Die Klo Beschilderung im Ausland hat es manchmal in sich. Was bedeutet ein Dreieck? oder eine Flamme? Zum ersten Mal hatte ich im Baskenland ein Problem beim aufs Klo gehen. Ich war gerade erst ein paar Tage in Bilbao und mit einer Freundin in irgendeiner Bar. Damals, Anfang der Neunziger, gab es noch kein Guggenheim Museum und die Basken waren offenbar gerade sehr auf den Schutz ihrer Sprache konzentriert. In der metroartigen Stadtbahn waren die spanischen Namen der Haltestellen, die ursprünglich zweisprachig angegeben worden waren, vollständig übersprüht worden, so dass ich mich wohl oder übel durchfragen musste. Als ich dann in der besagten Bar in Bilbao auf Klo musste, stand ich vor zwei WC-Türen, die mit mir völlig unverständlichen Worten gekennzeichnet waren. Welches der beiden ist denn nun das Frauenklo? Ich hatte nur ein großes Fragezeichen im Kopf, aber da war beim besten Willen nichts, was ich mir irgendwie ableiten konnte. Zu meinem Glück öffnete sich aber ziemlich bald eine der Türen und ein Typ kam heraus. Also öffnete ich die andere Tür und lag richtig. Da stand schon eine Frau und kontrollierte ihre Schminke vor dem Spiegel. Bingo.
Vorweg entschuldige ich mich schon mal für die schlechte Qualität der folgenden Fotos. Aber wie Ihr Euch vielleicht denken könnt, sind die stillen Örtchen meistens nicht wirklich gut beleuchtet und normalerweise nehme ich – wenn irgend möglich – meine Kamera auch nicht mit aufs Klo.
Griechenland:
Auch in anderen Ländern ist mir später Ähnliches passiert. In Griechenland zum Beispiel war es auch nicht wirklich leicht, das richtige Klo zu finden. Immerhin war mir so, als ob eines der beiden Worte an den Klotüren so etwas wie Gynäko…logie bedeuten könnte. Und ich lag richtig: γυναίκα / gynaíka bedeutet nämlich Frau.
Tschechien:
In Tschechien benutzen sie Mužy und Ženy um Männlein und Weiblein zu unterscheiden. Wobei Mužy (Muschi ausgesprochen) Männer bedeutet und das Klo für die Herren ist.
Gaelic (Schottisch Gälisch / Irish – Gaeilge):
In Glasgow musste ich dem Wort Caileag folgen, um das Frauenklo zu finden. Eigentlich bedeutet das Wort Magd, Klo heißt nämlich taigh beag. Und im irischen Gaelic bezeichnet man die Toiletten mit Fir (Herren) und Mná (Damen).
Polen:
Ganz kompliziert kann es in Polen werden. Da findet man oft nur ein Dreieck oder einen Kreis an der Klotür! Wenn Du also nach Warschau, Krakau oder sonst eine Stadt in diesem Land willst, solltest Du Dir als Frau den Kreis merken. Dreiecke stehen für die Männertoilette.
Brasilien:
In Brasilien war ich bisher noch nicht, aber da ich bald hinfahren werde, habe ich mich natürlich schon mal schlau gemacht zu diesem verzwickten Thema: Offenbar unterscheiden die Brasilianer beim Thema Klo die Geschlechter gern, indem sie Flammen und Blümchen auf die Türen der Toiletten pinseln. Dabei sind, wie sollte es anders sein, die Blüten für die Damen vorgesehen.
Thailand:
Schwierig würde es mit dem Klo in Thailand, dachte ich, da ich dort ja nicht einmal die Buchstaben lesen kann. Die thailändische Schrift ist zwar wunderschön schnörkelig, aber leider für mich nicht entzifferbar. Dort angekommen waren die toilets aber nicht nur in Thai, sondern auch in Englisch und Chinesisch gekennzeichnet. Zumindest in Bangkok und den Touristenhochburgen dürfte man also kein Problem mit dem richtigen Örtchen haben.
Aber es ist nicht immer schwierig, das richtige, stille Örtchen zu finden. Oft werden nämlich Damen und Herren schlicht und einfach in folkloristischen Trachten, oder in der Mode des letzten Jahrhunderts dargestellt. Auch Hüte, Schuhe oder mittelalterliche Portraits werden gern genommen.
Einfach ist es in Ländern wie den Niederlanden oder Norwegen zum Beispiel: Mannfolk kann man sich schnell als „Männer“ erklären. Also einfach die andere Tür nehmen.
Besonders lustig finde ich die Klotüren, die stilisierte Männchen und Weibchen in einer abgewandelten Form zeigen, zum Beispiel mit Bikini und Badehose oder mit Eiswaffel.
Die Dringlichkeit des Bedürfnisses wird auch gern bildlich unterstrichen:
Manchmal findet man auch solche Sachen: „Dones . Minusvalit“ Die Bezeichung für Menschen mit Behinderungen ist in Spanien oft noch „menosvalidos“ oder „minusvalit“
In Barcelona habe ich neulich erst dieses besonders ausgefeilte Exemplar im Born Viertel gefunden. Da hat sich jemand richtig viel Gedanken gemacht. Aber es reicht ja total aus:
Falls Du auf Reisen auch schon vor Klotüren standest, deren Beschilderung Dich zum Verzweifeln – oder zum Lachen – gebracht hat, erzähl es mir! Ich würde Deine Geschichte und ein Foto davon gern hier veröffentlichen. Vielleicht kriegen wir ja zusammen den ultimativen Klo-Führer hin. Wird bestimmt ein Bestseller 😉
Die Gegebenheiten in Polen habe ich mal einer Besuchergruppe aus Großbritannien erklärt.
Ein Schotte aus der Gruppe kommentierte:
„That’s easy. The triangle looks like a kilt“
haha ! das werde ich mir merken! wobei ich noch nie einen dreieckigen Kilt gesehen habe… aber der Schotte muss es ja wissen 🙂 Danke!
Ich bestell das erste Exemplar!
hihi 🙂 ja irgendwann mache ich das bestimmt wirklich! Wieso es das noch nicht gibt …