Eigentlich sagt man ja, Rom sei die Stadt der sieben Hügel. Sicherlich geht es hier etwas auf und ab, aber was viel mehr aufällt als die Hügel, sind die unzähligen Brunnen dieser Stadt! Die Römer sind echte Brunnenfreaks. In jeder Ecke, an jeder Kreuzung und auf jeder Piazza stehen sie, die römischen Wasserspeier. Kunstvoll gestaltet, von Touristen umlagert, in Bauzelte gehüllt: Sie sind überall. Regelrechte Menschenmassen versammeln sich regelmäßig vor dem Trevibrunnen. Dabei gibt es noch so viel mehr und teilweise viel schönere Brunnen in Rom.
Meine Lieblingsfontana ist ein kleiner Brunnen auf der kleinen Piazza direkt vor dem Pantheon. Es ist zwar kein berühmter Brunnen, aber dafür gefallen mir die Figuren am besten. Im Vergleich zu den barrocken, wuchtig- mächtigen Göttern und Engeln anderer Wasserstellen sind die Figuren hier eher lustig, fast sympathisch verschmitzt.
Dicke Fische gibt es auch irgendwie überall, nicht nur an den Brunnen. Auch in der Shoppingmeile, dem Corso, hab ich einen Fisch über einem Hauseingang gesehen! Was der da wohl bedeuten soll? Vielleicht war da mal ein Fischhändler?! 😉
Mein zweiter Lieblingsbrunnen ist der Mosesbrunnen. Nicht weil der Moses mir so gut gefällt, sondern weil die Geschichte des Brunnens so traurig ist. Angeblich hat sich der Bildhauer das Leben genommen, weil sein Moses immer mit dem Michelangelos verglichen wurde und bei Weitem nicht an dessen Perfektion und Ausdruck heranreicht. Total frustriert hat er sich dann erhängt oder ist ins Wasser gegangen oder so. Armer Kerl. Er hieß übrigens Prospero Bresciano.
Auch auf der Piazza della Repubblica steht natürlich ein Brunnen, die Fontanta delle Naiadi. Die Jugenstilnymphen wirkten so erotisch, dass der Bildhauer bei der Einweihung des Brunnens einen Skandal ausgelöst haben soll.
Der Trevibrunnen ist eigentlich nur spannend, weil Anita Ekberg darin gebadet hat. Mit der berühmten Planschszene in Dolce Vita ist die Fontana di Trevi zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Rom geworden und wird von Touristen geradezu belagert.
Der Vierströme Brunnen (Fontana Quatro Fiumi) auf der Piazza Navona ist vor allem imposant. Mit den frisch renovierten Flussgöttern (die kräftigen Männer stellen die Flüsse Ganges, Nil, Donau und Rio de la Plata dar) möchte man sich lieber nicht anlegen. Irgendwie wirken die sich verrenkenden Figuren fast schon einschüchternd auf mich. Am Ende der Piazza Navona gibt es dafür einen lustigeren Brunnen. Da rekeln sich Nyphmen mit kleinen Pferdeschwänzchen und ringen mit Fischen und Schlangen. Mich wundert nur, dass der Vatikan diese doch eher sinnlich-erotischen Brunnenfiguren gesponsort haben soll?
Den kleinen Brunnen auf der Piazza di Spagna sieht man vor lauter Menschen zunächt gar nicht. Wie viele der anderen barocken Brunnen, ist der Baraccia Brunnen auch von Bernini.
Und direkt um den unübersehbaren Obelisken auf der Piazza di Popolo herum, speien schließlich noch ein paar imposante Löwen ihr Wasser in die Gegend.
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