Es ist mal wieder soweit, das Wohnmobil steht vollgetankt vor der Tür und wartet auf seinen Einsatz. Die Frage ist nur, wohin fahren wir? Bei dem unbeständigen Wetter erscheint uns eine Tour zur Nordsee zu unsicher und Kroatien muss noch bis September warten. Also gehen wir im Internet auf die Suche nach beliebten Autorouten in Deutschland. Nach dem Motto „warum in die Ferne schweifen“, entscheiden wir uns für die „UNESCO Weltkulturerbe-Route

Hildesheim Weltkulturerbe in der Altstadt
in Hildesheim 

 Hildesheim
schöne Rosen in Hildesheim – Altstadt (nicht der 1000jährige Rosenstock)

Früh morgens geht es los Richtung Hildesheim, wo unsere Route startet. Die Stadt kennen wir von früheren Besuchen. Da wir aber schon längere Zeit nicht mehr hier waren, machen wir unseren ersten Stopp, um uns den neu restaurierten Mariendom und den Tausendjährigen Rosenstock anzuschauen. Die Altstadt mit den schönen Fachwerkhäusern sollte man sich unbedingt ansehen.Wir machen noch ein paar Bilder und dann geht es durch das Leinebergland über Alfeld weiter zu unserem nächsten Ziel: Goslar. In Alfeld wurde übrigens 1911 das erste, von dem bekannten „Bauhaus Architekten“ Walter Gropius entworfene Fagus-Werk errichtet, das als ebenfalls als Weltkulturerbe gilt.  

Alfeld Innenstadt
in Alfeld

Wenn man den Namen Goslar hört, denkt man zuerst an die Kaiserpfalz. Es gibt aber noch andere, lohnende Ziele, die man beim Bummel durch die Altstadt erkunden kann. Da wir ja auf der Weltkulturerbe Route unterwegs sind, wollen wir auch in das Bergbaumuseum Rammelsberg. In der 75 Minuten dauernden Führung durch das Erzbergwerk, soll man einen eindrucksvollen Einblick in die Welt unter Tage erhalten. Doch als wir ankommen, müssen wir leider feststellen, dass man hier nur mit zwei Stunden Wartezeit in die Unterwelt abtauchen kann. Schade, aber solange wollen wir nicht warten. Und außerdem meldet sich unser Magen. Wir beschließen noch bis zu unserem nächsten Stopp durchzuhalten.

Goslar Kaiserpfalz
Kaiserpfalz Goslar

Rammelsberg Bergwerk Weltkulturerbe
Rammelsberg bei Goslar

Über Bad Harzburg und Ilsenburg, fahren wir nach Wernigerode, eine unserer Lieblingsstädte. Nachdem wir den Wohnmobilstellplatz auf dem Parkplatz in der Innenstadt (5,-€ pro Nacht) erreicht haben, strahlt der Himmel bei herrlichem Sonnenschein. Eine Stadtbesichtigung mit den vielen schönen Fachwerkhäusern ist ein Muss. Statt einer Fahrt auf den Brocken mit der Schmalspurbahn, gönnen wir uns eine Kutschfahrt zum Schloss Wernigerode. Nach der Besichtigung ist es dann schon spät am Nachmittag und wir haben auch keine Lust mehr zu Laufen und machen es uns im Womo gemütlich. Irgendwann stellt sich dann die Frage heute noch weiterfahren oder hier übernachten ? Wir entscheiden uns weiterzufahren. Da es für eine Besichtigung der Burg Regenstein in Blankenburg schon zu spät ist, landen wir schließlich in Quedlinburg. Auf dem Wohnmobilstellplatz vor dem Schloss, in unmittelbarer Nähe zur Altstadt, lassen wir nach einer Fahrstrecke von 165 km den Tag ausklingen.

Wernigerode Fachwerk
Wernigerode

Der nächste Tag beginnt mit einem leckeren Frühstück und einer Tasse Kaffee, der für meine Inge gerade richtig, für mich aber wie immer viel zu stark ist. Danach verschaffen wir uns bei der Touristeninformation erstmal einen Überblick. Um unsere Füße nach dem gestrigen Gelaufe auszuruhen, fahren wir mit einer kleinen Bimmelbahn durch Quedlinburg. Und das ist auch gut so. Denn die vielen verzweigten Gassen mit dem mittelalterlichen Kopfsteinpflaster zu Fuß zu erkunden, erfordert mindestens einen ganzen Tag Zeit! Noch nie haben wir so viele, mit großem Aufwand restaurierte, uralte Fachwerkhäuser in einer Stadt gesehen. Die netten Straßencafés und die strahlende Sonne geben dem Ganzen auch noch ein mediterranes Flair. Dann ist Schlossbesichtigung angesagt. Das Renaissanceschloss ist auf einem mächtigen Sandsteinhügel errichtet. In der dazugehörigen Stiftskirche kann der über 1000- jährige Domschatz besichtigt werden. In der Krypta befindet sich die Grabstätte des deutschen Königspaares Heinrich I. und seiner Ehefrau Mathilde. Auch am nächsten Tag scheint es die Sonne gut mit uns zu meinen und so fahren wir schon früh los, grobe Richtung: Eisenach!

Quedlinburg im Harz Weltkulturerbe
Quedlinburg

Am nächsten Tag fahren wir am Nationalpark Hainich, ein weiteres Stück Weltkulturerbe, vorbei. Natürlich wollen wir uns diese Station der Route nicht entgehen lassen. Von Langensalza aus steuern wir also den Parkplatz Thiemsburg am Baumkronenpfad an. Der Baumkronenpfad startet an einem 20m hohen Turm, den man entweder über eine Wendeltreppe oder einen Aufzug erreicht (wir benutzen natürlich den Aufzug). Wir erleben den Wald und die Natur auf eine ganz neue und ungewöhnliche Art. Der Blick über die Wipfel des Nationalparks ist großartig! Nach diesem schönen Erlebnis machen wir uns auf den Weg nach Eisenach, unserem laut Reiseroute, letzten Ziel der Weltkulturerbe-Tour.

Nationalpark Hainich Welterbe

Nationalpark Hainich Welterbe

Nationalpark Hainich Welterbe

Um 14 Uhr erreichen wir Eisenach und machen auf dem Parkplatz, direkt an der Wartburg Halt. Ein kurzer Bummel durch die Stadt, natürlich ein Besuch der Wartburg und des Lutherhauses, und dann lassen wir den Tag gemütlich ausklingen. Für die Fahrt nach Hause ist es zu spät, also übernachten wir hier und treten Morgen in aller Ruhe die Heimfahrt an.

 Wartburg Eisenach
Wartburg

Auf der Wartburg Eisenach

Unser Fazit: Die ca. 300 km lange Route hat uns viele neue Eindrücke beschert und mal wieder gezeigt, wie viele schöne Ecken es in Deutschland noch zu entdecken gibt!

…und noch ein paar Bilder von unserer Tour:

Wohnmobil WOMO Stellplatz Goslar
unser WOMO Stellplatz – auf dem Parkplatz in Goslar

Goslar - die Kaiserpfalz
Kaiserpfalz

Goslar
Goslar

Bergwerk Welterbe Eingang Rammelsberg
Bergwerk Eingang

Rammelsberg Bergwerk Weltkulturerbe

Wernigerode Harz
Wernigerode

Wernigerode Harz altes Fachwerk

Quedlinburg
Quedlinburg

Hainich Baumkronenpfad Welterbe Naturpark
Naturpark Hainich

Eisenach Wartburg
 Wartburg 

Auf der Wartburg Eisenach

Hinweis: Vielen Dank an Toroleo, die die Recherche zu diesen Artikel freundlicherweise unterstützt haben.