Bei meinem letzten Besuch in Granada habe ich diese wundervolle Stadt ganz anders erlebt, als zuvor. Dabei bin ich nicht einmal durch die unvergleichlichen Gärten und Paläste der Alhambra geschlendert, sondern habe mich einfach nur voll und ganz in die Hände einer waschechten Granadina begeben.

Alhambra spanien(Alhambra)

Laura führt Menschen wie mich durch die Stadt, in der sie geboren und aufgewachsen ist. Von der bewegten Geschichte ihrer Heimat ist sie so fasziniert, dass sie bereits mehrere Bücher darüber geschrieben hat. Schon als Laura mich am Bahnhof abholt, ist sie mir mega sympathisch. Sofort sind wir in ein Gespräch vertieft und ich bedaure jetzt schon, dass ich bereits am Abend wieder fahren muss. Ein Tag ist viel zu kurz für eine Stadt wie Granada. Aber zum Glück war dies nicht mein erster und wird auch nicht mein letzter Besuch sein. Jedes Mal, wenn ich durch die Straßen dieser imposanten alten Stadt schlendere, habe ich das Gefühl, ihr ein bisschen näherzukommen, sie besser zu verstehen. Dank Laura war dieser letzte Besuch ein Siebenmeilenschritt auf meinem Weg in die spannende Geschichte Granadas.

Alhambra Granada

Zunächst laufen wir an der Avenida de la Constitución, auf der zahlreiche Skulpturen an berühmte Persönlichkeiten Granadas erinnern, in Richtung Altstadt. Leider muss ich zugeben, kaum einen der Männer und Frauen zu kennen. Mein Wissen über Flamencomusiker und Tänzerinnen tendiert gen null. Nur Federico Garcia Lorca kenne ich natürlich, den berühmten Schriftsteller, der in einem kleinen Dorf in der Nähe geboren wurde. Doch das alles ist gar nicht das Ziel meines Besuches, denn Laura will mir heute die maurische Seele Granadas zeigen. Wir folgen den Spuren einer besonderen Frau, über die sie ein ganzes Buch geschrieben hat. Hafsa bint al Hayy war nicht nur eine maurische Dichterin und anerkannte Gelehrte, sie war auch Lehrerin der Königstöchter ehe sie Granada verlassen und aus ihrer Heimat nach Afrika fliehen musste. In Marrakesch fand sie, wie viele der Vertriebenen damals, rettenden Unterschlupf und gründete dort eine Schule.

puerta Elvira albaicín, alcazaba Qadima Granada

Zunächst betreten wir durch die Puerta de Elvira, bab-Ilbira, das alte Zentrum Granadas. Von den noch erhaltenen Stadttoren ist diese, auf die Straße nach Elvira führende Pforte, eine der ältesten. Die Medina Elvira wurde bereits vor vielen Jahrhunderten dem Erdboden gleichgemacht. Doch lange bevor Granada seinen glanzvollen Höhepunkt erreichte, galt Elvira als eine der bedeutendsten Städte des maurischen Al-Ándalus. Im Gegensatz zu den von vielen Besuchern genutzten Wegen, die zur Alhambra hinauf führen, ist dieser Torbogen von den meisten Touristen unbeachtet. Errichtet wurde er im elften Jahrhundert, während die Ziriden-Dynastie über die Stadt herrschte. In der langen Zeit der beinah 800 Jahre andauernden Epoche des maurischen Kalifats auf der Iberischen Halbinsel kam es zu zahlreichen blutigen Auseinandersetzungen der verschiedenen Berberdynastien. Tolerante, weltoffene Regenten wurden von konservativen, streng religiösen Strömungen abgelöst. Asketische Strenge und gutes Leben wechselten sich in einer großzügigen Stadt wie Granada immer wieder ab.

albaicín, alcazaba Qadima Granada

Puerta monaita albaicín, alcazaba Qadima Granada

Wir folgen dem Verlauf der Stadtmauern der Ziriden und gelangen zur Puerta Monaita (Puerta de la Alcazaba), einer der ältesten Zugänge der Alcazaba Qadima. Ehe die weltberühmte Alhambra, die rote Festung, errichtet wurde, war nämlich die Alcazaba Qadima, das heutige Albaicín, die schützende Burg Granadas.

Dann erreichen wir den Palacio Dar al-Horra. Die “Casa de la honesta” ist ein Nasridenpalast, der im 15. Jahrhundert auf den Grundmauern eines noch älteren, königlichen Palastes der Ziriden errichtet wurde. Die Nasriden waren die letzte maurische Herrscherdynastie, ehe die Katholischen Könige alle Nicht-Christen von der Iberischen Halbinsel vertrieben. Das Gebäude ist im selben Stil errichtet wie die Palacios Nazaríes, dem wohl prächtigsten und beeindruckendsten Teil der Alhambra. Doch in dem kleinen Palacio Dar al-Horra sind außer Laura und mir keine Touristen unterwegs. Wir haben die wundervollen Räume ganz für uns.

albaicín Granada palacio dar al-Horra

albaicín Granada palacio dar al-Horra
albaicín Granada palacio dar al-Horra

Staunend und mit offenem Mund, eile ich von Saal zu Saal. Ich kann mich gar nicht sattsehen an den maurischen Bögen, den bunten Kacheln und den filigranen Schriftzügen inmitten der floralen Motive. Durch ein Fenster fällt der Blick auf die Alhambra. Mächtig und stolz liegt die berühmte Festung auf dem gegenüberliegenden Hügel vor uns. Laura erzählt, dass dieser Palast Casa de la Honesta heißt, weil er die letzte offizielle Residenz der ersten Frau des Sultans Muley Hacen war. Aisha la-Horra, die Ehrbare, war Königin und Mutter des Thronfolgers Boabdils, der später der letzte Emir Granadas sein sollte. Als Sultan Muley Hacen sich eines Tages in die christliche Sklavin Isabel verliebte und fortan mit ihr in der prachtvollen Festung der Alhambra leben wollte, zogen seine Frau Aisha und ihr Sohn in diesen Palast, den Palacio Dar al-Horra.

albaicín Granada palacio dar al-Horra

albaicín Granada palacio dar al-Horra

Das besondere an diesem wunderschönen Ort ist jedoch, das während der Ziridenherrschaft die Dichterin Hafsa hier ein und ausging. Sie unterrichtete die Prinzessinnen und verbrachte einen Teil ihres aufregenden Lebens an genau dieser Stelle. Von dem Königlichen Palast wie die Gelehrte ihn erlebt haben muss, ist jedoch nicht mehr als die Grundmauern erhalten.

albaicín Granada palacio dar al-Horra

Auf den steil ansteigenden Straßen des Albaicín gelangen wir zu einem netten kleinen Platz, auf dem gerade ein Markt stattfindet. Der Boden der engen Straßen und auch die Plätze sind mit hübschen Mustern, beinah wie Mosaike, gepflastert. An einer Ecke des Marktes führt ein weiteres Tor ins eigentliche Herz der alten Qadima Festung. Über dem Torbogen sind gefälschte Maßeinheiten angebracht, die die Ordnungskräfte von Händlern mit betrügerischen Absichten konfisziert hatten. Deswegen heißt das Tor auch Arco de las Pesas. Auf der anderen Seite finden längs der alten Stadtmauer gerade umfassende archäologische Ausgrabungsarbeiten statt.

arco de las pesas granada

Wir erreichen die Aljibe del Rey, eines der großen Wasserreservoirs aus maurischer Zeit. Oberhalb des Gewölbes erklärt ein Museum das ausgeklügelte Wasserleitungssystem, mit dem die Versorgung der Bevölkerung sichergestellt wurde. Denn Wasser spielte eine große Bedeutung in der maurischen Architektur und Stadtplanung, aber auch in kulturellen und religiösen Aspekten. Nachdem wir uns die Ausstellung angesehen und den hübschen Garten der Aljibe del Rey bewundert haben, geht es auf einer schmalen Leiter unter die Erde. Massive Pfeiler tragen das beeindruckende Gewölbe des antiken Wasserspeichers. Nur wenig Licht fällt durch eine Öffnung in der Decke in dieses unterirdische Gewölbe.

aljibe del rey alcazaba qadima granada

Bei ihrer Ankunft auf der Iberischen Halbinsel setzten die Mauren vielerorts bereits vorhandene römische Leitungen wieder instand und erweiterten sie. Auch auf dem Hügel der Alcazaba Qadima legten sie ein ganzes Netzwerk an Leitungen und unterirdischer Reservoirs, die sogenannten Aljibes, an. Angeblich stammt die Bezeichnung ”Cármenes” für die Häuser des Albaicín, die über einen eigenen Wasserzugang und dank dessen auch über einen kleinen Garten verfügen, vom arabischen Wort für Garten oder Weinstock (karm). Wohlgemerkt reden wir hier von einer Zeit vor dem Ende des ersten Jahrtausends.

albaicín, alcazaba Qadima Granada

Im nördlichen Europa herrschte da noch tiefstes Mittelalter und dem Wasser standen die dort lebenden Christen eher skeptisch gegenüber. Badehäuser galten als unsittliches Sündenbabel. Statt sich zu waschen, liefen viele Christen daher mit einer Dreckschicht auf der Haut durch die Gegend. Menschen muslimischen und jüdischen Glaubens hingegen, pflegten regelmäßige Reinigungsrituale, die nicht nur der seelischen, sondern auch der körperlichen Säuberung dienten. Vermutlich duftete Granada damals schon nach Jasmin und Orangen, nach schweren Blütenessenzen, Kräutern und Gewürzen.

panaderia Maria Albaicín Granada

Bei unserem Bummel durch das Albaicín Viertel kommen wir an einer Bäckerei vorbei, der Panaderia Maria. Laura weiß zu berichten, dass in dieser Backstube seit über 200 Jahren Brot gebacken wird. An der Wand entdecke ich ein handgeschriebenes Schild. Das ZDF hat hier offenbar vor ein paar Jahren gedreht und bedankt sich mit vielen Unterschriften. Leider gibt es ausgerechnet heute keine Pionono, das sind winzig kleine Biskuitröllchen, die als eine der süßen Spezialitäten Granadas gelten. Aber die sind heute aus. Schade.

pionono granada(Diesen Pionono habe ich später in einer anderen Bäckerei probiert)

Wir erreichen die Plaza Aliatar, einen kleinen mit Orangenbäumen umstandenen Platz, auf dem mir Laura ein Schnecken-Restaurant zeigt. “Caracoles” steht groß und breit an der Tür. Dass man in Frankreich und in den bergigen Regionen Nordspaniens gern diese kleinen Schalentiere vernascht, wusste ich. Aber in Granada? Das war mir neu. Doch wir sind nicht zum Essen hier, sondern besuchen eine Werkstatt ein paar Meter weiter. Al Aire Artesania heißt das kleine Atelier, in dem Gonzalo Beas seine Kunstwerke herstellt und verkauft. Gonzalo ist Restaurateur und ein ganz besonderer Mensch.

al aire art granada

Der groß gewachsene Kunsthandwerksmeister, der sich dem Erhalt maurischer Kunst und der Restauration beeindruckender Bauwerke wie der Alhambra widmet, begrüßt uns mit einem strahlenden Lächeln. Laura und Gonzalo kennen sich natürlich schon, aber schnell bin auch ich in ein Gespräch verwickelt. Dabei geht es nicht nur um Gonzalos Bewunderung für die alten Techniken, mit denen die maurischen Paläste dekoriert wurden. Es ist ein Erlebnis ihm zu lauschen, wenn er voller Begeisterung von seiner Arbeit in der Alhambra erzählt. Wie es sich anfühlt in diesen Räumen zu arbeiten, wenn sie für Besuche gesperrt sind und dort friedliche Stille herrscht.

Ai Aire ARt maurische Kunst und Architektur Granada

Gonzalo liebt den Austausch mit den Menschen, die seine kleine Werkstatt betreten. Er teilt seine Gedanken und Erfahrungen gern, nimmt sich Zeit, mit seinen Besuchern zu reden, die für einen Augenblick seine Gäste sind. Es macht unglaublichen Spaß, die Alhambra durch seine Augen zu sehen. Wenn er von den kunstvollen Bauten und den farbenfrohen, filigranen Kunstwerken spricht, mit denen die maurischen Paläste einst geschmückt wurden. Denn die feinen Arbeiten waren so viel mehr, als nur hübsche Dekoration. Die freundlichen, hellen Wände mit den bunten Kacheln und den pflanzlichen Verzierungen sind mit feinen Schriftzügen durchwoben. Einzelne Worte und ganze Verse über Liebe und Frieden hallen durch die prachtvollen Räume.

Gonzalo Al Aire Art Granada

Gonzalo sagt, damals habe man mit sehr wertvollen Materialien gebaut, um der Welt etwas Bleibendes zu hinterlassen. Heute ist er einer der wenigen Kunsthandwerker, die die alten Techniken beherrschen, mit denen die Mauren vor vielen Jahrhunderten die prachtvollen Bauten Granadas mit Licht und Leben füllten. Mit seiner Werkstatt hat Gonzalo selbst einen besonderen Raum geschaffen, der eine ganz eigene Atmosphäre verströmt. Sie strahlt die Ruhe und Weisheit vieler Generationen aus, die in Granada gelebt und gearbeitet, geliebt und gelitten haben. Dieser Moment, in dem Laura und ich mit Gonzalo über Toleranz, Religionen und das maurische Erbe, das in jedem Winkel des Albaicín, in den Traditionen, in der Sprache und in den Menschen steckt, philosophieren durften, war einer der schönsten Augenblicke des ganzen Tages, der mich nachdrücklich bewegt hat und mir lange in Erinnerung bleiben wird.

Noch völlig im Zauber dieses spannenden Gesprächs werfen Laura und ich am Mirador de San Nicholas einen Blick auf die Alhambra. Wenn abends die Sonne untergeht, muss das hier einer der besten Aussichtspunkte auf die alte Festung sein!

maurischer innenhof albaicín

In einer kleinen Gasse entdecken wir einen hübschen Innenhof mit einer Töpferei, Al Yarrar, in der Keramikvasen und Teller im andalusischen Stil angeboten werden. Das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert ist ein kleiner Schatz. Im maurischen Stil ist der Innenhof mit grünen Pflanzen und zahlreichen Blumen geschmückt. Wasser plätschert hörbar in einem kleinen Brunnen.

Keramik aus Granada(tolle Keramik gibt es auch in der Fajalauza, einer auf Cerámica granadina spezialiserte Manufaktur)

Wir erreichen Sacromonte, das legendäre Viertel der Gitanos. Einst galt die Gegend der Höhlenwohnungen als ein sehr bescheidenes Arme-Leute-Viertel, doch längst hat sich Sacromonte bei den Touristen zu einem der beliebtesten Stadtteile Granadas entwickelt. Der Ausblick von hier oben ist zauberhaft. Laura erzählt mir die Geschichte des Chorrojumo, eines besonderen Gitanos, der zur letzten Jahrhundertwende lebte. Er liebte es, sich in einer bunten Verkleidung malen und (damals noch in Schwarz-Weiß) fotografieren zu lassen. Die Stadt setzte Chorrojumo, der sich selbst gern als König der Gitanos bezeichnete, sogar ein Denkmal. Die zahlreich angebotenen Flamencoshows und Besichtigungen der Höhlenwohnungen locken viele Besucher nach Sacromonto. Doch Laura rät ab. Die Shows seien teuer, aber nicht unbedingt gut. Wer mehr über die Höhlenwohnungen erfahren will, schaut sich am besten das Museo de las Cuevas an.

sacromonte granada

sacromonte granada

sacromonte granada blick auf alhambra

Am Archäologischen Museum vorbei gelangen wir zum Bañuelo, einem der ältesten noch erhaltenen maurischen Bäder Granadas. Das Hammam ist mindestens so beeindruckend wie die Aljibe del Rey. Das Badehaus, das vermutlich zu einem Privathaus gehörte, ist zwar nicht so groß wie das Hammam der Alhambra, aber für ein privates Bad ist es nicht gerade klein und erstaunlich gut erhalten. Durch winzige, achteckige Fensterlöcher unter der Decke fällt ein schummriges Licht in das hohe Gewölbe. Wie in römischen Thermen gab es auch hier mehrere Säle für kalte, lauwarme, bzw Dampfbäder und heiße Bäder. Ein faszinierendes Gebäude!

Hammam Granada El Bañuelo
Hammam Granada El Bañuelo
Hammam Granada El Bañuelo

Schließlich erreichen wir die Plaza Isabel la Católica. Von dort aus fahren wir im Bus in Richtung Alhambra, um dem Jardin de los Martíres einen Besuch abzustatten. Zu Füßen der prachtvollen Gärten der Alhambra erstreckt sich nämlich eine der größten Grünanlagen Granadas. Zunächst gelangt man zu einer breiten Aussichtsplattform, von der aus der Blick über die Dächer Granadas schweift. Im Durchgang eines kleinen Palastes, der sich neben dem Platz erhebt, spaziert ein glitzernder Pfau zwischen üppig grünen Pflanzen an einem leise mit Wasser plätschernden Kanal vorbei. Die bunt gekachelten Wände und Hufeisenbögen im maurischen Stil beschwören Bilder der farbenprächtigen Märchen aus Tausendundeiner Nacht herauf. Besonders romantisch ist der Palmengarten hinter dem Palast. Von dort führt ein Pfad zu einem kleinen Nutzgarten, der von den Bögen eines Aquädukts durchzogen wird.

jardin de los martires granada

jardin de los martires granada

Der Abt San Juan de la Cruz soll die mittelalterliche Wasserleitung im 16. Jahrhundert errichten lassen haben, um das Wasser aus dem Generalife in das Kloster zu leiten, das sich einst an eben dieser Stelle befand, an der sich heute die Grünanlage erstreckt. Die Mauern des Jardin Frances, einem barock anmutenden Teil des Parks, zählen zu den letzten Überresten dieses Klosters. Einen krassen Gegensatz zu den eleganten Beeten des französischen Gartens bildet ein labyrinthischer Teil des Parks, der mit wuchernden Pflanzen, Bäumen und Sträuchern an einen tropischen Urwald erinnert. In dieser weitläufigen Grünlange lassen nicht nur die Einheimischen auf der Suche nach Ruhe und Abgeschiedenheit gern die Seele baumeln.

jardin de los martires granada

jardin de los martires granada

Am Rande der Spazierwege entdecke ich zahlreiche Gedichte. Über 20 Tafeln mit den Werken spanischer Dichter und Dichterinnen ließ die Stadt aufstellen. Die ältesten Verse stammen aus der Feder des Abtes San Juan de la Cruz, der nicht nur in dem längst verschwundenen Kloster lebte, sondern in den Gärten seine mystischen Gedichte verfasst haben soll. Auch ein Gedicht Federico García Lorcas darf natürlich nicht fehlen. Der große spanische Dichter wurde zwar in einem kleinen Dorf der Vega de Granada geboren, er wuchs aber in Granada auf und liebte diese Stadt. Nach Garcia Lorca wurde sogar ein Poesiepreis benannt, den die Stadt jedes Jahr verleiht.

Zu Fuß bummle ich schließlich den Berg hinab, durch den grün bewaldeten Teil des Hügels, auf dem sich die mächtige Alhambra erhebt. Laut zwitschernde Vögel begleiten meinen Weg, als sei es schon Frühling. Mittendrin in diesem üppigen Grün steht stolz und trotzig die Puerta de Bib Rambla, ursprünglich eine der wichtigsten Eingänge der Alhambra. Im 10. Jahrhundert wurde sie abgerissen und wäre beinah für immer verschwunden. Doch glücklicherweise landete sie in Einzelteilen zunächst im Archäologischen Museum, bis sie 1933 von dem mit der Restaurierung der Alhambra betrauten Architekten aus den Archiven ans Tageslicht geholt und inmitten der Grünanlage wieder aufgebaut wurde.

puerta bib rambla granada

Schweren Herzens muss ich mich fürs Erste von Laura und von Granada verabschieden und mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Aber ich bin um viele Erfahrungen und eine Freundschaft reicher.

Informationen zum Nachreisen

Die unglaubliche Stadtführung verdanke ich der lieben Laura Fernandez Montesino: www.linkedin.com. Wir haben noch so viel mehr gesehen an diesem einen Tag in Granada, doch das alles zu erzählen, würde diese Seite endgültig sprengen. Komm einfach her und entdecke die Stadt selbst. Mit der Bahn ist Granada super einfach von allen großen Städten Spaniens aus zu erreichen. Und am besten ist es, Du nimmst dir mehr als nur einen Tag Zeit!

Falls Dich das Leben der andalusischen Dichterin Hafsa Bint al Hayy al Rakuniyya interessiert, kann ich Dir Lauras Buch El Jardin de la Poesia nur ans Herz legen.
www.poetasandaluces.com

garcia lorca

Al Aire Artesania
Plaza Aliatar, 16, Albaicín, 18010 Granada
al_aire_art

Cerámica Al Yarrar
C. Minas del Albayzín, 11, Albaicín, 18010 Granada
alyarrar.com

El Bañuelo 
Carrera del Darro, 31, Albaicín, 18010 Granada
www.alhambra-patronato.es

Palacio Dar al-Horra 
Callejón de las Monjas,  Albaicín, 18008 Granada
www.alhambra-patronato.es

Hinweis: Diesen wundervollen Tag in Granada im November 2023 habe ich nicht nur Laura, sondern auch Turespaña Berlin zu verdanken, die mir diese besondere Stadtführung ermöglicht haben. Taunsend Dank dafür! (Alle Reisekosten inklusive Anreise habe ich selbst bezahlt)