Auf unserem Weg in den Süden machen wir dieses Mal in Alcalá del Júcar Halt. Der kleine Ort gehört zur Region Castilla la Mancha und liegt an einer hübschen Schleife des Júcars, so heißt der Fluss, der in der Serranía de Cuenca entspringt und südlich von Valencia ins Mittelmeer mündet.
Direkt hinter dieser Brücke, auf der anderen Uferseite schmiegen sich kleine Häuser eng an die Felsen. Ganz oben erhebt sich eine trutzige Burg, die wohl in ihren Anfängen schon auf die Zeit der maurischen Besiedlung zurückgeht. Viel Zeit zur Erkundung hatte ich leider nicht, aber für einen kurzen Spaziergang hat es gereicht.
Auf dieser Seite, wo ich stehe, befindet sich nur wenige Meter rechts neben mir ein ziemlich großer Platz mit vielen Tischen und Stühlen der Restaurants, die hier rustikale Mahlzeiten mit Blick auf den Fluss servieren. Für meinen Geschmack war das Essen definitiv zu fleischlastig. Selbst der Gazpacho, den ich bislang nur als eine kalte Suppe auf Basis von Tomaten und Brot kannte, wird in der regionalen Version mit sehr viel fettigem Fleisch serviert. Ein Gazpacho manchego ist nämlich ein Eintopf mit Hühner- und Kaninchenfleisch.
Nichtsdestotrotz ist der kleine Ort niedlich, an den Wochenenden wird es allerdings ziemlich voll. Unsere Unterkunft war ein wenig schräg, aber wir fanden es am Ende ganz lustig. Ich hatte ein günstiges zwei-Sterne Hotel am Ortsrand gebucht, weil es zu einer Bar-Caféteria gehört, und ich fälschlicherweise annahm, dass wir dort eine Kleinigkeit essen könnten, wenn wir ankommen. Auf längeren Autofahrten kann es ja immer mal sein, dass man länger braucht, als ursprünglich gedacht und hungrig sein Ziel erreicht. Jedenfalls kamen wir zur Mittagszeit dort an und die Tür war verschlossen. Alles war wie ausgestorben, nur eine Katze lief einsam und allein über die staubige Straße. Immerhin hing im Fenster ein Zettelchen mit einer Telefonnummer. Der Wirt war Mittagessen und schlug uns vor dasselbe zu tun. Er sei ab 16 Uhr wieder da.
Es blieb uns nichts anderes übrig, als genau das zu tun. Erstmal essen, dann ins Hotel. Humpelnd und mürrisch empfing uns der Wirt dann schließlich. Unser Zimmerchen lag im zweiten Stockwerk, ohne Balkon, sauber, aber mit extrem dünnen Wänden. Im Nebenzimmer lief gerade eine Fußballspiel im Fernsehen und ich hatte schon Angst, in der Nacht keine Ruhe zu kriegen, da Spanier ja bekanntlich nicht zu den leisesten Zeitgenossen gehören. Doch wider Erwarten haben wir sehr gut geschlafen. Am nächsten Morgen war sogar der grimmige Wirt freundlich und hat uns das Frühstück sogar schon vor der geplanten Frühstückszeit zubereitet. Der Café war gut. Da konnte ich auch darüber hinwegsehen, dass es nur eingeschweißte Magdalenas gab…
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