Madlen (von puriy) und ich wollen uns nachher auf dem Flughafen in Lissabon treffen, um von dort aus mit der TAP nach Brasilien zu fliegen. Die portugiesische Airline fliegt von Lissabon aus viele Destinationen in ganz Amerika an. Um nach Brasilien zu gelangen, hat TAP aber wohl mit Abstand das breiteste Angebot an Reiserouten: Belo Horizonte, Brasilia, Belém, Fortaleza, Natal, Porto Alegre, Recife, Rio de Janeiro, Salvador und São Paulo. Um nach Belém ins Amazonasdelta zu kommen, kenne ich sogar nur nur die TAP, die direkt in den Regenwald fliegt!
Doch wir werden auf dem Hinweg einen kleinen Umweg machen udn zunächst Salvador besuchen. Von dort aus geht es dann weiter durch den Norden bis in den Amazonas. Madlen landet vor mir in Lissabon und hat noch etwas Zeit. Bevor ich überhaupt erst losfliege, erreicht mich bereits ihre Nachricht per whatsapp. Es ist ein Foto. Madlen ist schon am Rio Tejo und hat sich gerade ein Pastéis de nata, eines der mit Vanillepudding gefüllten Minitörtchen, bestellt. Dazu gibt es einen leckeren Milchkaffee. Ich werde ganz neidisch und ärgere mich, dass ich nicht einen früheren Flug genommen habe, um noch einen Stopp in Lissabon einzulegen. Madlen nutzt den kurzen Aufenthalt für einen kleinen Abstecher in die historische Altstadt! Wie gern würde ich jetzt auch dort sitzen, Kuchen naschen und durch die alten Gassen der Baixa schlendern! Beim nächsten Mal werde ich garantiert daran denken und das einplanen!
Schließlich ist es so weit und ich sitze endlich auch im Flugzeug nach Lissabon. Wir landen pünktlich, sind sogar ein wenig vor der Zeit da. An der Passkontrolle habe ich Glück und muss nicht lange warten. Schnell sind die automatischen Hightechtüren durchlaufen. Und dann stehe ich am Gate, an dem bald unser Flug nach Brasilien starten soll. Nach wenigen Minuten kommt auch Madlen gut gelaunt und berichtet von ihrem Ausflug in die Stadt.
Das Boarding beginnt und wir suchen unsere Plätze. Wir haben zwei Sitze am Rand mit angenehm viel Platz. Der Flug dauert insgesamt sieben Stunden. Zum Fernsehen komme ich gar nicht, weil wir die ganze Zeit über unsere bevorstehende Reiseroute reden. Was wir in Salvador alles machen wollen, wie wir weiter nach Sao Luis reisen werden und was im Amazonas wohl alles auf uns wartet.
Die Flugbegleiter sprechen zum Glück richtig gut Englisch, sodass ich alle Durchsagen verstehen kann. Das kann ich von den spanischen Airlines leider nicht immer behaupten. Zwischendurch kuschele ich mich in mein Kissen und schlafe ein bisschen. Aber nicht lange, denn gegen 22 Uhr landen wir bereits in Salvador de Bahia, wo unser Guide schon auf uns wartet.
Mit der TAP in den Amazonas
Auf dem Rückflug von Belém nach Europa konnten Madlen und ich leider keine nebeneinanderliegenden Plätze ergattern. Aber halb so schlimm, dafür sitze ich nun neben Manuel, einem netten Schweizer. Manuel baut sich gerade ein Haus in Brasilien, und zwar in Atins. Da wir ja vor ein paar Tagen selbst noch in dem kleinen Ort in der Nähe des Parque nacional dos Lençóis Maranhenses waren, kommen wir natürlich ins Gespräch. Bisher kennt schließlich kaum jemand dieses kleine Dörfchen am Ende der Welt, zu dem nicht einmal eine Straße führt.
Manuel erzählt, dass Atins jedes Mal wenn er dort ist, ein wenig anders aussieht. Das liegt daran, dass sich der Flusslauf des Rio Preguiças im Mündungsgebiet je nach Wasserstand ändert. Deswegen baut er sein Haus auch auf Stelzen. Man weiß ja nie. Aufwendig muss das Baumaterial mit Booten aus Barreirinhas herangeschafft werden. Vom Strand, denn einen richtigen Hafen hat Atins auch nicht, geht es dann nur noch mit Ochsenkarren, dem wichtigsten Transportmittel des kleinen Ortes, weiter.
Jetzt im Oktober ist dort eigentlich die schönste Zeit, denn dann ist Nebensaison in Atins und nur ein paar Kitesurfer sind unterwegs. Wenn im Sommer Hauptferienzeit in Europa ist, kann es sogar hier, am Ende der Welt so etwas wie Hochsaison geben. Obwohl sich das in Atins wirklich sehr in Grenzen hält. Denn noch ist der kleine Ort ein echter Geheimtipp. Die Frage ist, wie lange noch?
Auf dem Heimflug von Lissabon, ganz zum Schluss, serviert mir die nette Flugbegleiterin noch ein Pastéis zu meinem Kaffee. Ein kleines Trostpflaster zum Ende meiner spannenden Reise durch Brasilien. Ich freue mich jetzt schon auf Dezember. Da fliege ich mit der TAP nach Madeira. Dann möchte ich bitte auch wieder Vanilletörtchen!
Infos TAP:
Auf der Website der Airline gibt TAP viele Tipps zum Stopover in Lissabon oder Porto. Bis zu fünf Tage kann man seine Reise dort unterbrechen!
Mein Tipp: Wenn Du nur zwei Wochen Zeit hast, solltest Du nicht den Fehler begehen und ganz Brasilien sehen wollen. Dazu ist das Land einfach viel zu groß. Entscheide Dich entweder für den Süden mit Rio de Janeiro, den Nordosten mit Salvador oder die Natur von Mato Grosso oder dem Amazonas im westlichen Teil des Landes. Wenn Du Natur liebst, dann fliege direkt von Europa in den Regenwald. Am besten gleich nach Belém und von dort mit einer nationalen Airline eine Stunde weiter nach Santarém. Ich überlege jetzt schon ernsthaft, ob ich nicht bald wieder die direkte Strecke von Lissabon nach Belém in den Urwald buchen soll.
Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Bloggerreise durch Brasilien mit Unterstützung von TAP Airlines bei den Flügen. Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst und die hier dargestellten Ansichten beruhen einzig und allein auf meiner persönlichen Erfahrung.
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