Dass man sich in Paris verlieben kann, hab ich ja gewußt. Auch dass viele Leute aus allen Teilen der Welt in die wunderschöne Metropole an der Seine kommen war mir nicht neu. Aber dass Paris krank machen kann und dass es ein „Paris Syndrom“ gibt – das hat mich echt umgehauen!
Paris ist mit Abstand die meistbesuchteste Stadt der Welt, noch vor London oder New York – und es ist nicht mal ein Kopf-an-Kopf-Rennen! Dass Paris sehr beliebt ist, überrascht zunächst einmal nicht so sehr. Was mich aber echt vom Stuhl gehauen hat, ist der Effekt, den diese Stadt scheinbar auf Japaner haben kann. Das sind auch keine Vorurteile oder so, aber die japanische Kultur unterscheidet sich einfach von der westeuropäischen Mentalität. Japaner sind in der Regel sehr höflich, respektvoll, freundlich und zurückhaltend. So sagt man jedenfalls. Ich war leider noch nie in Japan und habe meine „Kenntnisse“ nur aus den Büchern der Amelie Nothombe. Franzosen nehmen meiner Erfahrung nach kein Blatt vor den Mund. Besonders die Pariser können auch schon mal sehr ruppig werden. Ich liebe sie natürlich trotzdem alle innig!
Dass Japan so ganz anders ist als Europa und die Werte der Japaner für uns Europäer manchchmal schwer nachvollziehbar sind, habe ich jedenfalls schon gelesen. Andersherum ist es aber auch nicht viel einfacher: In Japan wird scheinbar ein Bild von Paris vermittelt, das eher einem Disney-Paris entspricht. Und wenn dann ein Japaner, der sich die Stadt wie in dem Film Amélie vorstellt, endlich seine Reise in die Stadt seiner Träume antritt, dann trifft er eben auf das echte Paris. Die oft so knallharte Realtität der Pariser muss ein wahrer Schock für die wohlerzogenen, höflichen Asiaten sein. Das, was sie da erleben, hat so rein gar nichts mit ihren Vorstellungen zu tun!!!
… Und dann kommt es eben manchmal durchaus vor, dass sie ausrasten und im Hotelzimmer randalieren. Und da das scheinbar öfter passiert, hat diese kurzfristige psychologische Disfunktion sogar einen Namen bekommen, nämlich „Paris Syndrom. “
Das glaubt Ihr mir jetzt nicht, richtig? Ich habe es auch nicht glauben wollen, als mir eine französische Freundin von diesem Phänomen berichtet hat. Ich zitiere daher mal aus Wikipedia:
„Als Paris-Syndrom (französisch syndrome de Paris, japanisch パリ症候群 Pari shōkōgun) wird eine vorübergehende psychische Störung bezeichnet, die meist Japaner beim Aufenthalt in Paris trifft. Es handelt sich um ein kulturgebundenes Syndrom, das ähnlicher Natur ist wie das Stendhal- und das Jerusalem-Syndrom, nicht jedoch um eine anerkannte Diagnose (nach ICD-10 oder DSM-IV). Als Auslöser des Paris-Syndroms gilt die starke Differenz zwischen der Erwartungshaltung der Touristen und der Realität der Stadt.“
Unglaublich – oder???? Man sollte eben manchmal einfach nicht so hohe Erwartungen haben 😉
[…] Pigalle wie Denise, also fußläufig zu Montmartre und ganz ruhig. Meist sind es Japaner, die vom Paris-Syndrom betroffen sind, klärt die Freibeuter-Bloggerin Nicole mich auf. Auch sie hat mal in Paris gelebt […]
Wenn Touristen zu Rockstars werden… 😉
Sag mal, auf dem ersten Bild, das ist der Prinz, oder??
ja genau! Ist allerdings schon ein paar Jahre alt das Bild 🙂 Woran hast Du’s erkannt? 😉
Was ist denn bloß schon wieder bei den Japanern los. Ich habe heute auch zum ersten mal von diesem Paris-Syndrom gehört und bin überrascht, dass Menschen unter diesem Druck den ein fanatischer Tourist scheinbar hat wirklich erkranken kann. Keine Erwartungen zu haben, lässt natürlich auch keine Enttäuschungen zu und das ist mit Abstand der beste Weg einen Urlaub anzugehen. Ich werde auf jeden Fall mal versuchen die Katakomben in Paris unsicher zu machen, denn die scheinen wohl eine beliebte Location für Partys zu sein.
Cool geschrieben und sowas von wahr!!!!
danke 🙂 … ich wollte es ja gar nicht glauben, aber es scheint echt zu stimmen. Naja ich liiiiiiebe Paris nach wie vor und bin nicht krank 🙂
Schöner Artikel. Ich bin nächsten Monat in Paris für ein verlängertes Wochenende. Das mit wenig Erwartungen ist wirklich gut. Kenne ich aus eigenen Erfahrungen.
Danke, da wünsch ich Dir viel Spass in Paris! Am besen man geht einfach wirklich mit offenen Augen aber ohne hochgeschraubte Erwartungen los – dann kann bestimmt nichts schief gehen 🙂
Was es nicht alles gibt! Aber das kommt wirklich häufig vor… Man hat riesen Erwartungen und dann trifft man auf die Wirklichkeit. Meistens geht dieser „Kulturschock“ bei mir jedoch schnell vorrüber und ich lasse mich von der Wirklichkeit begeistern 🙂
Liebe Grüße, Jana
Ich komm auch immer mehr dahinter: je weniger Erwartungen umso besser. Dann kann man nicht enttäuscht werden… Aber so ein bisschen Vorfreude is schon schön! Wahrscheinlich kommt es auf die richtige Mischung an :-)… ich übe jetzt mal fleissig für meine nächsten Ziele KEINE Erwartungen zu haben, aber freue mich trotzdem schon vorher wie Bolle :-p