Zur Ulmer Schwörwoche gehört nicht nur die Nabada, von der Carmen Euch schon erzählt hat. Was sie sonst noch in Ulm erlebt hat, kannst Du jetzt hier lesen:

Fischerstechen:

Nur einmal alle vier Jahre findet das Fischerstechen statt. Einen Tag bevor wir uns selbst im Schlauchboot auf der Donau beim Nabada mitgemacht haben, durften wir diese alte Tradition aus dem sechzehnten Jahrhundert miterleben.

Wir nehmen auf einer extra für das Fischerstechen aufgebauten Tribüne am Ufer der Donau Platz. Einen guten Blick auf den Fluss haben wir von hier aus schon mal. Dann geht es los. Trommeln ertönen und die Fischer werden vorgestellt. Auf jeder Uferseite macht sich ein Boot mit vier Männern auf den Weg zur Mitte der Donau. In jedem Boot stehen vier Männer, drei Ruderer und einer, der mit einer Lanze bewaffnet ganz hinten auf dem Boot auf seinen Moment wartet.

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In dem Augenblick, in dem sich die Boote kreuzen, versucht der letzte Fischer den des jeweils anderen Bootes aus dem Gleichgewicht zu bringen. Mit einer Art Lanze schubsen und stechen sie sich, bis einer von beiden ins Wasser fällt. Manchmal fallen allerdings auch beide. Gewinner ist derjenige, der es geschafft hat nicht ins Wasser zu fallen. Das wird von seiner Mannschaft am Ufer natürlich lauthals bejubelt.

Das Fischerstechen ist so eine Art Turnier. Darum treten hier alle paar Minuten neue Mannschaften gegeneinander an. Zwei Boote rudern in die Mitte, die Männer ringen um ihr Gleichgewicht und schon landet wieder einer im Wasser. Das geht solange, bis am Ende nur ein einziger Fischer überbleibt.

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Natürlich wird das ganz streng kontrolliert von einem Schiedsrichter, damit auch alles fair zugeht. Es gibt ja schließlich Regeln! Mich erinnert die ganze Aktion daran, wie mein Mann und ich mit den Kindern im Schwimmbad Ritterkämpfe gespielt haben. Jeder mit einem Kind auf den Schultern haben wir solange gekämpft, bis die anderen zwei im Wasser lagen. Allerdings gab es bei uns keine Lanzen, aber dafür konnten wir Revanche fordern, und die war hart!

Birdly

Total klasse fand ich den Flug durch das Ulm von 1890. In Ulm kann man nämlich nicht nur mit dem Fahrrad oder zu Fuß sondern auch im Vogelflug erkunden, und dabei sogar noch eine Zeitreise machen.

Nach einer kurzen Erklärung liege ich auch schon bäuchlings auf dem Gerät. Irgendjemand setzt mir noch eine Brille und Kopfhörer auf und schon breite ich meine Flügel über der Stadt aus. Eine sehr spannende Erfahrung! Denn wie ruhig oder wie gefährlich der Flug über Ulm ist, hängt ganz allein von deiner Geschicklichkeit bei Fliegen ab!

Ulm birdly

Zunächst geht alles gut, ich schwebe oben am Himmel und entdecke Ulm unter mir. Als ich der Stadt näher komme, höre ich schon die Glocken des Münsters. Schön langsam und vorsichtig gleite ich an den Gebäuden vorbei und genieße den Blick auf die Stadt – bis plötzlich ganz unerwartet eine massive Wand direkt vor mir auftaucht. Ich versuche noch schnell auszuweichen – vergeblich – und schließe die Augen. Doch zum Glück bin ich kein echter Vogel, denn als ich die Augen wieder öffne, schwebe ich noch immer am blauen Himmel!

Ein unglaubliches Erlebnis dieser Flugsimulator! Wie schön wäre es, wenn ich wirklich fliegen könnte! Aber da müsste ich dann schon noch etwas üben …

Mehr Infos zu Ulm und der Schwörwoche:

Schöner Artikel über das Birdly in der Zeit:  www.zeit.de

Wo?
Der Traum vom Fliegen
Kramergasse 3
89073 Ulm
Wann:
Dienstag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr
Eintritt? 5 Euro
Website: www.ulmstories.de

Auf Reisen und Essen oder bei Vegastisch findest Du noch mehr Infos zur Schwörwoche in Ulm.

Hinweis: Dieser Artikel entstand im Rahmen eines Blogtrips. Die hier dargestellte Meinung ist davon unbeeinflußt und gibt ausschließlich die persönlichen Eindrücke der Autorin wieder.