Paris Pigalle Metro

Pigalle schläft noch, als wir morgens um acht über den Boulevard de Clichy schlendern, um mit Denise zu frühstücken. Rotlichtviertel  haben am frühen Morgen immer einen besonderen Charme. Irgendwie so ehrlich und ungeschminkt. Elke (Meerblog), Denise und ich gehen in ein kleines Café im Montmartre, das Le pain quotidien. Es gibt richtig leckere, französische Croissants, Saft, Müsli und Café.  Und Denise erzählt von ihrem Leben in Paris.

Croissants Le pain quotidien Cafe Paris

Wie das ja so oft so geht, ist sie als Studentin hierher gekommen und dann der Liebe wegen geblieben. Das ist nun schon sieben Jahre her. Mittlerweile ist sie die Ansprechpartnerin schlechthin für Paris-Besucher und hat sogar einen Reiseführer geschrieben (Mädelsurlaub in Paris, habe ich natürlich auch schon gelesen!).

Als wir nach unserem köstlichen Frühstück, einem netten Plausch und vielen nützlichen Tipps an der Kasse bezahlen wollen, steckt uns Vanessa, die Kellnerin, die uns bedient hat, noch einen Zettel zu. Auf Deutsch schreibt sie, dass sie sich über unseren Besuch freut und hofft, dass wir ein schönes Frühstück hatten. Wie lieeeb! Dafür könnte ich sie jetzt glatt knuddeln und in den Arm nehmen, so gerührt bin ich von dieser netten Geste! Aber ich behalte die contenance, schließlich sind wir in Paris, da knuddelt man ja nicht so einfach rum, und bedanke mich nur sehr herzlich, mit einem breiten Grinsen bis über beide Ohren.

Der Tag fängt schon mal gut an!

Cafe Paris Montmartre

An der Metrostation Blanche, nur wenige Minuten vom berühmten Café des deux Moulins (da wo Amélie Poulain arbeitet!) entfernt, wartet Teresa schon auf uns. Freudestrahlend werden wir begrüßt und der Ente vorgestellt. Eine wunderschöne alte 2CV, die übrigens Renée heißt und in der wir jetzt durch Paris fahren werden!

Teresa, unsere „Chauffeuse“, ist ein echter Sonnenschein. Sie zeigt uns ihr Paris, ihre Lieblingscafés,  wunderschöne, versteckte, kleine Plätze, abseits des Trubels und natürlich auch die berühmten Sehenswürdigkeiten.  Wir gurken mit der Ente also quer durch die Stadt. Ein echtes Erlebnis! An jeder Straßenecke erregen wir freudiges Aufsehen! Die Leute winken und lachen uns an. Renée hat praktisch so was wie eingebaute Vorfahrt. Ihrem Charme können nicht einmal die Fußgänger widerstehen und winken uns sogar an Zebrastreifen freudig lächelnd weiter.

Mit der Ente durch Paris 4rouessous1parapluie

Fröhlich schwatzend genießen wir die Fahrt und stehen plötzlich vor dem Palais Garnis, der berühmten Pariser Oper, wo ja bekanntlich das Phantom spuken soll.  Teresa erzählt gerade von dem geheimnisvollen See unter der Oper, als jemand an die Scheibe klopft und höflich fragt, ob er ein Foto von Renée machen dürfte. Die Ente hat einfach einen unschlagbaren Flirtfaktor.

Palais Garnier Oper Paris

Wir fahren kreuz und quer durch die Stadt, zum Louvre, ins Marais, ans Rive Gauche und schließlich zum Eiffelturm. Wo wir auch hinkommen, wir sind einfach der Hit. Alle wollen ein Bild mit Renée!!! Teresa kennt das schon und lässt sich freundlich lächelnd mit ihrer Ente ablichten.  Als wir an der Tour Eiffel halten, stiehlt die kleine Renée dem  großen Turm fast die Schau! Unglaublich. Ich erwische mich bei dem Gedanken, mir auch eine Ente zuzulegen… wie schön das doch sein müsste, mit hochgeklapptem Dach an der Küste des Mittelmeers oder durch Barcelona zu kurven. Ich träume.

Meter Paris

Wußtest Du übrigens, dass es mitten in der Stadt eine ganz versteckte Stelle gibt, an der die Pariser früher nachmessen konnten, wie lang genau ein Meter ist? Theoretisch können sie das heute auch noch tun.

Mit der Ente durch Paris

Viel zu schnell ist die zweistündige Fahrt vorbei und wir steigen am Boulevard Haussmann wieder aus. Vom Dach der Grands Magasins (Galerie Lafayette und Printemps) hat man einen unglaublichen – kostenlosen!- Blick über die ganze Stadt! Das müssen wir uns natürlich ansehen. Schweren Herzens verabschieden wir uns von Teresa und Renée. Da hilft auch das ganz langsame Aussteigen nichts. Die Fahrt ist vorbei. 🙁

Wir versuchen uns mit der schönen Aussicht, die uns ganz oben im siebten Stock der Galerie Lafayette erwartet, zu trösten während wir die Rolltreppen hinauffahren. Oben angekommen hat man wirklich einen fantastischen Blick! Sogar den Eiffelturm kann man von hier aus sehen. Das ist nämlich bei vielen anderen Aussichtspunkten gar nicht so!  Aus irgendeinem Grund versteckt sich die berühmte Tour Eiffel oft hinter Bäumen oder anderen Gebäuden (zum Beispiel wenn man vom Sacre Coeur herunter auf die Stadt schaut). Aber hier strahlt der eiserne Turm in all seiner Pracht.

Galerie Lafayette Paris

Neben der Galerie Lafayette gibt es noch ein anderes Luxuskaufhaus, das Printemps. Da habe ich vor vielen Jahren, als ich in Paris lebte, mal gearbeitet. Im Untergeschoss verkaufte ich damals Schallplatten. Natürlich muss ich da noch vorbeigehen um nachzusehen, ob ich noch jemanden kenne. Als ich im Eingang des  Printemps stehe, bin ich allerdings kurz verwirrt. Die haben hier ordentlich umgebaut in den letzten 20 (räusper) Jahren. Es gibt zwar noch ein Untergeschoss, aber ich finde keine Musik- und Buchabteilung mehr. Ein netter junger Mann am Infostand klärt mich auf. Nee, die Abteilung sei schon seit ein paar Jahren weg. Aber gleich um die Ecke gäbe es einen FNAC. Wie doch die Zeit vergeht.

Paris Rundfahrt

Paris ältestes Haus

Ente und Eiffelturm in Paris

Paris Eiffelturm

Nützliche Infos:

Eine Entenfahrt mit Chauffeur könnt Ihr buchen unter:
www.4roues-sous-1parapluie.com

Adresse für leckeres Frühstück:
Le Pain quotidien
Ecke rue Lepic/ Rue des Abesses
Paris
Metro: Blanche

Grands magasins Galerie Lafayette Paris

Luxusshopping Galerie Lafayette Paris

Hinweis: Vielen Dank an die Französische Zentrale für Tourismus, die uns zu dieser Reise eingeladen haben! Übernachtet haben wir direkt im Pigalle/Montmartre Viertel mit Unterstützung von only-apartments (vielen Dank dafür !) Und ein ganz besonderer Dank  natürlich an Teresa und Denise!