Cuiabá ist der Anfang und der Endpunkt meiner Reise durch Mato Grosso. Die ehemalige Goldgräberstadt ist längst nicht mehr klein und auch die Goldgräber suchen ihr Glück mittlerweile woanders. Auch als Hauptstadt von Mato Grosso, verströmt Cuaibá noch immer den Charme einer kleinen Cowboystadt, mitten in der Pampa Brasiliens.

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Cuiabá

Die kleine Altstadt besteht nur aus wenigen Straßen. Mir fällt als Erstes auf, dass die Menschen hier besonders kamerafreundlich sind. Manche Leute springen mir geradezu vor die Linse und posieren strahlend. Es kommt mir wirklich so vor, als ob Touristen hier noch eine seltene Besonderheit sind. Eine Attraktion für die Einheimischen. „Guck mal da, ein Tourist!“ Alle sind wirklich süß. Eine Frau mittleren Alters macht ein paar Sambaschritte und tanzt flirtend vor der Kamera, eine andere hält mir ihr Baby hin und erzählt mir stolz, dass die kleine Maus Isabel heißt. Als ein aufgemotztes Batmanauto meine Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist ganz schnell der stolze Besitzer zur Stelle. Er öffnet hier eine Tür, zupft da noch etwas zurecht. Dann rückt seinen Schlips gerade. Stolz wie Bolle stellt er sich neben seinem Gefährt auf. Na klar, darf ich ihn fotografieren. Happy strahlt er in die Kamera. Ich mag die Leute hier!

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Mato Grosso ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland, aber eines der am dünnsten besiedelten Gebiete Brasiliens. Wer als Besucher hierher kommt, der will Tiere sehen: Jaguare, Kaimane, Ameisenbären oder blaue Papageien.

Von Cuiabá aus machen wir uns also freudig und neugierig auf, die wilden Naturlandschaften zu entdecken. Auf dem Weg ins Pantanal, eines der größten Sumpfgebiete der Erde, kommen wir zunächst nach Poconé. Von hier aus soll es auf der Transpantaneira quer durch das Pantanal gehen.

Huas cuiaba

Die Transpantaneira

Poconé ist wie viele kleine Orte hier, eine alte Goldgräberstadt. Abelardo, unser Guide, erzählt, dass über zweihundert Jahre teilweise bis an die dreißig Goldminen unter der Erde in Betrieb waren. Einige von ihnen waren sogar größer als der Ort selbst. Und sogar unter der Kirche sollen die Stollen hindurchführen!

pocone Kirche

In die Stille hinein plärrt plötzlich der Lärm eines Lautsprechers durch die Gegend. Auf einem alten Mofa fährt ein junger Mann einen riesigen Lautsprecher spazieren, der für irgendetwas Werbung zu machen scheint. Keine Ahnung, ob es um eine Tombola der Freiwilligen Feuerwehr oder einen Wanderzirkus geht, aber in der Mittagshitze bleibt es der einzige Hinweis auf menschliches Leben in der ausgestorben wirkenden Kleinstadt. Eigentlich sollte man um diese Uhrzeit ja auch Siesta machen, denn das Thermometer klettert hier unbarmherzig von dreißig auf fast vierzig Grad. Wir verkrümeln uns auch schnell wieder in unser angenehm klimatisiertes Gefährt und bewegen uns weiter in Richtung Transpantaneira.

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kleiner cowboy mato grossoVictor Hugo – Cowboy Nachwuchs

Kurz bevor wir das offizielle Eingangstor zur Transpantaneira erreichen, der Straße, die durch das Pantanal führt, steht plötzlich eine schwarze Kuh vor uns auf dem Weg. Offenbar hat sie sich selbstständig gemacht und ist ausgebüxt, denn etwas weiter grast eine ganze Herde friedlich auf einer Weide.

João, ein älterer Mann, steht neben einer kleinen Hütte am Eingang des Wegs über die Weide und winkt mir freundlich zu. Längst hat er den Ausreißer gesehen. Aber es beunruhigt ihn nicht weiter. Der kommt schon wieder, scheint er mir andeuten zu wollen.

Währenddessen umkreisen zwei Cowboys lassoschwingend die Rinderherde. Es sind Francisco, den alle nur Chiquinho nennen, und sein zehn Jahre alter Sohn Victor Hugo. Der reitet schon, seit er drei Jahre alt ist, erzählt der Papa stolz, und macht das hier wie ein Alter. Sie wollen ein Kalb aus der Herde holen, um es zu markieren. Maulig muhend laufen die Rinder ein paar Meter hin und her, bleiben aber ansonsten recht stoisch. Die älteren Kühe scheinen das Jungtier beschützen zu wollen. Dabei soll dem Kleinen ja gar nichts Schlimmes passieren.

Natürlich haben die beiden nicht den ganzen Tag Zeit zum Quatschen und machen sich bald wieder an die Arbeit, während wir kurz danach das große Eingangstor zum Nationalpark Pantanal erreichen.

joao mato grosso transpantaneiraJoão

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transpantaneira Mato Grosso eingangDer Eingang zum Sumpfgebiet des Pantanal –  Pforte der Transpantaneira

Hinweis: Dieser Artikel entstand in Rahmen einer Pressereise von Embratur und der Adjunta de Turismo Mato Grosso.