Manchmal geht es auch ohne viele Worte. Heute lasse ich die Bilder der Fischerhütten ihre eigene Geschichte erzählen. Eine Fahrt von Aveiro bis Figueira da Foz:

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Bunt gestreifte kleine Häuser reihen sich in Costa Nova dicht aneinander. Fröhlich leuchten die alten Fischerhütten in der Sonne, als hätte Pippi Langstrumpf ihre Villa Kunterbunt als Reihenhaus errichtet. Vor langer Zeit, als die Fischer begannen sich an diesem Küstenabschnitt niederzulassen, errichteten sie die Hütten aus dem Material, das ihnen zur Verfügung stand. Das waren meistens einfache Holzlatten, die sie bunt bemalten. Innen bestehen die Hütten oft nur aus einem großen Raum, denn ursprünglich dienten sie vor allem als Lager. Erst später brachten immer mehr Fischer auch ihre Familien mit in die kleinen Häuser am Strand.

Echte Fischer leben hier heute allerdings kaum noch. Die meisten dieser ehemaligen Fischerhäuschen sind nur noch in den Ferien bewohnt. Zum Glück hat man aber den Stil der Hütten beibehalten. Angeblich kann man die Streifen dieser Häuser schon von Weitem gut erkennen, wenn sich die Boote auf dem Meer der Küste nähern.

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Der Name Costa Nova entstand übrigens, um das Dorf von dem älteren Abschnitt der Küste bei São Jacinto zu unterscheiden. Als 1808 die neue Hafeneinfahrt der Ria de Aveiro gebaut wurde, nannte man diesen Strand einfach die neue Küste, Costa Nova.

Nur ein paar Meter von den gelb und rosa leuchtenden Fischerhütten entfernt, liegt übrigens ein kleiner Markt. In dem modernen Gebäude wird der frisch gefangene Fisch verkauft.

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Zum Mittagessen fahren wir in das Restaurant Cova do Finfas in Praia da Tocha, ein echter Geheimtipp. Nach dem Essen machen wir einen Verdauungsspaziergang am Strand. Von den Palheiros, den traditionellen Fischerhütten aus Holz, sind hier leider nicht mehr viele erhalten. Aber ein paar Häuser hat man in diesem hölzernen Stil nachgebaut, sodass ich mir ungefähr vorstellen kann, wie es hier an der Küste früher ausgesehen haben muss.

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Sobald ich mich dem Strand nähere, höre ich das Meer brausen, noch bevor ich es überhaupt sehen kann. Der Wind hat feinen, weißen Sand ist auf den Steg geweht, der zwischen den Dünen zum Meer führt. Ich ziehe die Schuhe aus und laufe einfach los, Richtung Wasser. Wie hypnotisiert ziehen mich die Wellen an, die hier so kraftvoll an den Strand branden. Das Mittelmeer ist eine Badewanne dagegen. Der Atlantik ist hier wild und rau. Ich ahne die unberechenbare Kraft, diese ungezähmte Gewalt, die da vor mir tobt.

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Um nach Figuera da Foz zu gelangen, nehmen wir die Küstenstraße. Wir kommen an schroffen Felsen und steilen Klippen vorbei, die mich sofort an Irland und Wales erinnern. Eine karge aber sehr beeindruckende Landschaft, die mir wieder einmal zeigt, welche Kraft der Atlantik hat.

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In Figuera da  Foz spürt man sofort den Charme des alten Seebads, das längst den Glanz früherer Jahrhunderte verloren hat. Das Meer selbst muss ich dann aber doch erst einmal suchen, denn es ist wirklich richtig weit von der Uferpromenade entfernt! Mich erinnert das hier total an die Nordsee bei Ebbe. Nur ist das Wattenmeer feucht, hier hingegen ist der Sand weiß und trocken.  Auf alten schwarz-weiß Fotos aus den dreißiger Jahren kann ich deutlich sehen, dass die Wellen damals noch bis an die Promenade kamen. Heute muss man noch ein ganzes Stück laufen, um zum Wasser zu gelangen. Zahlreiche Stege führen über den Sand zu Strandbars und Hütten, die sich in dem großen Areal verteilen. Was mag hier nur passiert sein? Wieso hat sich das Meer so weit zurückgezogen und diesen riesigen Strand hinterlassen? Ich nehme mir fest vor, das herauszufinden.

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Nützliche Infos zu den Fischerhütten:

Costa Nova ist ein Küstenabschnitt, direkt vor dem kleinen Örtchen Aveiro. Ganz in der Nähe von Figueira da Foz liegt der Leuchtturm Farol da Cabo Mondego.

In diesen Artikeln (auf Portugiesisch) findest Du noch mehr Infos über die Geschichte der Palheiros :

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palheiros-da-tocha-origem-da-povoacao

palheiros-de-costa-nova-aveiro-portugal

Meine Unterkunft in Figuera da Foz:

Universal Boutique Hotel

Rua Miguel Bombarda 50

3080-995 Figueira da Foz

Website: www.universalboutiquehotel.pt

In Figueira da Foz hatte ich ein gemütliches Zimmer im vierten Stock des kleinen Boutique Hotels. Auf den einzelnen Etagen erinnern große schwarz-weiß Fotos an die glamouröse Geschichte des Seebads. Von der Terrasse aus konnte ich über die Dächer der ganzen Stadt gucken. Besonders niedlich gemacht ist der Frühstücksraum, den kann man durch die Fenster im Boden schon von der Eingangshalle aus sehen!   hotel-universal-freibeuter-reisen

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Bloggerreise, zu der ich von Centro Portugal eingeladen wurde.