Weiter geht unser Roadtrip durch Korsika. Von Calvi aus fahren wir zunächst Richtung Osten, zum Cap de Corse und dann nach Süden, bis Bonifacio zu den weißen Kreidefelsen.
Saint Florent
Das schönste an Saint Florent ist eigentlich der Weg dorthin über die Berge. Es gibt supergutes Eis in der „Gelateria“ am Hafen. Wir haben uns gleich zwei gegönnt – unwiderstehlich lecker. Ansonsten ist dieser Ort zwar ganz hübsch, aber nichts was man unbedingt gesehen haben muss. Allerdings fahren von hier aus Fähren zu den kleinen Buchten der abgelegenen Désert des Agriates, die man sonst nur zu Fuß erreichen kann.
Auf dem Weg über die Berge entdeckst Du Dörfer wie Patrimonio
Erbalunga (Cap de Corse)
Auf dem nördlichen Zipfel der Insel, dem Cap de Corse liegt Erbalunga. Es gibt nur eine Straße, die sich an der Küste entlangschlängelt. Fast ein wenig verträumt, sehr klein und niedlich liegen die paar Häuser Erbalungas am Fuße eines alten Turms. An der Küste Korsikas errichteten die Genueser zahlreicher dieser runden Wachtürme, um die Bewohner bei möglichen Angriffen von Piraten rechtzeitig in Sicherheit bringen zu können.
In dem winzigen Hafen gibt es ein paar Restaurants. Eines davon „Le Pirat“ soll für seine Fischgerichte berühmt sein. Doch nach einem Blick auf die Preise der Speisekarte sind wir uns schnell einig, dass wir doch lieber ein Brettchen mit korsischem Käse in der Bar nebenan zu Mittag essen werden. Das Piraten-Restaurant ist definitiv nichts für spanische Portemonnaies wie das unsere.
Eigentlich wollten wir hier auch noch ein bisschen schnorcheln gehen oder zumindest eine Runde schwimmen, aber genau an dem Tag, an dem wir in Erbalunga waren, bezog sich der Himmel mit schwarzen Wolken und es nieselte. Das Cap de Corse muss ich also definitiv noch mal genauer erkunden!
Tipp: Hier spielen übrigens auch weite Teile des Buchs „Der Kopf des Korsen“ (sehr lesenswerter Korsika Krimi!)
Cervione
Ein ganz kleines und eher unbekanntes Bergdörfchen im Osten Korsikas ist Cervione. Es zieht sich an einer kurvigen Straße entlang und hat, außer einer alten Kirche und einer umwerfenden Aussicht, keine großartigen Sehenswürdigkeiten zu bieten. Aber hier sitzen die Korsen noch im Schatten eines alten Baumes vor einer Bar und beobachten die wenigen Touristen, also uns, wie bunte Vögel.
Bonifacio
Am südlichsten Zipfel Korsikas liegt Bonifacio, oder Bunifaziu, wie die Korsen sagen. Auf Korsisch endet irgendwie immer alles auf u. Als wir in die Stadt hineinfahren, sieht es zunächst aus wie in vielen anderen korsischen Städten auch, ein weitläufiger Hafen mit vielen Jachten und Segelbooten und auf einer Anhöhe thront eine mächtige Festung.
Doch sobald wir oben angekommen sind, wird uns schnell der große Unterschied klar: Bonifacio liegt nämlich an einer Art Fjord aus Kreidefelsen. Ich kann mich gar nicht sattsehen an diesen weißen Klippen und dem blau glitzernden Meer. Als wir das Auto auf dem Parkplatz am Friedhof abstellen, kann ich Sardinen fast anfassen, so nah scheint Italien hier zu sein.
Wir machen uns auf den Weg ins Zentrum und suchen die Escalier du Roi d‘Aragon, die Treppe des Königs von Aragón, die er einst hier in den Felsen geschlagen haben soll. Der Legende nach soll Alfons el Magnànim, derselbe Herrscher, dessen Vasall die Festung von Corte bauen ließ, in einer einzigen Nacht diese Treppe in den Felsen schlagen lassen haben, als er 1420 Bonifacio belagerte.
187 Stufen führen hinab in die Tiefe und das auch noch richtig steil. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass es Mittagszeit und richtig heiß war. Ich steige bis zur Hälfte auf der Treppe hinunter, die einfach kein Ende nehmen will. Es geht wirklich richtig steil nach unten. Einen Aufzug gibt es natürlich nicht. Michi kommt erst gar nicht mit und wartet oben auf mich. Doch als ich mich nach hundert Stufen umdrehe und sehe, was ich alles wieder nach oben laufen muss, kommt ein junges Mädchen schwer schnaufend die Treppe hoch. Sie quetscht sich erschöpft an mir vor bei nach oben. Ich beschließe auf den Ausblick von unten zu verzichten und mache mich wieder an den Aufstieg.
Vielleicht können wir ja unten im Hafen ein Boot finden, mit dem man an der Küste entlang schippern und die Treppe vom Meer her sehen kann? Das war jedenfalls meine Idee. Am Ende waren dann aber doch der Hunger und die Lust auf ein Bad im Meer größer und wir sind nach Santa Giulia gefahren.
Noch ein paar Korsika Tipps:
Während unserer Entdeckungsfahrten haben wir natürlich immer mal wieder an einem Strand angehalten, um zu baden. Die schönsten Strände liegen allerdings ein wenig versteckt und man muss ein wenig laufen, um sie zu erreichen.
Strand von Ostriconi
Richtig weit muss man zur Plage d‘Ostriconi laufen. Erst geht es eine Straße entlang, dann plötzlich ab ins Gebüsch, über einen Feldweg vorbei an einer alten Hütte, und weiter durch einen Irrgarten mannshoher Sträucher. Schließlich kommen wir an einen kleinen See. Zum Glück gibt es dort eine Brücke und von dort ist es nicht mehr weit zu dem wunderschönen weißen Sandstrand.
Strand von Santa Giuliga
Auf dem Rückweg von Bonifacio haben wir einen Strand gefunden, bei dem man nicht ganz so weit laufen muss. In der Nähe von Porto Vecchio, bei Santa Giuliga liegt eine kleine Bucht, in der man sich fast wie in der Karibik fühlt. Das Wasser ist super sauber und kristallklar.
Einziger Wermutstropfen der Strände auf Korsika sind die vielen trockenen Algen, die überall am Strand liegen. Teilweise sind es richtig hohe Haufen, die an einem windigen Tag ganz schön nerven können.
Für den Dacia Duster wurde uns von Auto Europe ein Rabatt eingeräumt.
Das sieht alles wunderschön aus :). Eine Stadt mit sehr viel Geschichte nähme ich an? Deine Aufnahmen sind dir gut gelungen. Liebe Grüße aus dem Urlaub Sölden