Hilfe – ich habe nur knapp drei Stunden Zeit! Leider bin ich zum Arbeiten in Dublin und es bleibt viel zu wenig Zeit für das „Plaisir“. Zum Glück ist die Stadt aber recht klein, sodass man ganz gut zu Fuß alles erreichen kann. Da hier nirgends hoch gebaut wird, erstreckt sich Dublin zwar ziemlich in die Breite, kilometermäßig gesehen, aber das Zentrum mit der historischen Altstadt ist recht überschaubar.
Um die kurze Zeit möglichst gut zu nutzen und möglichst viel zu sehen, habe ich mir auf dem Hinflug schon den Stadtplan angeguckt und versucht, eine Route durch das Zentrum im voraus zu planen. Also: Ankommen, schnell den Koffer l ins Hotelzimmer werfen und schon geht es los.
St Stephens Green
St Stephens Green ist ein netter, kleiner Park im Herzen der Innenstadt, mit überraschend vielen, blühenden Blumenbeeten. Die Sonne scheint zum Glück und so kann ich meine Runde durch den Park und um die kleinen Ententeiche richtig geniessen. Für Kinder gibt es in der Mitte einen super Spielplatz. Das nenne ich mal gut mitgedacht.
Direkt neben dem Park beginnt die Grafton Street, die pulsierende Shoppingmeile der Stadt. Hier zeigen Musiker, Panomimen und Straßenmaler ihr Können. Ein Straßenkünstler steht neben seinem schlafenden Hund … dass der aus Sand ist, habe ich erst beim zweiten Hingucken gesehen. Cool oder?
Am Ende der Einkaufsmeile steht gleich um die Ecke Molly Malone, die ich ja unbedingt sehen wollte. Ständig umringt von Touristen, wie ein Popstar, war es gar nicht einfach, ein Foto von der charmanten Fischverkäuferin ohne grinsende Mitmenschen zu machen.
Merkwürdigerweise gehören die Uni und die Unibibliothek Dublins zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wenn Du mehr Zeit hast als ich heute, kannst Du über den Campus stromern, in die Bibliothek gehen und Dir dort die Ausstellung des „Book of Kells“ ansehen. Das hätte ich auch gern gemacht, aber wie gesagt, vielleicht beim nächsten Mal.
Nächste Station Christchurch. Dublin hatte schon im Mittelalter als einzige Stadt zwei Kathedralen, nämlich die Christchurch und die Saint Patrick’s Cathedral. Das war eine absolute Besonderheit. Und beide Kirchen sind auch noch angelikanisch. Die 800 Jahre alte Christchurch ist übrigens die ältere der beiden Kirchen. Mit dem Dublinpass kommt man sogar gratis rein.
Leider habe ich erst später erfahren, dass hier in einer Vitrine ein merkwürdiger „Kirchenschatz“ präsentiert wird: Bei Renovierungsarbeiten wurden in einer der Orgelpfeifen eine mumifizierte Katze und eine mumifizierte Ratte gefunden. Die sind nun hinter Glas irgendwo in der Krypta ausgestellt. Und außerdem ruht noch das Herz eines Bischofs aus dem zwölften Jahrhundert in einer eisernen Schachtel in der Kirche. Beides habe ich nicht gesehen. Naja – muss auch nicht sein. Ich fand die bunten Fenster ganz schön.
Direkt von Christchurch aus führt ein Gang im Bogen über die Straße in das Gebäude, in dem heute Dublina untergebracht ist. Dublina ist eine Ausstellung über die Wikikingerzeit in Irland – bestimmt nett, wenn man mit Kindern unterwegs ist.
Wenn man bei einem Bummel durch Dublin zwischendurch Hunger kriegt, kann man überall die berühmten Leo Burdock’s Fish’n Chips Läden finden. Gleich um die Ecke der Christchurch ist auch einer. Da sollen sich schon Mick Jagger, Sandra Bullock, Rod Stewart und andere Promis die Finger fettig gemacht haben 🙂
Natürlich musste ich unbedingt einmal über den Fluss auf die Nordseite latschen, um dann über die wunderschöne gusseiserne Half Penny Bridge zu spazieren. Eigentlich hieß die Brücke Wellington Bridge, aber da man einen halben Penny Nutzungsgebühr für das Überqueren des Liffey zahlen musste, nannten die Dubliner sie immer nur Ha‘ Penny Bridge.
Wenn man sie von Norden nach Süden überquert kommt man durch den Merchant Arch nach Temple Bar, das berühmte Kneipenviertel Dublins. Hier gibt es jede Menge Pubs in denen man ein Guinness oder auch ein Smithwick’s trinken kann. Oder man bummelt einfach so durch.
Das war es auch schon. Abends waren wir noch im Guinness Storehouse. Das ist übrigens die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Dublins. Da habe ich einen Crash-Kurs im Guinness-Zapfen gemacht – sogar mit Diplom! Das alte Gebäude der Brauerei ist schon beeindruckend. Am besten ist die Sicht von der obersten Etage über die Dächer Dublins!
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