Jetzt gerade fühle ich mich wie nach einer Kanne Kaffee: total aufgedreht. In meinem Kopf schwirren die Gedanken wie auf einer Autobahn nur so umher. Gleichzeitig bin ich so übermüdet, dass mein Körper und ein Teil meines Hirns, in eine Art Lähmung verfallen.

Es ist manchmal gar nicht so einfach gut drauf zu sein – oder es zu bleiben. Gerade nach einer aufregenden Reise voller neuer Eindrücke, wenn man zwar müde und erledigt, aber voller Tatendrang, wieder in den eigenen vier Wänden angekommen ist und alles auf einen einstürzt. Die liegengebliebene Arbeit, Gesundheitsprobleme der lieben Daheimgebliebenen, Probleme mit irgendwelchen Ämtern, die keinen Aufschub dulden, dusselige Schwierigkeiten mit dem Internet und verlorenengegangene Mails. Ganz zu Schweigen vom Blick auf den Kontostand…

Ich brauche eine Auszeit! Urlaub vom Urlaub? Irgendwie muss ich mich erst einmal wieder sammeln. Die Geburtstagsparty einer Freundin schaffe ich heute beim besten Willen einfach nicht. Sorry!

Dabei habe ich mich gestern noch so auf zu Hause gefreut. Voller Vorfreude hatte ich sogar schon wieder begonnen, neue Pläne zu schmieden. Vielleicht muss ich es einfach wirklich langsamer angehen lassen. Ganz bewusst hatte ich mich doch dafür entschieden, ab jetzt langsamer zu reisen, darauf verzichtet, unterwegs alles sehen zu wollen und schon vor Ort darüber ausführlich darüber zu berichten. „Ganz in Ruhe“ wollte ich die Eindrücke zuerst sacken lassen und dann, mit ein paar Tagen Abstand, die vielen Notizen im Reisetagebuch verarbeiten.

„Slow Travel“ ist ja gut und schön, aber ich glaube, ich muss erst einmal „Slow Leben“ lernen. Tief durchatmen und die Gedanken sortieren. Vielleicht sollte ich eine schöne spanische Siesta machen, eine Nacht drüber schlafen und mich dann, frisch ausgeruht, an das Entwirren der vielen Fäden in meinem Hirn machen, die sich da gerade zu einem dicken Knoten zusammenziehen.

Gute Nacht! Morgen ist hoffentlich alles wieder gut :-)!

heimkehr blues