Ein echtes Highlight auf Mauritius war das Klettern auf dem siebenfachen Wasserfall in der Nähe des kleinen Ortes Henrietta. Mit dem Mietwagen haben wir uns nur zweimal verfahren. So was wie eine Ausschilderung gibt es nicht wirklich auf Mauritius. Zum Glück sind aber die Leute echt hilfsbereit und man kann meistens irgendwo am Straßenrand jemanden nach dem Weg fragen. Stück für Stück arbeitet man sich dann so durch.
Gerade als wir auf den minikleinen Busbahnhof von Henrietta fahren, bricht mal wieder eines der täglich herab prasselnden Regenschauer auf uns herunter. Laut Reiseführer sollen wir hier, in diesem voll verschlafenen, kleinen Nest einen Guide finden, der uns zu den Wasserfällen führt. Alleine klettert man da besser nicht runter.
Tamarind Falls – vom „Viewpoint“ aus gesehen
Wir sind noch nicht ganz auf dem Parkplatz angekommen, da steht schon ein aufregend winkender Mofafahrer vor uns – und ein dicker, stinkender Linienbus hinter uns. Mitten auf der Straße stehenbleiben geht nicht. Im Sturzregen verwechsele ich mal wieder Blinker und Scheibenwischer (auf Mauritius fährt man links, wie in England!). Eine schnelle Entscheidung ist gefragt, also fahre ich erst Mal hinter dem Mofa her. Etwas misstrauisch folgen wir dem Guide bis zum Aussichtspunkt auf die Wasserfälle. Nach wenigen Minuten hat der Regen schon wieder aufgehört und die Sonne scheint, als wir aus dem Auto steigen. Wir machen ein paar Fotos von den Wasserfällen.
Schnell stellt sich heraus, dass Prakash ein offiziell anerkannter Führer zu den Wasserfällen ist und uns für 600 Rupien pro Kopf (das sind ca. fünfzehn Euro bis zum vierten Wasserfall bringen kann. Ein ordentlicher Marsch von drei bis vier Stunden, durch ziemlich viel grüne Wildnis. Da wir ja laut Reiseführer bloss nicht allein gehen sollen, schlagen wir ein.
Unser Mofa- Guide, von dem wir nun wissen, dass er offizieller Wasserfallführer ist und Prakash Isram heißt, erklärt uns auf dem Weg gleich etwas über die verschiedenen Pflanzen. Wir dürfen sogar frischen Pfeffer vom Baum probieren (schmeckt voll süß!). Um uns herum ist alles grün. Ich fühle mich wie im Regenwald.
Pfefferstrauch
Querfeldein geht es über Stock und Stein, auf Trampelpfaden durch die Wildnis. Wir gehen hinter, neben, vor, und an den Seiten der Wasserfälle entlang. Nebenbei erklärt Prakash uns die genaue Höhe der Wasserfälle, während er sich leichtfüßig einen Weg durch das Dickicht bahnt. Obwohl ich exakt in seine Fußstapfen trete, mich an genau denselben Wurzeln und Pflanzen entlang hangele, sieht es merkwürdigerweise bei Prakash so aus, als mache er mal eben einen Sonntagnachmittagsspaziergang, während ich schon nach den ersten 200 Metern rutschend, stolpernd und Luft schnappend hinter ihm her ächze.
Eine Bestnote für Eleganz hab ich heute wohl nicht errungen, aber die Aussicht belohnt für alle Strapazen! Unglaublich, wie sich das Tal in weitem Grün vor uns erstreckt. Es ist menschenleer und wunderschön. Unterwegs sehen wir verschiedene kleine Tiere, bizarre Pflanzen und die wunderschöne Landschaft.
Im viertuntersten der insgesamt sieben Wasserfälle dürfen wir kurz baden. Wie gut, dass wir Schwimmsachen dabei haben. Es fühlt sich himmlisch an, sich einfach in das kühle, saubere Wasser fallen zu lassen. Total unglaublich genial! Außer dem Plätschern des Wassers hört man nichts. Keine Menschenseele ist weit und breit zu sehen. Rund herum gibt es nur Grün! Ich würde am liebsten für den Rest des Tages in dem kleinen Tümpel bleiben.
Leider ziehen aber schon wieder Wolken auf und wir müssen uns an den Aufstieg machen. Wie gut, dass ich nicht mehr rauche. Ohne Umwege geht es jetzt auf dem direktesten Weg, ganz gerade nach oben. Uff! Auf dem letzten Drittel erwischen uns dann doch die ersten Tropfen. Durch das dicke Blätterdach werden wir aber zum Glück nicht nass. Erst als wir völlig fertig aber überglücklich oben ankommen, platscht das Wasser nur so auf uns herab. Fröhlich grinsend stört uns diese warme Dusche aber nicht weiter. Wir wollen nur eins: ESSEN!
Prakash führt uns noch zu einem kleinen, sauberen, kreolischen Restaurant in Henrietta ( alle Guides kennen immer jede Menge Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten oder was auch immer). Wir haben Hunger und Prakashs Tipp enttäuscht uns nicht: Das Essen ist sehr lecker und es sind riesige Portionen von den wir uns sogar noch was einpacken lassen.
Über das leckere Essen auf Mauritius schreib ich aber noch in einem extra Artikel :-). Alles in allem war dieser Tag mit einer der schönsten auf der Insel. Die Tamarind Falls und eine Führung von Prakash kann ich jedenfalls nur weiterempfehlen!
Was für herrliche Bilder – bei all den Traumstränden von Mauritius vergisst man ja oft, wie toll das Inselinnere ist und wie viel mehr die Insel zu bieten hat!
Es ist wirklich ärgerlich, wenn man sich als Tourist ständig verfährt. Inzwischen gibt es eine Mietwagenfirma die Navigationsgeräte kostenlos verleiht und auch einen Audio Guide hat, mit dem man auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten hingewiesen wird. Im Navi sind sogar alle Hotels, Strände und Attraktionen drin
Die Tamarind-Falls sind super und echt empfehlenswert!
Es ist wirklich ärgerlich, wenn man sich als Tourist ständig verfährt. Es gibt inzwischen eine Mietwagenfirma, die Navigationsgeräte kostenlos anbietet. Die haben sogar einen Audio-Guide, der einen auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten hinweist.
h
Die Tamarind-Falls sind echt super! Ich war schon ein paar Mal dort und es ist jedes Mal spitze!
Hallo zusammen!
Ich bekomme wirklich fernweh wenn ich mir eure Reiseberichte lese. Ich war 2010 auf Mauritius, aber habe leider fast garnichts gesehen ausser aufsteigende Rauchwolken von den Zuckerrohrfeldern. Das hatte den Grund, das ich dort „leider“ zum arbeiten war und kaum Freizeit hatte. Hoffentlich schaffe ich es in den nächsten Jahren wieder mal da runter…
Grüße
Joshi
Das ist natürlich schade! die Insel ist so wunderschön – ohne Rauch!
Habe gerade mit Begeisterung Ihren Bericht gelesen.Vielen Dank für Ihre Info.Wir wollen im September/Oktober nach Mauritis. Werden auf alle Fälle diesen Ausflug machen.Hoffendlich finden wir sie auch….Soll wohl per Auto nicht so einfach sein…Für weitere Tipps bin ich sehr dankbar.
Liebe Grüße
Das freut mich :-). Mauritius ist wunderschön!! Und Autofahren ist halb so wild! Man hält sich einfach der Schlaglöcher wegen recht mittig, dann passt’s 🙂
wow, traumhaft!! bin dieses jahr zum ersten mal so richtig gewandert, auch zu einem wasserfall. ich liebe wasserfälle 🙂
Als eher nicht so sportliche Sofaschraube habe ich mir bisher nie große Gedanken ums Wandern gemacht. Aber seit ich nicht mehr rauche (schon fast 4 Monate) habe ich plötzlich richtig Lust auf Bewegen an der frischen Luft und Natur und Wald und Grün und…. jedenfalls war es einfach genial! Ich mach das ab jetzt echt öfter!
Das vorletzte Wasserfallbild von oben ist einfach genial. Bei uns wäre es unmöglich dahin zu gehen, nach einer Woche starkem Regen waren hier mächtige Ströme…In meinem Reiseführer heißen sie aber Tamarin ohne D am Ende. Es musste dort sehr cool sein. LG
Merkwürdigerweise habe ich die Wasserfälle in einem unserer drei Reiseführer auch ohne das „d“ am Ende gefunden. Auf Mauritius hat man uns aber versichert, dass die Wasserfälle mit „d“ am Ende geschrieben werden, also nicht wie der Ort „Tamarin“, in dem wir ja die zwei Wochen waren. Sehr verwirrend. Aber ich habe mich letztendlich für die Version mit dem d entschieden. Ob es nun richtig ist… es war auf jeden Fall umwerfend wunderbar schön!
… guter Bericht …
Danke 🙂