FRANZBROETCHEN

Nur wer lange „fern der Heimat“ lebt, kann sie verstehen, diese Sehnsucht nach dem Franzbrötchen, diesem Zimt-Plundergebäck, das es nur in Hamburg und sonst nirgendwo auf der ganzen weiten Welt gibt.

Jeder Hamburger, der uns besuchen kommt, kriegt natürlich auf die Frage „Soll ich was mitbringen?“ immer dieselbe Antwort: „Franzbrötchen bitte!„. Leider bekommt diesen empfindsamen Zimtteilchen aber manchmal die lange Reise oder die dünne Luft im Flugzeug nicht so richtig gut. Man munkelt noch und niemand weiß so recht, woran es liegt. Man muss sie am besten einfach frisch essen.

Auch das Backen von Franzbrötchen gestaltet sich als äußerst schwierig und kann nicht als Lösung unsere Franzbrötchen-Knappheit dienen: Entweder sind sie zu hässlich und sehen überhaupt nicht nach Franzbrötchen aus oder sie sind viel zu trocken oder, oder, oder. Irgendwas ist immer. Nach diversen Versuchen Franzbrötchen zu backen, ist meine Schlussfolgerung: Franzbrötchen wachsen nur in Hamburg!

Lina, die meine Leidenschaft für diese kleinen frechen Zimtdinger teilt, hat bei ihrem letzten Besuch in Hamburg ein Buch mitgebracht: „Das Franzbrötchen, Wunderbares Plunder aus Hamburg“.
Ich habe nur die ersten Seiten kurz angelesen und unter den verschiedenen Autoren eine Seelenverwandte entdeckt: eine im Ausland (=also nicht in Hamburg) lebende Franzbrötchen-Fan-Autorin. Das Herausgeber-Team verspricht, sich auf die Suche nach der Herkunft dieses so einzigartigen Gebäcks zu machen. Eine passende Website gibt es sogar auch dazu: www.franzbroetchen.de

Meine These ist ja, dass der Name auf einen französischen Ursprung hinweist und es eigentlich einmal „Franzosen Brötchen“ hieß. Da das aber einfach zu lang ist, wurde im Laufe der Zeit „Franzbrötchen“ daraus. Dafür spricht jedenfalls auch eine geschmackliche Ähnlichkeit, oder zumindest eine gewisse Verwandheit, mit dem in Frankreich weit verbreiteten „Pain au raisins„. Oder findet Ihr nicht, dass die beiden irgendwie verwandt sein könnten? Sicher sind Franzbrötchen viel, viel leckerer und viel zimtiger, aber eine gewisse Ähnlichkeit besteht doch, oder?

FRANZBROETCHEN

INFO:
“Das Franzbrötchen”, Wunderbares Plunder aus Hamburg
herausgegeben von M. Beseler, S. Ingwersen, A. Gagliardi,
erschienen im Franzbrötchen-Verlag