Ein Piratenmuseum !
Es ist windig, fast schon stürmisch, als ich an einem schönen Februartag die Treppen der alten Festung erklimme. Ich will unbedingt herausfinden, was an dieser Burg piratisch ist. Denn wenn es schon ein Piratenmuseum auf Lanzarote gibt, muss ich mir das natürlich ansehen. Auf der heruntergelassenen Zugbrücke drehe ich mich um und blicke auf das ganze Tal. Die halbe Insel, sogar bis zur Küste, kann ich von hier oben sehen! Die Aussicht ist schon mal unglaublich. Sicher auch strategisch sehr wertvoll. Wenn ich ein Pirat wäre, könnte ich mir von hier aus immer einen guten Überblick verschaffen.
Ich zahle also schnell meine zwei Euro Eintritt und stehe auch gleich mitten in der kleinen Ausstellung. Bunte Pappfiguren erklären, welche Piraten es in und um Lanzarote so gab, wie zum Beispiel „El Clérigo“, „Hardín Cachidiablo” oder „Calafat“.
Ich stöbere mich durch die verschlungenen Gänge und Kammern der Burg. Verschiedene Nachbauten der Piratenschiffe, alte Landkarten und Piratenflaggen zieren die Räume. Sogar die geheimen Zeichen der Freibeuter und Korsaren werden auf Schautafeln und in Videos erklärt.
Das Beste am Piratenmuseum ist die Burg selbst, el Castillo de Santa Bárbara. Die Burg wurde im vierzehnten Jahrhundert gebaut. Sie sollte vor allem den Bewohnern des kleinen Ortes Teguise Schutz vor Überfällen bieten. In den folgenden Jahrhunderten griffen französische, türkische und arabische Piraten die Festung mehrmals an und zerstörten die Festung dabei fast vollständig. Piratenüberfälle waren in dieser Zeit fast schon an der Tagesordnung.
Erst Ende des sechzehnten Jahrhunderts beschloss der spanische König Felipe II die Burg wieder aufbauen zu lassen. Bis vor einigen Jahren befand sich hier noch ein ganz anderes Museum, das Museo del Emigrante, das die Geschichte der Auswanderung nach Amerika erzählte. 2011 entschied man sich dafür, der Geschichte der Piraten und Freibeuter, die auf den Kanarischen Insel so lange ihr Unwesen getrieben hatten, hier auf der Burg eine Ausstellung zu widmen.
Teguise
Weißer Sand
Von der Piratenburg fahren wir kurz nach Teguise hinein und von dort weiter in den Norden der Insel. Am nördlichsten Ende Lanzarotes, kurz vor Orzola, kommen wir zu einer Stelle, an der es auf einmal weißen und schwarzen Sand gibt. Da die Insel ja aus Vulkangestein besteht, ist hier der Boden eigentlich immer schwarz. Woher kommt also der weiße Fleck? Es sieht sehr skurril aus, fast wie eine Mondlandschaft, aber sehr schön.
Mirador del Río
Wir fahren wieder ein Stück zurück, um den Berg herum, um auf die Straße, die zu einem anderen Aussichtspunkt, dem Mirador del Río führt, zu gelangen. Vor dem Mirador ist ein großer Parkplatz. Schon jetzt bin ich begeistert von der Aussicht auf die Vulkane! César Manrique hatte – wie fast überall auf der Insel – auch hier wieder seine Finger im Spiel. Geschickt hat er in einer alten Festung den Aussichtspunkt mit Restaurant in den Felsen „versteckt“, damit er nicht die wundervolle Landschaft stört. Mit unserer Multi-Museumseintrittskarte besteigen wir neugierig den Turm.
Von oben sieht man auf die steilen Klippen hinunter und blickt auf die Insel La Gracia, die direkt gegenüber liegt. Die hatte ich mir irgendwie größer vorgestellt. Es gibt zwar eine kleine Fähre, mit der man nach La Gracia übersetzen kann, aber dort sind nur Steine und ein paar einsame Häuser zu sehen. Das sparen wir uns also und lenken unser Auto stattdessen die serpentinenartige Straße wieder südlich, Richtung Mitte der Insel. Auf Lanzarote ist nichts so wirklich weit weg.
La Graciosa
La Graciosa
Infos zum Piratenmuseum:
Castillo de Santa Bárbara
Teguise – Lanzarote
Website: www.museodelapirateria.com
Ich glaube das es eine Verbindung zwischen Tempelritter ,Freimauren und Piraten gibt 1!!!!!!!!
Schöne Erinnerungen für mich. 🙂
Ich wünsche dir ein frohes neues Jahr!
Liebe Grüße