Fish’n Chips – das Leibgericht der Engländer und Schotten. Aber auch in Australien, Kanada, Neuseeland oder Südafrika hat fritierter Fisch seine Fans. Jedesmal wenn wir in England oder Schottland sind (für Kanada oder Neuseeland hat es bisher noch nicht gereicht) muss ich selbstverständlich mindestens einmal Fish’n Chips holen. Auch wenn ich zuhause eher auf frisches Gemüse stehe, überkommt mich auf der Insel jedesmal ein echter Heißhunger nach diesem „gehaltvollen“ Schmaus.
Der zarte Fisch, meist Codfish (Kabeljau), schmeckt in seinem krossen Bierteigmantel aber auch zu köstlich. Selbst die Pommes, also die „Chips“, schmecken zehnmal besser als zuhause. Nur mit dem vielen Essig kann ich mich immer noch nicht so richtig anfreunden… Egal – Bei dem schmuddeligen Wetter tut etwas Heißes im Bauch einfach gut! Frisch gestärkt kann der Stadtbummel weitergehen 🙂 .
zur Geschichte:
Fish and Chips waren gar nicht, wie man meinen könnte, schon immer ein fester Bestandtteil der britischen Esskultur. Erst im 19. Jahrhundert kamen die Chips wahrscheinlich aus Frankreich über den Ärmelkanal. Vorher fritierte man einfach Brotstücke. Der Ursprung der in Teig gebackenen Fischfilets ist dagegen wohl eher der jüdischen Küche zuzuschreiben, die die Einwanderer mitsamt ihrer Bräuche und Essgewohnheiten mit auf die Britischen Inseln brachten.
Der jüdische Einwanderer Joseph Malin eröffnete 1860 den ersten Fish’n Chips Laden in London. Durch die Verbreitung der Eisenbahnverbindungen und die Verbesserung der Hochseefischereitechniken, war es immer einfacher billgen, frischen Fisch bis in die City von London zu transportieren. So sprossen die Verkaufsstände in den Strßen nur so aus dem Boden und Fish’n Chips waren bald nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken. Einer der Gründe für diese unglaubliche Verbreitung des beliebten Imbiss war nicht nur der hohe Sättigungsfaktor sondern auch der günstige Preis: Schon Anfang des 20.sten Jahrhunderts gab es in Grossbritannien um die 25.000 Fish and Chips Läden! Besonders in wirtschaftlichen Krisenzeiten oder während der Weltkriege war so eine günstige Mahlzeit natürlich willkommen.
Da Fish and Chips ein echter „Straßenimbiss“ ist, isst man ihn eigentlich mit der Hand. Erst in neuerer Zeit haben die Hygienevorschriften bewirkt, dass man den Fisch mit Plastikgabeln und in Plastikschälchen gereicht bekommt. Ehrlich gesagt – Hygiene hin oder her- ich fand die Zeitungspapiertüten schöner!
Übrigens wird jedes Jahr ein Fish’n Chips Award verliehen! Die besten Fischbräter 2012 – mit einem Platz in der Hall of Fame des National Fish & Chip Shop Awards sind:
1st Place
Seniors @ Marsh Mill, Thornton, Lancashire
2nd Place
Hanbury’s, Babbacombe, Devon
3rd Place
Quayside, Whitby, North Yorkshire