Reisen ist einfach klasse, neue Länder entdecken total genial, Urlaub machen ist prima, aber irgendwann geht es immer wieder nach Hause.

Mauritius Shivatree

14.00 Uhr Abmarsch – das Taxi wartet. Weil ja genau jetzt das Hindufest ist, bei dem alle Hindus der Insel zum Heiligen See pilgern, ist auf den Straßen tierisch was los und wir fahren lieber sehr frühzeitig los.

Mauritius Airport

17.30 Mauritius Airport: Der wohl mit Abstand kleinste Flughafen, auf dem ich je war. Bei der Ankunft ist mir das gar nicht so aufgefallen. Da war ich aber auch voll müde und aufgeregt. Da sind ja die Airports in Bilbao, Girona oder Paderborn noch größer. Die Tafel mit den Abflügen sieht auch nicht so mega überfüllt aus, aber dennoch herrscht hier sehr reges Treiben. Die „immigration officers “ an der Passkontrolle sind bei der Ausreise genauso unfreundlich wie bei der Einreise. Da macht man besser echt keine Witze und gehorcht schön brav den Anweisungen. Die verstehen nicht wirklich viel Spaß – das sagt einem auf Maurtitius jeder – und ich glaub’s aufs Wort! Das Prozedere hat mich ein bißchen an die Grenzbeamten bei den Klassenfahrten in die „DDR“ erinnert – lange ist es her.

Nachdem wir durch den Sicherheitscheck und den Duty Free Bereich sind (wo ich für Andrea noch schnell was eingekauft habe! – 2 für 1 war übrigens billiger, hab mir selbt auch so ein Andenken mitgebracht) haben wir gerade geschlagene 20 Minuten zwei freie Sitzplätze gesucht, die weniger als 15 Meter auseinander sind. So voll habe ich noch keinen Airport erlebt. Letztendlich haben wir zwei Plätze gefunden – Rücken an Rücken.

Mauritius Airport

Das Flugzeug, das uns nach Hause bringen soll ist schon gelandet und spukt gerade neue, noch weiße Touristen aus, die sich neugiergig und mit müdem, aber freudestrahlendem Grinsen umsehen. Frischfleisch für die Taxifahrer und Katamarane. Und für uns heißt es endlich: Anschnallen bitte!

emirates-fasten-your -seatbelts

2.00 Uhr Dubai ist eher einer der größeren Flughäfen. Hier wirkt alles ziemlich riesig und pompös. Von der Stadt sieht man leider gar nichts, weil wir mal wieder bei Nacht landen. Seit 1.00 Uhr morgens warte ich nun auf den Anschlussflug, um Dubai um 7.40 Uhr Richtung Heimat wieder zu verlassen. Um unseren Weiterflug nicht zu verpassen, bewegen wir uns schlaftaumelnd direkt zum Gate. Wir wollen dort in der Nähe versuchen zu schlafen. Zu unserer großen Freude können wir noch zwei „Liegestühle“ ergattern. Zwar nicht direkt nebeneinander aber doch in Sichtweite. So richtig bequem sind die zwar auch nicht, aber besser als gar nichts.

Dubai Airport

Neben mir unterhalten sich gerade zwei Araber so lautstark, dass mein 5-Minuten-Schlaf schnell beendet ist. Eine Gruppe von circa zwanzig indischen Frauen in Saris gehüllt, klappert im Gänsemarsch an mir vorbei. Zwei asiatische Geschäftsmänner scheinen auf dem Rollband irgendein Geschäft klar zu machen. Die „Facility“-Kolonne trödelt mit Plastiktüte in der Hand zur Pause,  der Muezzin ruft die Gläubigen per Lautsprecher zum Gebet und alle paar Minuten kommt irgendein Inder mit einem Putzwagen vorbei. Überhaupt sieht man hier fast nur indische Menschen arbeiten  (geschätzte 90%?).

5 Uhr morgens: Nun wird es langsam leerer. Die nächtlichen Abflüge sind wohl schon alle gestartet. Komischerweise ist die Rush Hour am Dubaier Flughafen scheinbar mitten in der Nacht.

flughafen schlafen

Langsam kriecht der Zeiger gegen 6 Uhr. Immer noch eine Stunde warten. Es wird wieder voller in den Gängen. Ich muss mal, aber auf der Damentoilette ist natürlich eine elendig lange Warteschlange. Mist.

7.00 Uhr Weiterflug! Wir sind wieder im Flugzeug. Nun sind wir schon seit 17 Stunden auf dem Heimweg. Warten, Kaffee trinken, fliegen, warten, Kaffee trinken. Mit dem Schlafen klappt das im Sitzen leider nicht ganz so gut. Zwischendurch nicke ich ein paar Minuten ein, werde aber stets gleich wieder von irgendwem oder irgendetwas geweckt. Zum Beispiel wenn das Essen im Flugzeug genau bis in die Reihe vor mir serviert wird, und dann auf einmal alle Flugbegleiter verschwinden, um zehn Mionuten später in der Reihe hinter mir weiterzumachen. Langsam sinkt meine Laune auf den Nullpunkt. Da können die armen Flugbegleiter ja nix dafür, aber Freundlichkeit gibt es heute nur in sehr gedämpfter Form. Mehr geht gerade nicht. Sorry!

Dubai Airport - Blick auf Wolkenkratzer in der Wüste 15

Noch fünf Stunden bis nach Hause. Die ersten Gedanken ans Büro kommen auf. Dies und das muss erledigt werden. Schwupps schon melden sich die bösen Stirnfalten wieder zurück.

x.yz Uhr: Keine Ahnung wie spät es jetzt ist. Ich fühle mich wie in einem Zeitloch. In Dubai wäre es jetzt wohl 10.00 Uhr in Barcelona 7.00 Uhr morgens. Ich bin gerade irgendwo dazwischen. Zwei Filme hab ich heute Nacht schon gesehen. Das reicht. Gegessen hab ich eigentlich auch genung. Ich mampfte nur halt einfach so weiter, nicht aus Hunger, sondern weil selbst das Servieren einer kleinen Mahlzeit gegen aufkommende Langeweile hilft (Essen = Abwechslung).

Emirates Essen

8.00 Uhr (time at destination.) So nun habe ich mich für die Zu-Hause-Zeit entschieden. Wir haben gerade Bagdad hinter uns gelassen und schweben immer noch über der Wüste. Sieht sehr geil aus! Ist mittlerweile aber schon mehr Türkei unter uns glaube ich. Europa ich komme!

flug-flugzeug

11.45 Uhr: Die letzten 15 Minuten. Ich kann nicht mehr sitzen. Können 15 Minuten wirklich so lang sein?