In Sitges gibt es so viele Dinge zu sehen und zu entdecken, dass man definitiv länger als einen einzigen Tag hierherkommen sollte. Ich war gerade zwei Tage da und komme mit einer Liste an Besuchen zurück, für die ich keine Zeit mehr hatte (was genau ich noch machen will, verrate ich weiter unten).
Sitges ist ein kleines Fischerdorf an der Küste. Es liegt eingebettet zwischen dem Gebirgszug des Naturparks Garraf und der Weinregion Penedès. Mit dem Thema Wein will ich auch gleich anfangen, um diesen hübschen kleinen Ort vorzustellen, denn zu Beginn des 14. Jahrhunderts lebten die Menschen hier von der Fischerei und dem Weinanbau. Barcelona lag damals zwei Tagesreisen entfernt, weil man den Gebirgszug, durch den heute der Autobahntunnel führt, überqueren musste.
Bernat de Fonollar, ein Getreuer Jaume II, Graf von Barcelona und König von Aragón, kam 1324 nach Sitges, um hier für die Reisenden auf dem Weg nach Barcelona ein Hospital zu gründen. Viele Jahrhunderte lang betreuten die Nonnen des Konzeptionistinnen-Ordens im Hospital Sant Joan Baptista nicht nur Arme und Kranke, sondern nahmen auch Pilger auf. Das kleine Krankenhaus mit Blick aufs Meer überlebte unruhige Zeiten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde es ganz offiziell zum Krankenhaus der Gemeinde ernannt.
Ungefähr zu dieser Zeit entdeckte der modernistische Maler Rusiñol Sitges. Sein Wohnatelier, das Cau Ferrat, verwandelte sich bald schon in einen Künstlertreff junger Bohemians, in einen Magneten, der „ungewöhnliche“ Menschen anzog. Sitges wurde kosmopolit, ein glamouröser Hotspot seiner Zeit. Immer mehr Menschen kamen in das kleine Fischerdorf und alle verliebten sich, wie Rusiñol wenige Jahre zuvor, in dieses Fleckchen Land, in dem die Sonne so schön über dem Meer aufgeht.
(Statuen der beiden Maler Casas und Rusiñol)
Die Menschen in Sitges waren immer schon ein eigenes Völkchen, das (bis zum Bau des Autobahntunnels) mehr oder weniger unbehelligt und unbeachtet von den Schaltzentren der Macht, verborgen hinter den Hügeln des Garrafs lebte. Da sie Rusiñol schätzten und sich gar von seiner Begeisterung für El Greco anstecken ließen, wie das Denkmal des spanischen Malers, für das die Fischerfamilien Geld sammelten, beweist, nahmen sie es mehr oder weniger wohlwollend hin, dass die modernistischen Künstler das Dorfleben veränderten.
Einer der wohlhabenden Sponsoren, die Sitges im Schlepptau der Modernisten entdeckten, war der amerikanische Millionär Deering. Zur Jahrhundertwende war es in Amerika angesagt, Kunst und Architektur in Europa zu kaufen und nach Übersee zu verschiffen. Deering wollte zwar keine Kunstwerke in seine Heimat schaffen, aber er wollte auch ein „Cau Ferrat“ sein Eigen nennen. Als Rusiñol sein Wohnatelier um kein Geld der Welt einzutauschen bereit war, erstand der Millionär prompt das alte Krankenhaus und ein paar Fischerhütten gleich nebenan. Mit dem Betrag, den er für das Hospital zahlte, konnte die Stadt ein neues, modernes Krankenhaus vor den Toren von Sitges errichten lassen. Während Deering sich glücklich und zufrieden seinen Palau „Mar i Cel“ zusammenbastelte, entstand jenseits der Bahnschienen ein neues Hospital de Sant Joan Baptista.
(An einem der Fenster ist an dem „Kapitell“ sogar Picasso dargestellt)
Der Architekt Josep Font i Gumà plante das Gebäude im angesagten modernistischen Stil. Hygienische Aspekte, viel Licht und frische Luft standen bei seinem Entwurf im Vordergrund. Das Gebäude stand damals noch abseits der engen Gassen der Altstadt, im freien Feld, sodass man von hier aus das Meer sehen konnte. Heute sind die umliegenden Äcker und Felder längst bebaut. Sitges ist gewachsen.
Manel Llopis de Casades war ein wohlhabender Grundbesitzer in Sitges. Als er ohne direkte Nachkommen zu hinterlassen 1935 stirbt, überschreibt er den Weinkeller und seine Malvasia-Rebstöcke den Nonnen, die das neue, benachbarte Hospital bewirtschaften. Die sind jedoch gar nicht glücklich über das Erbe, das mit der Bedingung verknüpft ist, der Familie jedes Jahr 24 Flaschen Wein aus diesen Weinreben zukommen zu lassen. Da die Malvasia eine sehr anspruchsvolle Traube ist, viel Zuwendung braucht und nicht sehr ertragreich ist, müssen sich die Nonnen etwas überlegen. Sie haben nicht die Zeit und die Möglichkeiten, sich neben dem Krankenhaus noch um den Weinanbau zu kümmern. Also reißen sie die meisten Weinstöcke raus, lassen Häuser bauen, die sie vermieten können und behalten nur so viele Weinreben, wie sei brauchen, um eine kleine Menge Malvasia Wein herzustellen.
Seit mit dem Bau des Tunnels und der Autobahn 1992 der Weg nach Barcelona statt in zwei Tagen nun in 30 Minuten zurückzulegen ist, braucht man bald kein eigenes Krankenhaus mehr in dem kleinen Örtchen. Für komplizierte Konsultationen geht man in die gut erreichbare, nahe gelegene Großstadt. Und so wurde das modernistische Gebäude 1985 in ein Seniorenheim umgewandelt. Doch noch immer produziert die Stiftung jedes Jahr ihren eigenen Wein, denn das „Llegat Llopis“, das Testament des Landbesitzers, beinhaltet eine Klausel: Für den Fall, dass das (ehemalige) Hospital der Bedingung nicht nachkäme, die festgelegten 24 Flaschen Malvasia zu schicken, würden die Ländereien an die Familie zurückgehen.
Und so wachsen und gedeihen die Malvasia Trauben noch immer mitten in Sitges, auch wenn das alte Gebäude und der Weinstock längst von Wohnhäusern umringt sind. Inzwischen gibt es ein niedliches kleines Museum, das die Geschichte des Malvasia mit der Geschichte Sitges verknüpft. Im Centre Interpretació Malvasia (CIM) kann man bei einer Führung das einstige Hospital Sant Joan Baptista aus der Nähe betrachten, die Kirche besuchen und die Weinstöcke bestaunen.
Die Trauben werden relativ spät geerntet, damit sie viel Zucker enthalten, was den Wein schwer und süß macht. Angeblich war die Lese der so empfindlichen Malvasia reine Frauensache. Im Museu Maricel kann man Gemälde entdecken, die diese für Sitges typischen Szenen festhalten. Der süße Wein wurde übrigens nicht in den typischen Eichernfässern, sondern in Fächern aus Kastanienholz gelagert. Bis zu zehn Jahre oder länger ruhte der Saft der Malvasiatrauben, ehe er in Flaschen gefüllt werden konnte. Bei einer Führung im CIM wird die abenteuerliche Legende erzählt, nach der ein Ritter die ersten Setzlinge, der ursprünglich aus Griechenland stammenden Traube, angeblich von einem Kreuzzug nach Sitges brachte.
Tatsächlich kommt die Traube aus Griechenland und wurde von den Griechen überall dort, wo es ähnliche Bedingungen wie in der Heimat gab, angebaut. Doch es gibt nicht viele Orte im Mittelmeerraum, die die passenden Böden und Wetterbedingungen haben, die diese Diva unter den Trauben braucht, um zu gedeihen. Im nahe gelegenen Tarragona beispielsweise hatte der Anbau nicht funktioniert, in Sitges aber fühlte sich die Malvasia von Anfang an pudelwohl und wuchs prächtig. So entwickelte sich Sitges im Laufe der Jahrhunderte zu einer Hochburg der süßen Weine.
Eine Zeit lang gab es an die 80 Malvasia Kellereien, denn es galt als eine Art Statussymbol, eine eigene Bodega in Sitges zu unterhalten. Der kleine Fischerort hatte in Weindingen also einen äußerst guten Ruf. Die vins dolços aus Sitges verkauften sich bestens und wurden prämiert. Erst als in Frankreich der Schaumwein in Mode kam und alle Welt Champagner trinken wollte, wurden die süßen Weine, die man in der guten Gesellschaft bis dahin getrunken hatte, an den Rand des Geschehens gedrängt.
Durch die von der Reblaus bereits schwer angeschlagene Weinindustrie, die Mode des Schaumweins und den aufkommenden Tourismus, mussten die Weinstöcke der anspruchsvollen Malvasia -Trauben, die einst die Landschaft um Sitges herum prägten, schließlich weichen. Die süßen Weine gerieten beinahe in Vergessenheit. Doch zum Glück, haben sich kleine Produktionsstätten, wie die der Fundació des Hospitals erhalten.
Nach der Besichtigung des ehemaligen Hospitals mit der dazugehörigen Kapelle darf ich auf dem hübschen kleinen Hof endlich auch einen Schluck Malvasia kosten. Sobald ich meine Nase dem Glas nähere, duftet es nach Honig. Der Wein schmeckt wie erwartet süß, aber gleichzeitig auch angenehm frisch, nach Aprikose, Feige und Vanille. Sehr lecker!
Infos zu Sehenswürdigkeiten in Sitges:
Der Besuch des CIM mit einer Verkostung des Malvasias ist ein toller Startpunkt, weil man gleich tief in die Geschichte Sitges eintaucht. Die Weine sind ein lokales, traditionelles Produkt, mit deren Kauf man die Stiftung des Altersheims unterstützt. Ein rundum nachhaltiges Projekt.
CIM Centre Interpretació Malvasia Sitges
(gehört zur Fundació Hospital Sant Joan Baptista)
Plaça de Joan Duran i Ferret
08870 Sitges
Website cellerdelhospital.cat
Zu den klassischen Sehenswürdigkeiten in Sitges gehören natürlich die Museen, die an die Zeit der Modernisten erinnern. Ganz ausführlich habe ich darüber nach meinem ersten Besuch in Sitges geschrieben. Mittlerweile ist das Cau Ferrat zusammen mit dem Museu Maricel und dem Palau Maricel zu einem durchgängigen Komplex umgebaut, sodass man mit einer einzigen Eintrittskarte alle drei Gebäude besuchen kann. Nur die städtische Bibliothek, die sich in dem Haus befindet, in dem früher der Maler Utrillo lebte, liegt auf der Rückseite des Palau Maricel und ist vom restlichen Bau räumlich getrennt.
Museum Cau Ferrat und Museu Maricel
Calle Fonollar
08870 Sitges, Barcelona
Website museusdesitges.cat
Aktuelle Eintrittspreise, genaue Öffnungszeiten und noch mehr Infos finden Ihr auf der Website der Oficina de Turisme de Sitges sogar auf Deutsch: www.sitgesanytime.cat
Port de Sitges – Aiguadolç
Über einen hübschen Spazierweg gelangt man am Cementiri und der Platja Sant Sebastià vorbei zum Hafen. Sitges hat genau genommen drei Häfen, der dem Stadtzentrum nächstgelegene Hafen ist der Port Aiguadolç, aber auch der Port de Garraf und der Port Ginesta kurz vor Castelldefels gehören noch zu Sitges.
Der Port de Sitges wird derzeit zu einem modernen, nachhaltigen und smarten Hafen umgebaut. Ehe man sich einen Platz in einem der Restaurants mit Blick auf die im Wasser schaukelnden Schiffe sucht, bummelt man noch durch ein Viertel im Stile eines Poble Mariner, das zum Port de Sitges gehört. Außer schicken Yachten und Miet-Booten, mit denen man an einem schönen Sommertag ganz ohne Bootsführerschein an der Küste entlang schippern kann, liegen hier die letzten Fischerboote der Confraria dels Pescadors vor Anker.
Es sind leider nicht mehr viele Fischer, die hier jeden Tag aufs Meer hinausfahren und vom Fischen leben. Ihren Fang müssen sie zur Llotja in Vilanova bringen. In Sitges selbst bietet die Confraria dafür aber Aktivitäten zusammen mit den Museen von Sitges und auch mit dem Centre d’Interpretaciò de la Malvasia an, bei denen sie den Besuchern von der nachhaltigen Fischerei erzählen oder die Fischer sogar typische Gerichte für die Gäste zubereiten.
Während ich am Kai stehend den Fischern beim Entlanden des Fangs zusehe, erfahre ich, dass das kleine Sitges über große Fanggründe verfügt. Da das Gemeindegebiet sich von der Küste des Garraf bis nach Vilanova i la Geltrú erstreckt, gehören unglaubliche 26 Strände zu Sitges!
Essen – Restaurant Tipps
Schon bin ich wieder bei meinem Lieblingsthema Essen. Ich kann einfach nicht ohne. In Sitges gibt es viele Restaurants, einige haben sich auf Tapas spezialisiert und treten bei dem regelmäßig stattfindenden Tapas Festival mit super leckeren und sehr kreativen Tapaserfindungen in einen Wettstreit. Falls Du während des Tapa-Tapa in Sitges sein solltest, kann ich Dir nur empfehlen mitzumachen. Es macht Spaß und ist lecker, lohnt sich total!
Meine neuste Tapas-Entdeckung ist das „Cable“, eine nette kleine Bar mit typischen Tapas, wie Patatas Bravas und Xiprions, aber auch exklusiven Kreationen wie dem Nest aus Thunfisch und Caviar in Filoteig, zu dem ein Kügelchen Vermut gereicht wird. Hammer lecker! Diese Tapa, die der Küchenchef „Buscant en Nemo“ (nach dem Film: Findet Nemo) genannt hat, wurde 2013 nicht nur zur besten Tapa in Sitges, sondern auch gleich zur besten Tapa Kataloniens gekrönt. Insgesamt sind fünf der Tapas, die im Cable serviert werden, preisgekrönte Festivalsieger.
El Cable
Carrer Barcelona, 1
08870 Sitges
www.elcable.cat
Slow Food ist in Sitges ein Thema. Regionale Produkte der Saison auf die Speisekarte zu setzen ist nicht nur gut für die Unterstützung lokaler Produzenten, den Erhalt traditioneller Gerichte und wegen kurzer Transportwege wichtig für die Umwelt. Frische Produkte der Umgegend zu verarbeiten, macht sich auch im Geschmack bemerkbar. Über das Restaurant La Salseta habe ich vor ein paar Jahren schon geschrieben. Dieses Mal habe ich noch ein anderes Lokal kennengelernt, das sich ebenfalls zum Slow Food bekennt.
Das La Nansa liegt in einer kleinen Gasse nahe der Strandpromenade. Die Brüder Toni und Francesc führen das Restaurant bereits in der dritten Generation. Liebevoll mit alten Fotos, Schiffsmodellen und einer Nansa, einer typischen Reuse, wie die Fischer sie hier früher einsetzten, dekoriert, versprüht der kleine Speisesaal ein sehr familiäres Ambiente. Toni erklärt den Gästen die Gerichte, die sein Bruder in der Küche zaubert. Dazu gibt natürlich auch den passenden Wein aus Sitges. Heute Morgen habe ich schon den süßen Malvasia kennengelernt, zum Essen probieren wir nun den frischen Weißwein aus dem ehemaligen Hospital: den Blanc Subur.
Da es hier traditionelle Küche, probieren wir neben Artischocken, die gerade Saison haben, einem typischen Reis und Polpets auch einen Xató. Xató ist ein ganz spezieller Wintersalat, der an der Küste zwischen Sitges und Vilanova „erfunden“ wurde. Wer und wann dieses Gericht aus Endiviensalat, Anchovis, Thunfisch (nicht aus der Dose!), Kabeljau und einer ganz speziellen Mandelsoße, zum ersten Mal serviert hat – darüber streiten sich die Katalanen noch. Es ist auf jeden Fall so beliebt und verbreitet, dass es sogar eine Xató Route gibt, auf der man die verschiedenen Interpretationen des traditionellen Salats probieren kann. Denn ein Xató in Sitges schmeckt gaaaanz anders als einer in Calafell oder Vilanova. Toni serviert uns jedenfalls eine sehr leckere Version mit einer köstlichen Soße.
Restaurant La Nansa
Carrer de la Carreta, 24
08870 Sitges, Barcelona
Website www.restaurantlanansa.com
Restaurant La Salseta
Carrer Sant Pau 35
08870 Sitges, Barcelona
Website: www.lasalseta.com
Meine persönliche Noch-to-do-Liste für Sitges:
Wie versprochen, hier noch meine „Liste“ an Dingen, für die bei meinem kurzen Besuch leider keine Zeit blieb. Ich komme wohl bald mal wieder:
- Parc der Garraf erwandern und mindestens eine Wanderung auf dem GR5 zur Ermita de la Trinitat machen.
- Die kleine Kirche „Santuario del Vinyet“ ansehen, die mit Schiffen als Votivgaben vollgestopft sein soll. Angeblich hängen dort Modellschiffe an den Decken und Wänden.
- Den alten Friedhof von Sitges, el Cementiri Sant Sebastià, möchte ich mir unbedingt wegen der modernistischen Skulpturen ansehen.
Besonders toll finde ich die Aktion, Bücher zu tauschen, auf die ich durch Zufall gestossen bin. Dieser kleine Wagen der Stadtverwaltung fährt durch Sitges und man kann dort Bücher die man nicht mehr haben will, einfach abgeben oder sich eines der ausgelesenen Exemplare kostenlos schnappen.
Wenn Sitges feiert …
Im Februar ist Karneval, der in Sitges immer richtig groß gefeiert wird. Danach findet die alljährliche Oldtimer Rallye statt und gerade geht das internationale Patchwork-Festival zu Ende. An der Strandpromenade werden die großen Zelte abgebaut, da steht schon das nächste Fest an. Im Augenblick bereitet sich die kleine Stadt auf das Jazzfestival am Wochenende vor. Dann kommen Ostern, Corpus Christi, das mit seinen Blumenteppichen in den Straßen für die Menschen in Sitges eine ganz besondere Bedeutung hat und schon stehen Santa Tecla, zahlreiche Sommerfeste mit Musikfestivals und Konzerten vor der Tür. Im Herbst finden zur Weinlese die Fira de la Verema und ein Malvasia Fest statt und zum Horrorfilmfestival reisen internationale Stars an. Die Liste der Feste und Veranstaltungen in Sitges ist endlos!
Die LGTB+ Gemeinde feiert in Sitges eine eigene Sitges Pride, ein Filmfest, ein Queer und ein Bears Meeting. Doch die Regenbogenfahne weht nicht nur wegen der vielen Events und Partys über Sitges. Ähnlich wie Cadaqués lag Sitges lange hinter den Hügeln des Garraf etwas „abseits“ und führte kulturell ein eigenes Leben. Schon seit Rusiñol zu Beginn des letzten Jahrhunderts seine kreativen Künstlerfreunde und in das abgelegene Dörfchen führte, war Sitges Bohemians und ausgefallene, bunte Menschen gewohnt. Sie gehören hier ganz selbstverständlich dazu, sodass nicht nur Künstler, sondern auch gleichgeschlechtliche Paare und Transpersonen sich schon vor Jahrzehnten in Sitges niedergelassen haben.
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