Zum Mittagessen bin ich mit Alexis verabredet. Wir gehen typisch senegalesisch Essen. Fein. Ich hole ihn im Büro ab.

Dakar Senegal

Die Taxifahrt ist recht abenteuerlich. Den Preis muss man immer vorab verhandeln. Taximeter gibt es nicht. Sobald sich ein Taxi nähert, das machen die dauernd ganz von allein, begrüßt man sich erstmal freundlich. So nebenbei fragt man, was eine Fahrt kosten würde. Einem Taxifahrer eine Adresse zu nennen ist allerdings ziemlich unnütz. Wie ich selbst, orientieren sich auch die Taxis an markanten Gebäuden.  Die Summe, die der Taxifahrer dann nennt, muss man erstmal halbieren.  Das lehnt er natürlich ab und dann trifft man sich irgendwo in der Mitte, bis beide Seiten „C’est bon“ sagen.

Wir fahren in einem ziemlichen Tempo auf der Hauptstraße, die wie eine Autobahn in der Mitte eine kleine Umgrenzungsmauer hat. Nichtsdestotrotz klettern aber die Omis in ihren bunten, wallenden Kleidern mit fetten Körben auf dem Kopf über die Absperrung, um auf die andere Straßenseite zu kommen. Plötzlich hupt der „Taximann“ laut und brüllt. Vor uns haben sich zwei Jugendliche hinten an einen Laster gehängt. „Wir“ hupen nochmal, dieses Mal winkend und dem Kleinlaster Zeichen machend, dass er ungebetene Gäste hat. Als er rechts ran fährt liest mein Taxifahrer ihm scheinbar ordentlich die Leviten. So hört sich das jedenfalls an. Ich spreche ja leider kein Wolof. Weiter geht’s.

Während der Taximann mit seinem Handy telefoniert, rasen wir vorbei an Fußballspielenden Kindern, im Sand grasenden Ziegen, alten Pferdekarren und klapprigen, überfüllten Kleinbussen, aus denen die Leute nur so rausquillen. Nach zwanzig Minuten abenteuerlicher Fahrt komme ich heil an.

Als wir vor dem Laden stehn, in dem wir heute Essen wollen, bin ich doch etwas überrascht. Sieht nicht nach Restaurant oder überhaupt nach Essen aus. Durch einen Vorhang begeben wir uns in eine kleine Hütte. Insgesamt gibt es vier Plastiktische, an dreien davon sitzen Senegalesen und futtern schon. Wir setzen uns an den letzten freien Tisch und bestellen zwei Reisgerichte. Mehr gibt es sowieso nicht. Alexis erklärt mir ein paar der traditionellen Gerichte. Alles auf Reisbasis, immer. Mein Reis ist stark, aber sehr lecker gewürzt und irgendwie noch gebraten. Schmeckt prima. Das andere Gericht ist ordentlich scharf und hat eine tomatenartige Soße. Alexis bestellt sich noch einen Ingwersaft (?), der in einer alten Wasserflasche serviert wird. Probiere ich heute mal lieber nicht. Vielleicht morgen, wenn ich weiß, wie mein Magen das Mittagessen vertragen hat.

Dakar Senegal

Dakar Senegal Traditionelles Reisgericht

Am Abend fahren wir an den Strand, zu Babakar. Babakar ist Surfer und hat eine kleine Bar am Strand. Da die Küstenstraße hier eine Kurve macht, heißt das Viertel praktischerweise Virage (Französisch für Kurve.)

Dakar Senegal

Wir werden wie immer mega freundlich begrüßt und bestellen ein Bier. Gazellenbier trinkt man hier. Schmeckt sogar schön herb. Nach und nach trudeln die ambulanten Verkäufer ein. Einige kennt Alexis schon und begrüßt sie mit Handschlag. Einer älteren Dame kaufe ich ein paar Nüsse ab, die wir zu unserem Bier knuspern.

Plötzlich läuft eine weiße Ziege an unserem Tisch vorbei, mitten durch die kleine Strandbar. Noch bevor ich meine Kamera zücken kann, tobt eine Horde Kinder hinter der Ziege her. Das wird ihr dann doch zu viel und sie haut schnell wieder ab.

senegal

 

Virage Dakar Surfer Bar Senegal

 

Strand Dakar Senegal

Dakar Senegal

Ein paar Meter weiter machen ein paar Typen Gymnastik. Es sieht wie Aufwärmübungen vor einem Fußballspiel aus, nur eben ohne Spiel. An manchen Stränden gibt es sogar Sportgeräte, im Freien. Ein wahrer Körperkult wird hier betrieben. Wer was auf sich hält, pflegt seinen Body und das nicht zu knapp. Gymnastik am Strand ist ja auch gratis und Zeit haben die meisten auch.

Wir sind auch sportlich und gehen in der Dämmerung zu Fuß nach Hause.

Fortsetzung folgt.