Fotografieren ist so eine Sache. Mit meinen experimentellen Bildern habe ich meinen Papa schon mit zehn Jahren zur Verzweiflung getrieben ( Kannst Du nicht mal „gerade“ Fotos machen? ) Aber ich fand schräge Ausschnitte und Perspektiven eben viel spannender. 🙂

barcelona

Mitten auf der Straße oder in der Wildnis oder wo auch immer, passiert es mir heute oft, dass ich plötzlich direkt vor mir das perfekte Bild sehe. Im Kopf hab ich das Foto fertig, Ausschnitt ausgesucht, Winkel und Perspektive festgelegt und müsste nur noch auf den Auslöser drücken,… aber ich habe keine Kamera dabei. Oder ich habe sogar eine Kamera dabei, aber ich fänd es moralisch verwerflich, oder einfach uncool, in diesem Moment den Fotoapparat oder das Handy zu zücken. Die Zeiten der Agfa Pockets sind vorbei, auch meine heißgeliebte Polaroid Kamera kommt kaum noch zum Einsatz: Mittlerweile muss immer öfter mein intelligentes Telefon als Fotoapparat dienen, einfach weil es immer schnell griffbereit ist.

Jedenfalls ertappe ich mich öfter bei diesem spontanen erwachenden Fototrieb, ja es hat schon etwas „getriebenes“. Schuldbewußt frage ich mich dann, warum ich nicht einfach den Augenblick genieße, und zwar zu 100%, ohne dabei im Kopf an einem Foto zu arbeiten und mich selbst gleich wieder zu stressen.

Mit dem guten Vorsatz in Zukunft solche Momente locker anzugehen und mich schlicht an einem schönen Anblick zu erfreuen gehe ich dann – ohne Foto – meiner Wege. Schliesslich bin ich ja auch kein Fotograf sondern „knipse“ einfach gern für mich und den Blog…

Fotografieren Jagdtrieb

..und in meinem Hinterkopf rumort es noch immer leise vor sich hin „…es wäre aber trotzdem DAS perfekte Bild geworden!…“