Endlich ist es so weit. Wir fahren mit Freunden für ein paar Tage nach Edinburgh. Mit dem Koffer fahre ich morgens zur Arbeit, natürlich nur Handgepäck, weil wir ja einen Billigflug gebucht haben, und von dort dann später direkt zum Flughafen. Stress. Da die Webseite der Airline Probleme hatte, konnte ich nicht online einchecken und so müssen wir in einer endlosen Schlange am Flughafenschalter stehen. Als wir endlich unsere Flugtickets haben, müssen wir wieder warten. Bis zum Boarding dauert es ewig. Schließlich sitzen wir im Flugzeug und hoffen, einen netten oder am besten keinen Sitznachbarn zu haben. Dann könnte ich wenigstens die Beine ausstrecken. Irgendwann hebt der Flug nach Edinburgh dann endlich ab. Nach endloser Lektüre des Bordmagazins, der Sicherheitsanweisungen und allem, was es an Bord mit Buchstaben zu greifen gibt, setzt der Pilot zur Landung an. Wieder warten, weil alle gleichzeitig aufstehen. Das Gepäckband können wir uns zum Glück sparen, wir haben ja keine Koffer aufgegeben. Raus aus dem Flughafen, einen Bus suchen. Oh, der letzte ist schon weg. Wo ist der Taxistand?

Wir finden einen sehr netten Taxifahrer, der mit dem von mir so heißgeliebten, schottischen Akzent den Fremdenführer für uns macht und während der Fahrt erzählt, an was wir da überall gerade vorbei fahren.

Da wir ein Apartment gemietet haben, die Rezeption aber nur bis 8.00 pm geöffnet ist, müssen wir uns den Schlüssel aus einem Schließfach holen. Die Angstellte der Agentur, die uns die Wohnung vermietet hat, behauptete das wäre alles kein Problem.  Ohne den netten Taxifahrer hätten wir allerdings dieses verfluchte Schließfach nie aufgekriegt! Mittlerweile ist es auch schon kurz nach Mitternacht. Trotz Aufregung und Spannung in einer neuen Stadt zu sein, werde ich doch langsam müde.

Zum Glück ist unser provisorisches Zuhause nur ein paar Querstraßen von der Rezeption der Vermittlung entfernt. Nach zwanzig Minuten haben wir es gefunden. Jetzt fehlt nur noch die entscheidende Information – in welches Stockwerk müssen wir denn? Auf unserem Schüssel steht App. 1 – also schleppen wir uns die Treppe hinauf und öffnen die Tür zu Apartement No. 1. Nur leider wohnt dort schon jemand! Ein junges Pärchen steht im Flur und guckt uns verwundert an, als wir die Tür zu ihrem apartment aufschließen. Nach einem kurzem mitternächtlichen Plausch und Entschuldigungen wegen der Störung, stehen wir wieder im Flur. Zum Glück waren die beiden sehr nett, aber ausziehen wollten sie natürlich mitten in der Nacht nicht. Kann ich verstehen. Schließlich rufen wir die Notfallnummer der Zimmervermittlung an. Das ist ja wohl ein echter Notfall. Wir stehen stinksauer und todmüde in der Kälte.

Der etwas genervte Herr am Telefon teilt mir nach einigem Hin- und Her mit, dass wir wohl für Zimmer 7 vorgesehen seien und man uns den falschen Schlüssel ins Schließfach gelegt hat. Na toll. Und jetzt? Mittlerweile ist es fast ein Uhr morgens. Gnädig erklärt sich der Telefonmann letztendlich bereit, von außerhalb Edinburghs wieder ins Büro zu fahren, den richtigen Schlüssel zu holen und ihn uns zu bringen.

„Wie lange kann das dauern?“ „Ungefähr eine Stunde – ich mach so schnell es geht.“ Das ist ja auch wohl das Mindeste. Da die Pubs schon alle dicht sind oder gerade dabei sind, dicht zu machen und uns nichts mehr servieren wollen, stehen wir also wohl oder über eine Stunde in der recht frischen Edinburgher Septembernacht und warten. Wenn man aus dem fast vierzig Grad warmen Barcelona kommt, ist das richig kalt.

Aber, Ende gut alles gut. Irgendwann kommt der Telefonmann mit dem Schlüssel und wir dürfen im obersten Stockwerk unsere kleine Wohnung beziehen. Zum Glück ist die dann aber auch echt schön, mit Wohnzimmer, zwei Schlafzimmern, Küche und zwei Bädern. Sogar einen Blick auf den Arthur’s Seat haben wir! Und Edinburgh ist ja sowieso ein Traum…! Nur die Zimmervermittlung werde ich sicher nicht wieder buchen …

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