Winter ist die Zeit der Ruhe für Körper und Seele

Dicke Wolken ziehen sich über meinem Kopf zusammen. Es ist noch früh am Morgen, als ich mich auf den Weg an die Costa Brava mache. Es sieht nach Regen aus. Doch das kann sich hier manchmal sehr schnell ändern.

Prompt scheint auch heute die Sonne, als ich nur wenige Stunden später am Strand von Lloret entlang spaziere. Dennoch ist die sonst mit Badegästen gefüllte Mittelmeerküste um diese Jahreszeit wie leer gefegt. Ein kühler Wind hat alle großen und kleinen Wolken hinweg geweht. Die Sonne scheint vom klaren, blauen Himmel auf den Strand. Ich ziehe mir den Schal bis über die Ohren und atme die kalte Luft tief in meine Lungen ein. Frisch und sauber fühlt sich das an. Und irgendwie gesund. Winterliche Spaziergänge am Strand sind so ganz anders als im Sommer. Im Winter habe ich die Küste fast für mich allein. Nur selten treffe ich andere Menschen. Und wenn, dann grüßt man sich einfach nur nickend von Weitem und geht seiner Wege.

Winter ist die Zeit der Ruhe. Auch am Strand. Das Meer rauscht und braust, wie es das seit Jahrtausenden macht. Auch ohne Badegäste springen die Wellen tänzelnd ans Ufer, bevor sich das Wasser ganz gemächlich wieder zurückzieht. Meine Fußspuren im nassen Sand sind nach wenigen Minuten verschwunden. Das Meer hat sie mitgenommen. So als wäre ich nie hier gewesen.

Ein bisschen durchgefroren aber angenehm frisch im Kopf, kehre ich zurück ins Hotel. Jetzt eine Massage! Damit meine Muskeln sich schon mal entspannen, schickt mich Montse, die Masseuse, zuerst ins Wasser. Bevor sie meine verspannten Muskeln kneten und wiederbeleben wird, soll ich ein paar Runden schwimmen und ausruhen.

Also drehe ich ganz brav ein paar Runden in dem kleinen Pool, lasse mich zehn Minuten im Jacuzzi  besprudeln und schwitze zehn weitere Minuten in der Sauna. Achtung: Hier in Spanien geht man stets in Badekleidung in die Sauna! Bitte nicht komplett ausziehen, denn sonst laufen die anderen Gäste vermutlich schreiend weg. Ich glaube mittlerweile, nur die Deutschen saunen nackig. Kann das sein? Hier bleibt man jedenfalls angezogen, zumindest mit Badehose, leicht bedeckt. Dies ist eben ein katholisches Land.

Als meine Haut einen netten Rotton erreicht hat, springe ich unter die Dusche und lasse mich zum Abkühlen noch mal ins Becken fallen. Dann bin ich reif für die Massage.

Montse hat für mich eine Costa Brava-Massage vorbereitet. Schokolade, Steine und andere holistische Massagen gibt es ja fast überall auf der Welt, aber diese Massage gibt es nur hier! Gemeinsam haben die Masseure und Masseusen aus der Gegend sich ein ganz spezielles Programm ausgedacht. Du sollst die außergewöhnliche Landschaft, die Klippen und das Meer, auch in der Massage spüren können. Ein komplettes Eintauchen in die Welt der Costa Brava.

Der Raum ist von kleinen, blauen Lichtern erhellt. Laut Lichttherapie soll das Blau des Meeres für zusätzliche Entspannung sorgen. Das Rauschen der Wellen dringt leise und dezent aus versteckten Boxen an meine Ohren. Das Rauschen mischt sich mit den zarten Tönen eines Klaviers im Hintergrund. „Jetzt bist du in einer Bucht an der Costa Brava“, flüstert Montse. „Du stehst am Ufer und blickst auf das Meer.“ Dann legt sie mir ein warmes Tuch auf die geschlossenen Augen. “Jetzt stehst du im Wasser. Eine Welle umspielt deine Füße”. Während ich mir die Wellen und den Sand vorstelle, werden meine Füße bereits geknetet. Von dort geht es aufwärts, die Beine, die Arme hoch, dann Bauch und Rücken. Ich tauche ab, in eine andere Welt.

Als ich nach einer Stunde wieder auftauche, fühle ich mich leichter, als seien ein paar Jahre von mir abgefallen. Meine Haut fühlt sich ganz weich und richtig geschmeidig an. Montse erklärt mir, dass sie ein ganz besonderes Öl verwendet hat, das sie hier extra für die Massage selbst herstellen. Es ist eine Mischung aus Olivenöl und Lorbeer. Der Lorbeer entspannt die Muskeln, das Olivenöl versorgt die Haut mit Vitaminen und schützt sie gleichzeitig.

Auch dieses Massageöl hat natürlich wieder einen Bezug zur Costa Brava. Oliven werden traditionell seit jeher hier angebaut und sind ein fester Bestandteil der katalanischen Küche. Lorbeer ist ebenfalls schon sehr alt. Als die Römer hier in der Gegend vor rund zweitausend Jahren an Land gingen, benannten sie sogar eine kleine Siedlung danach: Lauretum ist das lateinische Wort für Lorbeer. Im Laufe der Zeit wurde daraus Laurel (Spanisch) und Llorer (Katalanisch). Und aus Llorer wurde Lloret.

Info Wellness Costa Brava im Winter

Diese ganz besonderen Massagen wie Costa Brava oder Gerunda Fuga werden in verschiedenen SPA und Wellness Hotels an der Costa Brava angeboten. Der erste Teil der Behandlung ist überall gleich, aber im zweiten Teil der Behandlung bringt jedes Zentrum seine ganz eigene Interpretation der Geschichte ein. Eine Massage am Meer kann also anders sein als eine Massage in den Bergen.

Im Sommer gibt es zahlreiche Hotels, die diese Massagen in ihrem Wellness Bereich mit anbieten, doch im Winter sind viele Hotels direkt an der Küste leider geschlossen. Die Wintermonate werden oft dazu genutzt, um anfallende Reparatur- und Restaurierungsarbeiten durchzuführen. Ein Hotel mit schönem Wellnessbereich findest Du aber auch außerhalb der Hochsaison, wenn Du Dich in den Orten umsiehst, die auch im Winter belebt sind, wie Lloret de Mar zum Beispiel. Das Gran Hotel Monterrey ist eines der wenigen Hotels an der Küste, die das ganze Jahr über geöffnet ist und diese speziellen Massagen auch in den kalten Monaten anbietet.

Gran Hotel Monterrey
Av. Vila de Todssa 27
17310 Lloret de Mar

Zu der Massage wurde ich vom Gran Hotel Monterrey eingeladen. Alle hier dargestellten Ansichten drücken meine ganz persönliche Meinung aus. Ich bin wie immer wirklich und ehrlich verliebt in „meine“ wilde Küste, besonders im Winter.