Faro – la capela dos ossos
Heute haben wir den zweiten Anlauf zur Knochenkapelle in Faro gemacht. Hinter der Igreja do Carmo, in einem kleinen Klostergarten, steht die mit den Knochen der verstorbenen Mönche dekorierte Kapelle.
Anscheinend hat man die Knochen, die früher auf einem Friedhof rund um die Kirche begraben lagen, gegen 1816 erst ausgraben müssen, um damit dann anschließend die Kapelle zu schmücken. Über dem Eingang ist ein Hinweisschild angebracht, das die Besucher daran erinnern soll, dass alles vergänglich ist. Auch wir, als Besucher der kleinen Kirche, sollen beim Betrachten der Schädel daran denken, dass auch wir irgendwann nur noch Knochen sein werden.
Ist das nun gruselig oder nicht? Wenn man bedenkt, mit welcher Ehrfurcht und Andacht die Mönche an dieser Dekoration gebastelt haben, finde ich das überhaupt nicht mehr erschreckend. Ist es nicht eigentlich vielmehr bewundernswert, sich noch über den Tod hinaus, Gott und seinem Glauben zu widmen?
In Evora gibt es eine noch bekanntere Knochenkapelle, aber die ist für heute zu weit weg. Solche Gedenkstätten aus Knochen wurden früher in ganz Europa errichtet. In Rom gibt es zum Beispiel eine Gruft unter der Santa Maria della Concezione dei Cappucini und in Neapel gibt es einen ganzen Friedhof, den Cimitero delle Fontanelle. In Tschechien soll es ebenfalls eine Kapelle aus Knochen geben, aber in der war ich nocht nicht.
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