Von unserem Büro aus wird man zum regelrechten „Boat-Watcher“. Unglaublich, wie viele verschiedene Schiffe da anlegen! Richtung Stadt guckend, also zur Kolumbussäule hin, sieht man die Anlegestelle der Ausflugsboote für Touristen, die „Golondrinas“. Die sind immer da.
Allerneueste Errungenschaft in meiner Boat-Watching-Sammlung ist ein U-Boot. Ich glaube, es ist ein französisches, aber ich bin mir nicht sicher. Das tauchte plötzlich im Hafenbecken auf, wie ein dicker Wal.
Ansonsten gibt es jede Menge Kreuzfahrtsschiffe, von denen aus die Touristenlawinen in Richtung Altstadt rollen. Manche bleiben allerdings auch an Deck. Vielleicht haben sie keine Lust auf Barcelona oder ihnen ist übel von der Überfahrt, warum auch immer. Jedenfalls kann man sie dann vom Schreibtisch aus bei der Joggingrunde um den Pool oder beim Schlürfen eines Longdrinks beobachten.
Seltener gibt es richtige Segelschiffe zu sehen. Hier hat gerade die SEA CLOUD bei uns angelegt. Vielleicht kommt die Gorch Fock ja auch mal vorbei?
Und täglich laufen die ganz kleinen Fischerboote nach getaner Arbeit mit ihrem Fang in den heimatlichen Hafen ein. Normalerweise werden sie immer von ganzen Scharen kreischender Möwen begleitet. Das sieht man hier leider nicht so gut. Aber es ist beeindruckend, welches Geschrei diese kleinen Geier um einen Fisch machen!
Wie ich neulich schon berichtet habe, gibt es an ganz besonderen Tagen auch schon mal so ein Spektakel wie die Ankunft der Motoryacht A von Phillipp Starck.
Ich bleibe auf der Lauer und werde wieder berichten, wenn ich etwas Interessantes im Hafenbecken entdecke.
Mein Blick aus dem Bürofenster fällt oft auf riesige Kreuzfahrtschiffe, wunderschöne Segelschiffe oder auch mal auf U-Boote, die im Hafen von Barcelona anlegen.
Neulich erst legte ein japanisches Segelschiff mit vollem Tamtam, Kapelle, Matrosen in Ausgehuniform und einem Empfang des japanischen Botschafters – oder eines andereren wichtigen Japaners, an. Heute gab es gleich 30 riesige Segelschiffe aus allen Teilen der Erde. Da konnte natürlich niemand in der Mittagspause stillsitzen. Wir sind losgelatscht und haben diese majestätischen Riesen der Meere aus Frankreich, Russland, Brasilien, Deutschland etc. besucht. Einige der Schiffe durfte man betreten und darauf herumlaufen. Die Brasilianer hatten sogar eine Band, die – wie kann es anders sein – The girl from Ipanema spielte.
Windjammer Krusenstern
Die Krusenstern ist glaube ich das größte Segelschiff überhaupt. Sie ist einfach riesengroß. Und alt: 1926 vom Stapel gelaufen, fährt die russische Dame noch immer frisch geputzt und geschniegelt über das Wasser.
Und ein paar nette Matrosen haben mir sogar Modell gestanden. Eigentlich wollte ich sie ja in einer Ecke sitzend, im Gespräch vertieft, fotografieren, aber sie sind sofort aufgesprungen und haben sich hilfsbereit in Position an die Takelage gestellt. Da mein Russisch leider nicht ausgereicht hat, um die Sitation zu klären, hier eben das Standbild:
Alexander von Humboldt II.
Aus Deutschland war die neue Alexander von Humboldt als Segelschulschiff in Barcelona dabei. Erst 2011 vom Stapel gelaufen, ist die Bark eher das Baby unter den großen Damen hier im Hafen. Die erste Alexander von Humboldt (1906 bis 2011) ist die mit den grünen Segeln, die man aus der Becks Bier Reklame kennt.
Cisne Branco – mit Bossa Nova
Wunderschön ist auch der weiße Schwan aus Brasilien: Laut Wikipedia ein Vollschiff, ein rahgetakelter Dreimaster, der ist 1999 erstmals zu Wasser gelassen wurde.
Segelschulschiff Mir – Frieden
Und nochmal Russland. Am coolsten ist der Matrose, der links an der Reling lehnt. Ich weiß nicht, ob er sich eine Zigarette dreht oder seiner Liebsten zuhause twittert, wie langweilig Barcelona ist …
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