Augustustempel. Ganz versteckt im Innenhof eines Wohnblocks im Carrer del Paradis stehen drei der Säulen dieses Tempels noch heute!

Museum Säulen des Augustustempels Barcelona Barcino

Im Museu d’Historia de Barcelona kann man eine kleine Zeitreise in die Antike machen. Mit dem Fahrstuhl geht es 2000 Jahre hinab in die Vergangenheit. Der unterirdische Weg führt an alten Gerbereien, Färbereien, Weinlagern und Wohnhäusern vorbei. Mit dem Audioguide kann man sich an den spannendsten Stellen die Geschichten und Erklärungen ganz detalliert anhören. Ich liebe solche Museen, in denen ich durch vergangene Jahrhunderte spaziere und mir richtig vorstellen kann, wie die Männer und Frauen hier Stoffe färbten, die Tücher zum Trocknen auslegten, Fische in Salzlake einlegten, Garum herstellten oder spielende Kinder durch die Gassen tobten.

Das Museu d’Història de la Ciutat (Stadtgeschichtliches Museum) ist genau genommen in mehrere Teile gegliedert: In der Casa Padellàs befindet sich der Eingang, vom Carrer Veguer kommend. Auf dieser Etage kann man ein paar archäologsiche Fundstücke besichtigen und einen kleinen Film über die Entstehung und Entwicklungs Barcelona ansehen.

Museum Barcelona  Barcino Stadtgeschichte Archäologie

Dann geht es hinab in den Untergrund, den eigentlich spannendsten Teil des Museums, wie ich finde. Mitten durch die Ausgrabungen führt ein Weg unter den heutigen Straßen und Gebäuden entlang.  Auf unterirdischen Wegen gelangt man von der Antike ins Mittelalter, zum Palau Comptal /Reial. Kurz vor dem Ausgang des Museums befindet sich im Palau Reial Mayor ein ganz besonderer Raum, der Saló del Tinell: Der Saal ist einerseits für die unglaubliche architektonische Leistung (um 1360) berühmt – nie zuvor hatte man so große freistehende Bögen gebaut-  aber auch, weil die „katholischen Könige“ Königin Isabella und König Ferdinand genau hier Christopher Columbus nach seiner Rückkehr aus Amerika empfangen haben sollen. Bewiesen ist das zwar nicht, aber beeindruckend find ich es irgendwie trotzdem.

Nützliche Tipps:

Sorry für die schlechte Qualität der Fotos! man darf im Museum nicht mit Blitz fotografieren und es ist seeehr dunkel. Wer fotografieren will, sollte sich darauf einstellen!

Noch mehr Infos zum MUHBA findet Ihr auf:  www.barcelona-museum.de

Adresse

MUHBA
Plaça del Rei
(Eingang: Carrer Veguer!)
08002 Barcelona

Website:  museuhistoria.bcn.cat
Eintritt: 7 Euro, Kinder 5 Euro

Museum Barcelona  Barcino Stadtgeschichte Archäologie

Museum Barcelona  Barcino Stadtgeschichte Archäologie

Beim Bau der Stadtmauer wurden Steine alter Tempel, Grabsteine, etc. einfach mit verbaut

Museum Barcelona  Barcino Stadtgeschichte Archäologie

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Säulen des Augustustempels, Carrer Paradis: 

Barcelona Augustustempel

Barcelona Augustustempel Erklärung