Weihnachten ist eigentlich ohne die Ankunft der Heiligen Drei Könige nicht komplett. Die gehören zu der Geschichte von Jesus und der Krippe einfach mit dazu. Während die deutschen Weihnachtsfeiern schon nach der Party zur Geburt des Christuskindes aufhören, feiert man hier in Spanien noch weiter, bis die edlen Weisen aus dem Morgenland auch wirklich eintreffen. Schließlich bringen sie ja die Geschenke mit. Zugegeben, Weihrauch und Myrrhe stehen nur noch auf sehr wenigen Wunschzetteln, Gold vielleicht schon hin und wieder. Auch die Geschenke müssen ja mit der Zeit gehen.
Los Reyes Magos
Daher warten die Kinder in Spanien jedes Jahr am 5. Januar mächtig aufgeregt auf die Ankunft der Könige „Melchior, Gaspar und Baltasar“. In Barcelona kommen sie nämlich mit dem Schiff aus weiter Ferne und gehen im Hafen an Land. Dann fahren sie in einem großen Umzug, der Cabalgata de los Reyes, durch die ganze Stadt. Unterwegs dürfen die Kinder ihrem Lieblingskönig einen Brief mit ihren Wünschen zustecken. In der Nacht auf den 6. Januar, wenn die Kinder schlafen, verteilen die Könige dann ihre Geschenke. Als Dankeschön stellt man ihnen einen Glas Wein, sowie Wasser und Stroh für die Kamele hin. (Dabei fällt mir ein, der Weihnachtsmann trinkt Milch, oder? ) Na egal. Am Morgen des 6. Januar ist es dann für die spanischen Kinder endlich soweit: Geschenke auspacken! Und dann ist auch hier die Weihnachtszeit vorbei, bis zum nächsten Jahr.
Die Heiligen Drei Könige
In der Bibel ist übrigens gar nicht von Königen die Rede, sondern von Magiern. Damit meinte man natürlich keine Zauberer, wie Sigfried und Roy oder David Copperfield, sondern Sterndeuter, Astronomen, Wissenschaftler oder eben einfach „Weise aus dem Morgenland“. Caspar, Melchior und Balthasar hatten einen besonderen Stern entdeckt und machten sich auf die Suche nach einem neuen König. Daher sicher auch die edlen Geschenke. Wie wir wissen, fanden sie das Kind dann allerdings in ärmlichen Verhältnissen, in einer Krippe neben Ochse und Esel im Stall. Zum Glück hatten die drei Weisen keine Vorurteile und ließen dem Kind dennoch ihre Gaben da.
Es gibt sogar eine katalanische Website zum Thema reis mags (reyes magos), auf der die Geschichte von einem vierten König, König Artaban, erzählt wird.
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