Thailändische Küche ist genial. Ich glaube, ich kenne niemanden, der sie nicht mag. Die meist auf Reis oder Nudeln basierende Gerichte schmecken einfach mega-ultra-lecker! Man kann süchtig werden danach! Und dabei sind sie gar nicht so kompliziert zu kochen! Relativ simple Zutaten werden einfach mit raffinierten Gewürzen kurz in die Pfanne geworfen und Schwupps, ist das Essen fertig. Leider hatte ich unterwegs fast nie Zeit, oder besser Geduld, die genauen Rezepte ausfindig zu machen. Das Nachkochen zuhause hat aber trotzdem ganz gut geklappt, so nach Gefühl halt.
Kleine Information gleich mal vorweg: Auch wenn einem in Restaurants manchmal Stäbchen gereicht werden, mit Stäbchen essen Thais nur die Nudeln aus der Nudelsuppe! Alles andere isst man mit Löffel und Gabel, so ähnlich wie bei uns auch. Oder eben auf die Hand. Da die Gerichte sowieso fast immer aus kleinen Stückchen bestehen, braucht man eigentlich nichts zu schneiden. Messer fällt praktisch aus. Man schiebt mit der Gabel einen mundgerechten Happen auf die Gabel und fertig. Das hat mir jedenfalls mal ein Kollege so erklärt.
Überhaupt kann man an jeder Straßenecke die leckersten Fisch,- Fleisch- oder Gemüsedinge kaufen. Wenn man ein wenig ein Auge auf die „Sauberkeit“ der Garküche hat, kann eigentlich nicht viel passieren. Falls doch, dann legt man halt mal ungewollt einen Tag Pause ein 🙁 und tröstet sich mit dem Gedanken, dass das bei Asienreisen fast jedem schon mal passiert ist.
Garküchen sind natürlich immer die günstigste Möglichkeit, sich den Bauch vollzuschlagen. Es gibt aber auch viele kleine Restaurants, in denen man für ein paar Euro super lecker essen kann. Manchmal hab ich einfach Lust mich zum Essen hinzusetzen und ganz gemütlich zu schlemmen. Damit man anschließend auch noch gucken kann, was der Rest der Welt so macht, gibt es zum Nachtisch fast überall auch noch WIFI. Mehr als 5 bis 10 Euro haben wir für Speisen und Getränke im Restaurant nie bezahlt. Kann man also gut machen.
Ich erspare es mir und Euch lieber, hier die thailändischen Namen der einzelnen Gerichte aufzuzählen. Erstens, weil ich sie gar nicht alle behalten habe, und zweitens weil man sie sowieso überall genaue Rezepte googlen kann. Dafür zeige ich Euch lieber die Fotos der verschiedenen Leckereien, die wir in Thailand probiert haben. Ich habe jedes Mal versucht, etwas anderes zu probieren. Neben den Currys haben mir die ganz einfachen Reis- und Nudelpfannen fast immer am besten geschmeckt. Aber auch die Suppen waren echt köstlich. Einmal habe ich sogar Fleisch (!) gegessen. Unterwegs mache ich das ja manchmal, weil ich immer so neugierig bin: Fried chicken wrapped in pandanus leaves … ein Traum!
Pandanus-„Bäume“ sehen ein wenig aus wie Palmen. Auf Deutsch heißen die Dinger Schraubenbäume. Angeblich kann man wohl auch die Früchte essen. Wenn man Fleischstückchen in diese Pandanusblätter einwickelt, um sie darin zu garen, geben die Blätter irgendwie Würze ab. So hübsch es auch aussieht, wenn man das serviert kriegt, mitessen kann man die Blätter nicht! Ich wollte es zwar probieren, aber der grinsende Kellner hat mir davon abgeraten. Also habe ich brav meine Päckchen ausgepackt und nur das eingewickelte Fleisch gegessen! Aber es schmeckt wirklich unglaublich traumhaft lecker!
Currys sind natürlich ein Klassiker in Thailand: Grün, rot; mal mit mehr, mal mit noch mehr Schärfe serviert; mit Fleisch, mit Fisch oder mit Gemüse. Sie schmecken einfach alle total lecker.
Einmal ist es mir gelungen, einer Frau in einer Garküche auf die Finger zu schauen. Weißer Reis war schon vorgekocht, etwas Gemüse schon in kleine Portionen geschnipselt. Sie hat das Fleisch etwas angebraten, gewürzt, das Gemüse dazu gegeben, zweimal die Pfanne geschwenkt, ein Ei dazu, wieder geschwenkt und etwas umgerührt. Dann kam nur noch eine Kelle Reis in den Wok und schon war alles fertig. Das ging echt richtig fix. Allerdings war das auch nur eine Portion. Wenn man für mehrere Leute kocht, dauert es sicher etwas länger, aber auch nicht viel.
Was mich überrascht hat war die Tatsache, dass in fast allen Gemüsegerichten Blumenkohl war! Ich dachte immer, das sei ein urdeutsches Gemüse. Voll falsch gedacht! Dieser blumig-weiße Kohl stammt ursprünglich ja aus Asien, aber ob es tatsächlich ein thailändisches Gemüse ist, hab ich noch nicht rausgefunden. Kennt sich zufällig jemand mit dem Thema aus?
Thailändisches Bier:
Bier gibt es eigentlich nur in vier Sorten: Tiger, Singha, Chang und Leo. Das sind jedenfalls die Marken, die uns überall in Thailand serviert wurden. Singha und Leo kommen aus ein- und derselben Brauerei. Der wichtigste Unterschied, neben dem etwas anderen Geschmack, ist nur der Preis: Während Singha etwas teurer und edler ist, wird Leo billiger verkauft.
Chang ist das Bier mit den niedlichen Elefanten, Leo hat natürlich einen Leoparden, Tiger einen Tiger auf dem Etikett. Singha ist auch ein Tier, ein Löwe aus der thailändischen Mythologie. Alles in allem, ist Bier hier offensichtlich eine sehr tierische Angelegenheit.
Getränke:
Frischgepresste Säfte, Lassis und exotische Erfrischungsgetränke gibt es überall. Experimentierfreudig wie wir sind, haben wir uns einmal an ein thailändisches Erfrischungsgetränk gewagt. Wir hatten riesigen Durst und schon zwei Flaschen Wasser intus. Das thailändische Etikett war schön bunt, die Flüssigkeit orange und lesen konnte ich sowieso nichts. Wir haben nach einem einzigen Schluck aufgegeben und das Gebräu weggegossen. Es roch schon beim Öffnen furchtbar nach Durchfall und geschmeckt hat es… Naja wir haben es wie gesagt nicht ausgetrunken.
In allen Bars und vielen Restaurants gibt auch viele wunderschön aussehende Cocktails. Hat Michi einmal probiert, als ich noch nicht fertig war mit E-Mails schreiben. Nicht schlecht, aber eher nicht so meins. Ich trink lieber Mangolassi – oder Bier.
Kaffee
Bis vor ein paar Jahren war es wohl fast unmöglich auf einer der thailändischen Inseln guten Kaffee zu kriegen. Erstens trinkt man in Thailand traditionell gar keinen Kaffee und zweitens muss man ja erst mal alles auf die Inseln schaffen, was dort nicht von selbst wächst. Das macht die Produkte natürlich teurer. In der Regel kriegt man heute aber fast überall Pulver- oder Instantkaffe. Manchmal gibt es auch „echten“ Kaffee, aber der ist dann auch fast schon ein Luxus und entsprechend teuer. Ich vermute aber, dass es in den luxuriöseren Hotels so etwas längst gibt, zumindest für die Touristen. Wir haben uns also nach einem anfänglichen Schock (Waaaaas???? kein Kaffee???) ganz schnell an den süßen Tschai (Chai) Tee gewöhnt.
Das habe ich nun davon. Allein vom Erzählen läuft mir schon wieder das Wasser im Mund zusammen. Wie schön wäre es, wenn ich mich jetzt mit einem Teller an den Strand setzen könnte…. * seufz *
Probiere beim nächsten Mal einmal Som Tam Phu Plara 😉 Nicht viele Touristen wagen sich an diese Variante, dabei schmeckt sie mir persönlich deutlich besser. Dazu am besten noch Larb Moo mit Sticky Rice. Du wirst es nicht bereuen 😉 LG Armin
Das werde ich mir merken 🙂 Danke für den Tipp!
Man muss in vielerlei Hinsicht einfach nur mal etwas neues ausprobieren wollen und dann merkt man ganz schnell das die Fremde Küche etwas ist das man unbedingt genießen muss, schließlich hat man sonst etwas ganz wichtiges verpasst. Das gilt ganz besonders in Asien so. Denn das was wir vom typischen Chinesen zu Hause kennen, hat wirklich gar nichts mit dem zu tun was wir in Thailand, den Philippinen oder eben China wirklich zu essen bekommen und es ist immer etwas ganz besonderes das man probiert haben sollte.
Sehr lecker Artikel mit sehr ansprechenden Bildern.
Mein Freund und ich befinden sich gerade auf einer einjährigen Asienreise. Nach Indonesien und Malaysia ist in ungefähr 2 Wochen Thailand dran. Dein Artikel hat mich wirklich neugierig gemacht. Ich bin sehr gespannt, ob es große Differenzen zum Essen in Indonesien und Malaysia gibt. Mein Freund wartet ja immer noch darauf, dass er ein Essen endlich mal als scharf bezeichnen kann.
Vielen Dank für Deine Eindrücke.
Viele Grüße
Da kriegt man ja richtig Hungerle. Schleck, Schleck…und das „tierische“ Bier, Schluck, Schluck ! Witzig, wie du erzählst.
🙂 hahah! ich krieg auch schon wieder Hunger, wenn ich mich an das leckere Essen erinner….
Wir haben in Thailand auch nur Frühstück im Hotel gehabt, und jeden Abend haben was in Buffets gegessen, dort habe ich erst mich mit dem scharfen Essen angefreudet, was ich früher nie gegessen hätte. Un das Chang Bier haben wir abends auch jeden Tag auf dem Balkon getrunken. 🙂 Ich koche ab und zu mal thailändisch. Liebe Grüße