Kho Phangan Thailand Mae Hat Beach

Nix mit Full Moon-Party auf Koh Phangan, das schon mal vorweg.  Ich wollte mir unbedingt diese kleine Schwesterinsel von Koh Samui ansehen, aber möglichst, ohne dabei in die Nähe des Partytrubels zu geraten.  Es hat mir schon gereicht unterwegs ein paar Partytouristen zu treffen, die sich schon auf der Fähre morgens um acht Uhr mit Cola-Rum in Stimmung bringen mussten.  Also haben wir uns lieber eine kleine Holzhütte im Norden der Insel gesucht, richtig abgelegen, aber zum Erholen genau das, was wir gesucht haben. Dachte ich.

Thailand Boot Kho Phangan 1

Kho Phangan Thailand Mae Hat Beach

Nachdem wir mit dem Sammeltaxi zu unserem Holzhäuschen direkt am Strand gefahren sind, staunte ich aber nicht schlecht. Holzhütten in der ersten Reihe stimmt, schlicht und minimal eingerichtet stimmt auch. Nicht mal einen kleinen Supermarkt gibt es. Nur ein Restaurant. Was es aber in unerwarteten Mengen gab, waren Touristen: Deutsche, Franzosen, Argentinier, alles dabei. Voll voll. Erstaunlich viele Familien mit kleinen Kindern und Leute, die aussehen, als wären sie schon vor 30 Jahren hierhergekommen. Das hat mich dann doch überrascht! Noch nicht ganz Costa- Brava- Feeling, aber nahe dran. „Abgeschieden“ hatte ich mir anders vorgestellt. Egal. Wenigstens sehen die Leute alle nett aus. Wir schmeißen erstmal unsere Rucksäcke in die Ecke und springen unter die – kalte- Dusche.

Koh Phangan Thailand Mae Hat Beach

Der Strand Mae Haad ist traumhauft schön. Direkt vor der Küste liegt ein Korallenriff, so nah am Strand, dass man hin schwimmen kann.  Ob das Korallenriff so viele Touristen noch überlebt hat? Leider werfen nicht nur die Einheimischen sondern auch viele Touristen ihren Müll einfach in den Sand und ins Wasser: Bierflaschen, Plastikflaschen und sonstigen Krams. Dabei ist Koh Phangan doch angeblich auf Eco-Tourism, also nachhaltiges Reisen, ausgerichtet?!

Koh Phangan Thailand Mae Hat Beach

Wir gucken uns das einfach mal aus der Nähe an. Beim Schnorcheln macht mein Liebster die ersten Bilder mit seiner niegel-nagel-neuen Unterwasserkamera. Er ist gar nicht mehr aus dem Wasser rauszukriegen, obwohl sein erster Kommentar lautet: „Beim Schnorcheln fotografieren ist totaler Mist. Man wackelt viel zu sehr an der Oberfläche! “ Tja, üben, üben, üben. Ich sehe schon, ich werde die Kamera auf dieser Reise wohl nicht mehr in die Hand kriegen :-).

Zunächst sieht man viele tote Korallen (sniff), aber nach rund 20-30 Metern, die man durch wildes Gestrüpp schwimmt, tauchen die ersten Fische und Korallen auf! Ich bin hin und weg! Es ist einfach wunderschön –  man sieht alles,  fette Zackenbarsche, dicke Nemos, Langnasenfische, Tigerfische und jede Menge kleine bunte Korallen sogar beim Schnorcheln! Eigentlich wollten wir ja erst auf Koh Tao tauchen gehen, aber ich bin jetzt schon drauf und dran den nächsten Tauchshop zu suchen und gleich hier auch einen Tauchgang zu machen. Leider macht mir aber das Reise-Budget einen Strich durch die Rechnung. Es bleibt vorerst beim Schnorcheln. Dafür gönne ich mir aber direkt vor unserer Hütte nochmal eine Massage.

Koh Phangan Thailand Massage

Nach dem ersten Tag „Ruhe“ den wir uns ja verordnet hatten, wird es uns aber schon bald zu langweilig. Wir sind beide irgendwie keine Strandlieger. Arbeiten in der Hängematte ist ja ganz schön, eine nette Abwechslung zum Büroalltag, an die ich mich gewöhnen könnte. Aber wir haben beide Hummeln im Hintern. Hier oben ist es so ruhig, dass es nicht einmal einen Supermarkt, eine Garküche oder eines der schicken Essen-auf Rädern- Mopeds gibt. Was machen wir also? Moped mieten und die Insel erkunden? Oder Elefanten gucken, die angeblich gar nicht weit vom Mae Haad Beach, als Trekking Tour angeboten werden?

Kho Phangan Thailand Elefanten Trekking

Dabei stellt sich mir gleich eine wichtige Frage. Oft werden in „Urlaubsländern“ Krokodilfarmen, Tigerparks oder andere Wildtieranlagen angeboten. Die sind fast immer eher zu meiden, weil die Tiere dort in schlimmen Zuständen gehalten werden. Ich habe da jedenfalls noch nie mitgemacht. Bisher. Hier in Thailand gibt es nun viele Elefanten- Trekking- Touren. Machen oder nicht machen? Mein erster Gedanke war natürlich „nicht machen“. Allerdings habe ich dann gelesen, dass die Königliche Schutzverordnung zur Schonung des Regenwaldes (die ja auch gut und richtig ist!), die Abholzung von tropischen Bäumen dermaßen reduziert hat, dass viele Elefanten nun „arbeitslos“ sind. Da diese großen Tiere natürlich sehr viel Futter brauchen, also in der Haltung recht teuer sind, überleben die meisten Dickhäuter nur noch dank der Elefanten- Touren. In ganz Thailand gibt es von den zigtausenden Elefanten, die noch vor 50 Jahren frei in ihren Herden herumliefen, gerade knapp 500!  Unglaublich, aber wildlebende Elefanten sind in Thailand am Aussterben.  Also steht heute Nachmittag Elefanten Trekking auf dem Plan.

Koh Phangan Thailand Elefanten Trekking

Um es kurz zu machen: Ich glaube, den Elefanten haben wir nicht wirklich geholfen. 🙁 Für 500 Baht sind wir eine halbe Stunde im Schneckentempo einmal um die Hütte des Elefantentreibers geritten.  Die Elefantendame „Tao“ = Schildkröte, ein übringens sehr passend gewählter Name, war zwar sehr lieb und friedfertig, wirkte aber leider total abgestumpft.  Sie war nur am Fressen interessiert und hatte nicht wirklich Lust, den Kommandos ihres Besitzers zu gehorchen. Beinah wär ich abgestiegen, aber das war mir dann da mitten im Wald doch zu  mulmig. Ich hoffe nur, dass Tao wenigstens etwas von unserem Geld abkriegt und nicht alles in neue, teure Autos investiert wird ( davon standen nämlich mehrere auf dem Parkplatz der Elefanten-Krokodil-Kobra-Farm). Nach dem halbstündigen Ritt wollte ich eigentlich nur schnell weg. Wir wurden dann aber noch genötigt uns auch die in einem Betonbecken gehaltenen Krokodile und ein paar Kobras anzusehen.

Koh Phangan Thailand Krokodil

Die armen Viecher. Tierparks oder Zoos sind eh schon nicht meins. Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, wie unwohl ich mich da gefühlt habe. Naja, jedenfalls war das wohl mein vorerst letzter Versuch dieser Art.

Wieder in unserer Strandhütte angekommen hatten wir aber noch ein ganz anderes Problem: Unsere Wäsche war noch nicht fertig! Da wir keine saubere Wäsche mehr hatten, war „Laundry“ angesagt. Eigentlich dachten wir ja, wir könnten selbst waschen, aber dafür hätten wir eine Wäschleine hätten mitnehmen sollen. In dem kleinen Minishop kann man nur Duschzeug kaufen, aber keine Seife, Wäscheleine, Rei-in-der-Tube oder Ähnliches. Dafür gibt es eine Wäscherei. Hoffentlich kriegen wir unsere Sachen noch rechtzeitig wieder, bevor es morgen nach Koh Tao geht?!

Wir genießen also noch den letzten der total kitschig-schönen Sonnenuntergänge und hoffen mal, dass wir nicht halb-nackig weiterziehen müssen.

Koh Phangan Thailand Sonnenuntergang

 

Unser Fazit Koh Phangan: Die Strände sind wunderschön, aber wir sind definitiv ungefähr 10- 20 Jahre zu spät dran, um abgelegene Ecken zu entdecken. Trotzdem hat mich Koh Phangan fasziniert und ich habe jeden Tag genossen. Beim nächsten Besuch plane ich sicher einen Tag mehr ein 🙂

Nützliche Infos:

Adresse:
Island View Cabana
Mae Hat Beach
Koh Phangan
Preise:
Hütte am Strand pro Nacht: 37 Euro pro Nacht für eine Hütte in der „ersten“ Reihe
Sammeltaxi vom (Seatrans) Pier bis Mae Hat: 200 Baht pro Person (ca. 5 Euro)
Taxi- Transfer zurück zum Pier, an der Rezeption bestellt: 125 Baht für 2 Personen (ca. 3,15 Euro)