Nachdem wir den Norden der Insel und die Gegend der Vulkane durchstreift haben, wollen wir einen Tag lang den südlichen Teil Lanzarotes erkunden. Wie immer starten wir mit einem Frühstück in San Bartolomé, unserem Lieblingsdorf, obwohl das nicht wirklich auf dem Weg liegt. Aber auf Lanzarote macht das nichts. Hier ist nichts wirklich weit weg.
Frisch gestärkt fahren wir von San Bartolomé aus Richtung Yaiza, durch eine Gegend, die sich La Geria nennt. Das ist zwar nicht die kürzeste Strecke in den Süden, aber die schönste. Rechts und links am Straßenrand bauen die Lanzaroteños hier nämlich noch auf traditionelle Weise ihren Wein an. Das ist auf einer Vulkaninsel gar nicht so einfach. Die Vulkanasche und die Lavaschicht, die diese Gegend beim Ausbruch des Timanfaya einst verwüstet haben, nutzen die Lanzaroteños auf geschickte Weise. Aus den schwarzen Steinen wird ein kleiner, halbrunder Schutzwall errichtet. In der Mitte befindet sich eine kleine Mulde, in der sorgfältig gehegt und gepflegt, dann eine Weinrebe wächst. Die Vulkanasche wird oft über den Boden, auf dem etwas angebaut werden soll gestreut, damit sie tagsüber, wenn die Sonne grell vom Himmel scheint, die Verdunstung verhindert und in der kälteren Nacht dann die Feuchtigkeit durchlässt.
Auf dieser Straße nach Yaiza reihen sich die Weinbauern einer an den andern. An einem der Weingüter halten wir an. “El Grifo” ist nämlich auch ein Weinmuseum, das sehen wir uns an. Das Museum ist nett und klein, aber am besten ist die anschließende Verkostung: Wir dürfen uns einen Wein aussuchen, den wir probieren möchten. Dazu gibt es kleine Knabbereien. Wir suchen uns ein freies Tischchen und verkosten gemütlich.
Nachdem wir den Eingang zum Timanfaya hinter uns gelassen haben, tauchen rechts neben uns am Straßenrand plötzliche Kamele auf. Wir halten kurz an. Hier gibt es “Kamelreiten” für Touristen. Den Urlaubern scheint es Spaß zu machen, den Kamelen eher nicht so. Wir fahren weiter.
Direkt hinter Yainza biegt eine Straße Richtung “Golfo” ab. Wir haben Zeit und sind neugierig. Die Fahrt dauert nur rund zehn Minuten. In „el Golfo“ liegen zwar malerisch schön ein paar Boote am Ufer und wir haben eine wundervolle Aussicht auf die recht heftigen Wellen, aber es ist so dermassen windig, dass wir gleich wieder umkehren. Bis zu den Salinas del Janubio ist es von dort sowieso nur ein Klacks. Wie gesagt, Lanzarote ist klein.
Zwanzig Minuten später können wir schon von der sich den Berg hinunterschlängelnden Straße aus die Salinas erkennen. Das Salz glänzt in unterschiedlichen Farben in der Sonne. Es sieht wunderschön aus.
Die Salinas sind Salzbecken, in denen heute noch Salz gewonnen wird. Früher war der Fischfang eine der wichtigsten Einnahmequellen der Insel. Alle Arbeiten, die mit dem Fischfang einhergingen, spielten also eine große Rolle. Dazu gehörte natürlich auch die Salzgewinnung zur Konservierung der Fische. Die Salinas de Janubio sind wohl die einzigen Salzbecken auf Lanzarote, in denen das Meerwasser noch wie vor Hundert Jahren getrocknet wird. Wir spazieren ein wenig herum und entdecken eine Windmühle mit einer Pumpe, über die das Wasser in die Salzbecken hinein gepumpt wird. Der Sand am Strand ist pechrabenschwarz. Ich habe noch nie so schwarzen Sand gesehen, bisher. Es sieht schon etwas ungewohnt aus. Hier spielen die Farben echt verrückt. 🙂
Von den Salinas fahren wir dann direkt zur südlichsten Spitze Lanzarotes. Die Punta del Papagayo ist eine abgelegene Bucht, die man nur zu Fuß von Playa Blanca aus oder mit dem Auto über eine Schotterpiste erreichen kann. Die Straße ist ziemlich holperig, aber sie führt ja auch durch ein „Naturschutzgebiet“.
Wir kommen auf einem großen Parkplatz an. Die letzten Meter geht es zu Fuß weiter. An den Klippen führt ein Weg entlang. Entweder man spaziert oben und genießt die Aussicht, oder man klettert runter, an den Strand und badet. Ein paar Leute planschen tatsächlich fröhlich im kristallklaren Wasser. Wir spazieren lieber oben auf den Klippen entlang. An einer Stelle sehe ich plötzlich erst eins, dann ganz viele, aus Steinen gelegte Herzen. Pärchen aus aller Welt haben hier scheinbar ihre Liebe mit kleinen Steinherzchen verewigt. Sehr niedlich.
Aber dann ist es Zeit zu Essen. Zum Glück gibt es in der Nähe des Parkplatzes ein kleines Restaurant. Dafür, dass keine Hauptsaison ist, ist hier ganz schön was los. Carmen hatte mir vorher schon den Tipp gegeben, hier unbedingt die Lapas zu probieren. Nachdem wir endlich einen Tisch ergattert haben, bestellen wir also die Muscheln. Sie schmecken wirklich köstlich.
Unsere Route durch den Süden endet mit den leckeren Lapas. Wir kommen nur am letzten Tag noch einmal nach Playa Blanca, um von hier die Fähre auf die benachbarte Insel Fuerteventura zu nehmen.
Nützliche Infos:
El Grifo – Weingut und Weinmuseum
LZ-30, Km 11
35550 San Bartolomé
Website: www.elgrifo.com/de
Lanzarote
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Hinweis: Dieser Artikel entstand mit Unterstützung von Thomas Cook. Die hier wiedergegebenen Erfahrungen und Meinungen sind selbstverständlich ausschließlich meine eigenen.
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