Nachdem wir in Rom ja ziemliches Pech mit den Museen hatten, habe ich in Madrid vorgesorgt und ganz brav von zu Hause im Voraus die Eintrittskarten für das Reina Sofia, das Museum für zeitgenössische Kunst in Madrid, gekauft.
Neben der permanenten Sammlung und den wechselnden Ausstellungen gibt es im Reina Sofia auch einige „Freiluft-Skulpturen“. An der Rückseite (oder ist es der Seiteneingang?) steht der riesige Pinselstrich von Roy Liechtenstein.
An der Seite des Haupteingangs erinnern hochmoderne Außenfahrstühle an das Centre Pompidou in Paris. Das Gebäude, in dem sich seit 1992 das Museum befindet, war früher übrigens ein Krankenhaus. Umgebaut hat es der italienische Architekt Sabatini, nach dem auch die verschiedenen Säle benannt wurden.
Website des Museums Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía (MNCARS)
Wir sind ganz früh morgens in Madrid gelandet und etwas übermüdet mit dem Taxi zu unserer Unterkunft gefahren, was mal eben 30 Euro gekostet hat. Ziemlich teuer! Zurück sind wir übrigens mit der Bahn gefahren. Wenn man sein Ticket für das Museum vorher reserviert hat, erfolgt der Einlass nur zu einer bestimmten Uhrzeit. Daher haben wir schnell die Koffer in unser Zimmer gestellt und uns gleich auf den Weg zum Museum gemacht. Zum Glück hatten wir aber doch noch ein wenig Zeit und konnten sogar noch frühstücken, bevor wir uns an das Projekt „moderne Kunst“ gewagt haben.
Antoni Miralda Wheat and Steak
Draussen, auf der obersten Terrasse des Nebengebäudes, stehen ein paar Schlachttiere mit Einhorn auf der Nase, übereinander. Der katalanische Multifunktionskünstler Miralda hat die Bremer Stadtmusikanten mal anders interpretiert. Schräg, aber interessant – zum Glück bin ich Vegetarier.
Salvador Dalí : Ausstellung
Die aktuelle Ausstellung über Dalí mussten wir auch unbedingt ansehen. Das haben wir noch vor der permanenten Sammlung gemacht. Danach waren wir so platt, dass wir es nur noch bis zu Picassos berühmten Guernica Gemälde und in den Garten des Museums geschafft haben. Aber eins nach dem anderen.
Salvador Dalí war ja wirklich ein genialer, exzentrischer und kreativer Künstler, total durchgeknallt eben. Ich weiß nie so recht, ob ich ihn eigentlich gut finde oder nicht. Einerseits imponiert mir dieses unglaubliche Selbstbewußstein, mit dem er in einem kleinen Kunstfilm ein Federkissen zerpflückt und diese Federn vor einer Nashornkopf- Figur, die auf einem Handkarren geschoben wird, hüpfend auf den Weg streut. Andererseits ist er mir einfach eine Spur zu schräg. Total beeindruckend sind fast alle seine Gemälde, die Installationen und die Konzeptkunst finde ich „interessant“, aber als Mensch ist war er schon recht … „surrealistisch“ eben.
Picasso Guernica
Picasso hat viele weltbekannte Meisterwerke geschaffen. Ich habe seine Bilder schon im Picasso Museum in Paris und auch hier in Barcelona bestaunt, aber Guernica ist mit Abstand das beeindruckendste Gemälde überhaupt. Eine ganze Wand füllt dieses Bild aus, das zum Symbol gegen den Krieg und gegen die kriegerischen Greueltaten geworden ist.
Den Auftrag zu einem „großen“ Werk für die Weltaustellung 1937 in Paris hatte Picasso schon seit ein paar Monaten in der Tasche, bis zum April 1937 allerdings noch keine konkrete Idee für einen Entwurf. Mit der Bombardierung der baskischen Stadt Guernica durch die Legion Condor im April 37 stand das Thema seines Beitrags für die Weltausstellung fest: Guernica.
Das furchtbare Ereignis, die in Schutt und Asche gelegte Stadt, werden unter Picassos Händen zu einem Symbol gegen den Krieg, für den Frieden. Bestimmt eine halbe Stunde haben wir vor diesem Wandgemälde gestanden, die Figuren und die Einzelheiten bestaunt und den Erläuterungen aus dem Kopfhörer gelauscht. Wahnsinn. Da wird man echt sprachlos.
Garten
Eine gemütliche Verschnaufpause haben wir noch im Garten des Museums eingelegt. Da stehen noch ein paar Freiluft-Kunstwerke, wie der Mondvogel (?) von Miro oder die Wichte von Thomas Schütte. Ich hatte aber schon so einen Hunger, dass ich nur noch schnell was Essen wollte, und zwar ein Bocadillo mit Calamares – dafür ist Madrid nämlich total berühmt. Aber das erzähl ich Euch im nächsten Artikel.
..ein bischen kindlich und ziemlich naiv diese anmerkungen über dali und den rest der kunst – zeigt von wenig ahnung, wenn ich a.b. das wort „interessant“ höre – grauenhaft ..
der rest ist schweigen.
Liebe/ lieber „Info Menz-Sander“, (leider hast Du Deinen Namen nicht verraten) Es tut mir Leid, dass Du meine Anmerkungen naiv und kindlich findest. Wie gesagt, bin ich kein Kunstkenner und habe auch nicht vorgegeben einer zu sein. Vermutlich bin ich aber nicht der einzige Mensch, dem das so geht. Ohne großartiges „Kunstverständnis“ habe ich schlicht versucht meinen eigenen, naiven Eindruck vom Besuch des Museums zu schildern, ohne dabei bitterernst an die Sache heranzugehen.
lg
Nicole