Ganz am Ende der Rambla erhebt er sich in den Himmel, Columbus, der Entdecker Amerikas. Ihm zu Ehren wurde zur Weltausstellung 1888 in Barcelona die Kolumbussäule errichtet. Ganz oben in sechzig Metern Höhe zeigt er mit ausgestrecktem Arm gen Osten. Eigentlich sollte Columbus doch nach Westen zeigen, in die Richtung, in die er segelte, als er auf den bis dahin unentdeckten, amerikanischen Kontinent stieß.

Warum zeigt er also in die “falsche” Richtung? Möglicherweise liegt es daran, dass der Hafen Barcelonas im Osten der Stadt liegt. Columbus müsste, wenn er nach Westen zeigen sollte, seinen Finger auf die Ramblas richten. Dann würde er aber statt auf das offene Meer, in Richtung Inland zeigen. Eine andere Erklärung ist, dass er nach Osten zeigt, weil Columbus ja eigentlich einen Seeweg nach Indien suchte, und das geplante Ziel seiner Fahrt in dieser Richtung lag. Welche Theorie nun stimmt, oder ob gar beide falsch sind, das weiß auch in Barcelona keiner.

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columbus barcelona

Rundum den Sockel der Kolumbussäule befinden sich Szenen aus dem Leben des berühmten Seefahrers. Er wird dargestellt, wie er sein Projekt den Katholischen Königen vorstellt, wie er am 3. August 1492 in Palos de la Frontera in See sticht oder wie er nach der Reise vom Königspaar in Barcelona empfangen wird.

In der Kolumbussäule selbst befindet sich ein Aufzug. Vor ein paar Jahren wurde der Fahrstuhl zwecks Renovierungsarbeiten gesperrt, danach aber wieder für Besucher freigegeben. In dem kleinen Fahrstuhl haben nur jeweils zwei Leute und ein Guide Platz. Der Guide sorgt dafür, dass nicht zu viele Menschen gleichzeitig die Aussicht auf der winzigen Plattform genießen. Viel Platz ist dort oben nämlich wirklich nicht, aber dafür ist der Blick auf die Stadt und den Hafen wunderbar. Die nervigen Glasfenster kann man – wenn nicht zu viele Leute da sind – öffnen.

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kolumbussaeule-barcelona-freibeuter-reisenMit einem Aufzug im Inneren der Kolumbussäule geht es ganz nach oben 

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Columbus war nach der erfolgreichen Überfahrt 1493 im Südwesten Spaniens wieder an Land gegangen. Anschließend durchquerte er die Iberische Halbinsel, um im nordöstlichen Zipfel Spaniens Isabel und Fernando in Barcelona Bericht zu erstatten. Vermutlich fand das Treffen im Saló del Tinell des Palau Reial Major statt, so ganz genau weiß man das heute allerdings nicht mehr. Aber es war hier in Barcelona, wo Columbus den Monarchen, die sein Abenteuer finanziert hatten, seine Aufwartung machte und dem Paar die mitgebrachten Geschenke übergab. Sie bestaunten die bunten Papageien, probierten Knoblauch, Kartoffeln und andere Früchte und freuten sich über das Gold. Sogar einige Indios hatte Columbus mitgebracht und erzählte ausführlich von den Erlebnissen in der neuen Welt, die er Las Indias nannte, da er selbst ja noch davon ausging, einen Seeweg nach Osten gefunden zu haben.

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Plaza España Sevilla barcelona Ankunft Columbus

Auch über fünfhundert Jahre nach der Entdeckung Amerikas sorgt Christopher Columbus immer wieder mal für Schlagzeilen. In Barcelona gehen viele davon aus, dass Cristóbal Colón oder Cristòfer Colom gar kein Genuese, sondern Katalane war. Einige Argumente sprechen für diese These, aber viel zu wenig davon ist wirklich beweisbar.

Vor ein paar Jahren zog die Kolumbussäule mit einem überdimensionalen Barça Trikot, das dem Seefahrer auf den Leib geschneidert wurde, viel Aufmerksamkeit auf sich. In allen Tageszeitungen wurde diskutiert, ob es zulässig sei, den alten Herrn zu solchen Werbezwecken zu benutzen.

Das letzte Mal machte Columbus im Herbst diesen Jahres Schlagzeilen. Anlässlich der Feierlichkeiten zum 12. Oktober, dem Día de la Hispanidad (Tag der Hispanität), an dem unter anderem der Eroberung Amerikas durch Columbus gedacht wird, kam es zu einem heftigen Schlagabtausch in der Presse. Eine katalanische, linksorientierte Partei hatte gefordert, nicht nur den Feiertag, sondern auch das Denkmal abzuschaffen, weil es die Morde und die Gräueltaten, die die indianischen Völker damals erlitten, verharmlose. Statt der Kolumbussäule solle man ein Denkmal errichten, das an den Widerstand der indianischen Urbevölkerung erinnere.

Kolumbus Trikot FC Barcelona

Columbus Schiff, die „Santa Maria von Barcelona“:

Columbus ging mit drei Karavellen auf die abenteuerliche Entdeckungsfahrt, der Santa Maria, der Niña und der Pinta. Er selbst segelte auf der Santa Maria. Bis in die neunziger Jahre lag am Ende der Ramblas, der Kolumbussäule zu Füßen, ein Nachbau der Santa Maria im Hafenbecken. Die echte Santa Maria, auf der Columbus in die Neue Welt segelte, wurde 1492 für den Bau einer neuen Siedlung benutzt. Das Schiff war auf dem Weg nach Amerika so stark beschädigt worden, dass es nicht mehr seetüchtig war.

Die Replik in Barcelona war zwar kein besonders originalgetreuer Nachbau, aber dennoch viele Jahre lang ein Besuchermagnet. Ursprünglich hatte man die Nachbildung für den Film Alba de America gebaut, der als General Francos Antwort auf den englischsprachigen Columbus Film von 1949 galt. Der spanische Film über die Entdeckung Amerikas sollte wohl die Größe Spaniens noch mehr betonen. Anfang der neunziger Jahre wurde die Santa Maria mehrmals von einer militanten Gruppe marxistisch-leninistischer Unabhängigkeitsaktivisten angezündet. Da eine Restaurierung des historisch völlig wertlosen Schiffs viel zu kostspielig gewesen wäre, wurde das Schiff schließlich vor der Küste des Maresme versenkt.

1967-santa-maria-nachbau-columbus-schiff-barcelona-freibeuter-reisenFotos der Santa Maria Nachbildung von 1967 – Hintergrund Kolumbussäule

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Infos Kolumbussäule Eintritt:

Adresse Kolumbussäule:

Monumento a Colón
Plaça del Portal de la Pau
08002 Barcelona
Metrolinie L 3 (grün) Drassanes

Eintritt für den Aufzug: 6 Euro
Öffnungszeiten: Im Winter von 10 – 18.30 Uhr, im Sommer von 9 – 20.30 Uhr

kolumbussaeule-loewen-freibeuter-reisenGroße Löwen am Fuße der Kolumbus Statue

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kolumbussaeule-barcelona-aufzug-blick-von-oben-freibeuter-reisen       kolumbussaeule-barcelona-rambla-freibeuter-reisenBlick auf die Rambla