Nach den Reiseberichten aus Afrika will ich Dir natürlich noch ALIMA vorstellen, die NGO, die ich im Senegal kennengelernt habe. Auch wenn es den Rahmen des Themas „Reisen“ etwas sprengt, liegt mir das hier wirklich am Herzen.

ALIMA ONG
(Foto: von Alima – Boda /Zentralafrika)

Nachdem ich nun eine Woche mit den Leuten von Alima verbracht habe, muss ich sagen, dass dieses kleine Team mich hier echt beeindruckt hat. Fast alle Mitarbeiter haben vorher schon bei anderen, großen NGOs gearbeitet. Im Unterschied zu den „Großen“ betreibt Alima jedoch keine Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen, sondern handelt. Sie sind schlicht und einfach vor Ort, direkt da, wo es brennt, aktiv.

Alima ist eine noch relativ junge und kleine NGO. Ungefähr 30 Leute kümmern sich vom Büro in Dakar aus, um die diversen Projekte in Burkina Faso, Mali, Niger, Zentralafrika, Kongo, Kamerun und Tschad. Alima versucht durch die Entwicklung eines Netzwerkes von Akteuren vor Ort den Zugang zu qualitativ hochwertiger medizinischer Versorgung für Menschen in akuten Krisengebieten zu verbessern (Konflikte und Epidemien im Kongo) und schlimme chronische Krankheiten zu behandeln (Malaria und Unterernährung in Niger). Zurzeit werden die meisten Projekte in Zusammenarbeit mit fünf weiteren NGOs der Sahelzone ausgeführt.

Und wie genau funktioniert das? Zunächst wird geguckt, wo in einem Land die Sterblichkeitsrate besonders hoch ist. Dann geht jemand hin und redet vor Ort mit den Leuten: Was fehlt euch? Gibt es eine Epidemie? Ist die Versorgung mangelhaft? Hat das Krankenhaus keine Medikamente? Kein Personal? Je nachdem, wie der Bericht dann ausfällt, wird das Projekt in Zusammenarbeit mit den Autoritäten vor Ort erarbeitet. Medikamente werden besorgt, Fachpersonal für das Krankenhaus wird geschickt oder geschult (oder manchmal einfach dafür gesorgt, dass es bezahlt wird!) usw.

Wenn in einem Ballungszentrum die Versorgung mehr oder weniger läuft, wagt man sich weiter raus, aufs Land. Die Bevölkerung, die weit ab der Städte, in kleinen Dörfern oder Siedlungen lebt, hat noch viel schlechteren Zugang zu medizinischer Versorgung. Also versucht man in einem weiteren Schritt, diese Leute zu erreichen. Dazu muss man wieder mit den Autoritäten vor Ort zusammenarbeiten. Hier muss dann oft erst einmal Vertrauen geschaffen werden, politische Konflikte verstanden und geklärt werden, bevor ein medizinischer Versorgungsstützpunkt eingerichtet werden kann.

Da Alima relativ klein ist, sind sie auf die Mithilfe und Spenden größerer Organisationen angewiesen. Die Finanzierung der Projekte erfolgt oft in Zusammenarbeit mit internationalen Partnern wie z.B. UNICEF oder Echo. Aber auch mit ACF, Solidarité, Ärzte ohne Grenzen oder der EU-Kommission wird eng zusammengearbeitet. Die „kleine“ Größe ist manchmal auch ein Vorteil. Alima kann schnell und flexibel handeln. Unbürokratisch und effektiv setzt die Arbeit der Teams direkt vor Ort an und kann so, durch rasches Handeln viel bewirken.

ALIMA ONG

(Foto: von Alima – Boda /Zentralafrika )

In Mali bekämpft Alima die hohe Mortalitätsrate durch Malaria (90% der Bevölkerung lebt in gefährdeten Regionen). Die Behandlung der Malaria macht hier 36% der ärztlichen Konsultationen aus. Die Kindersterblichkeitsrate ist in Mali entsprechend hoch. Politische Instabilität und bewaffnete Konflikte erschweren das Funktionieren des Gesundheitssystems. Aufgrund der Auseinandersetzungen in Norden kommt es zu großen Migrationsbewegungen aus den Konfliktzonen (ein Drittel der Bevölkerung ist bereits aus dem Norden geflohen). Alima versucht in Mali die Gesundheitsversorgung vor Ort zu sichern. Dazu gehört nicht nur die kostenlose Behandlung der Kinder, sondern auch eine Ausbildung des lokalen Personals, Impfkampagnen, etc.

In der schlimmsten Konfliktzeit war das staatliche Krankenhaus in Timbuktu total lahmgelegt, sodass Alima sich dort nicht nur um die Versorgung und Ernährung der Bevölkerung, sondern auch um die Versorgung der Verletzten aus den gewalttätigen Konflikten kümmerte. Damit die medizinische Versorgung auch entferntere Dörfer erreicht, werden mobile Kliniken eingerichtet.

Im Tschad beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung 50 Jahre. 20% der Bevölkerung sind Kinder unter 5 Jahren! Nur die Hälfte der Bevölkerung hat Zugang zu Trinkwasser. Das schlimmste Problem ist hier die Trockenheit und der Wassermangel.

Im Kongo kämpft Alima neben Erkrankungen, die auf Mangelernährung und Durchfall zurückzuführen sind, vor allem gegen Epidemien wie Cholera. Weite Teile des Landes bestehen aus dichten Waldgebieten, ohne elektrische Versorgung oder gar Autos, und die nächstgelegenen Städte mit ärztlicher Versorgung liegen oft 1000 km entfernt.

…und das sind nur einige der Projekte, die von Dakar aus koordiniert werden. Ich hoffe, dass nicht nur ich von dem Einsatz dieser Leute vor Ort begeistert bin. Auf der Webseite kann man übrigens auch direkt für Alima Spenden und mit einem kleinen Beitrag zum Gelingen eines Projekts beitragen.

Da Alima wirklich jeden Cent in seine Projekte steckt und die Leute dort für ein kleines, senegalesisches Gehalt arbeiten, sind leider oft nicht genug Zeit und Geld da, um die Arbeit der Organisation auch über die sozialen Kanäle bekannt zu machen und zu verbreiten. Es hört sich für manchen vielleicht merkwürdig an, aber auch eine ONG braucht neben Geldspenden, die natürlich immer willkommen sind, noch internationale Anerkennung und Bekanntheit, um für ihre Projekte zu kämpfen und sie durchsetzen zu können. Ich würde mich also total freuen, wenn Du die Arbeit unterstützen und der ALIMA FB Seite und dem ALIMA Twitter Account einen Like schenken würdest  🙂  Danke!!

Mehr Infos findest Du auf der Website: ALIMA