U Kroka:
In Prag lecker essen gehen und das nicht in einem der touristischen, sehr rustikalen Restaurants? Kein Problem, wenn man ein paar Einheimische kennt. Jana und Stanislav haben für uns einen Tisch im U Kroka reserviert. Als wir dort ankommen, sind Jan und Jan, zwei tschechische Freunde meines Schwagers, schon dort und begrüßen uns.
Nach den vielen bierstubenartigen Kneipen im Zentrum bin ich ganz begeistert, als ich das Restaurant betrete. Hier geht es fröhlich, hell, modern und unmiefig zu. Die Küche soll aber trotzdem auf traditionell böhmische Gerichte spezialisiert sein, alles ganz frisch gekocht, versichert uns Jana, die öfter hier herkommt und es ja wissen muss. Während wir also schon glücklich in der Speisekarte blättern, stehen die Leute im Eingang Schlange und warten auf einen freien Tisch. Wer hier ohne Reservierung essen will, braucht etwas Geduld.
Ich bestelle mir einen leckeren Salat. Die Fleischesser stürzen sich auf Pečená kachna s jablky, gebratene Ente mit Rotkohl, eine traditionelle Spezialität. Die böhmische Küche ich hebe ich mir für den Nachtisch auf. Da habe ich nämlich eine Mohnspezialität entdeckt: Bramborové šišky s mákem, cukrem a přepuštěným máslem, eine Art längliche Gnocchi-Kartoffelknödelchen mit süßer Mohnmasse.
Im U Kroka koste ich auf Stanislavs Empfehlung hin ein Bier, das ich so noch nie zuvor gesehen habe: Řezané. Ein “geschnittenes” Bier ist eine Mischung aus dunklem und hellem Bier. Es erinnert mich an einen riesigen Cortado (den geschnittenen Café in Spanien). Jan hat eine Brause im Marmeladenglas bestellt. Das sieht so lecker aus, dass ich das natürlich auch probieren muss. Sobald ich mein geschnittenes Bier geleert habe, ordere ich so einen Himbeerdrink. Alkoholfrei, dafür aber mit Minze und frischen Himbeeren drin, herrlich.
U Kroka
Vratislavova 12/28
128 00 Prague 2
Website www.ukroka.cz
Tram Haltestelle: Výtoň Linie 3
Sonst so an kulinarischen Entdeckungen in Tschechien:
Medovník
Neben Mohnkuchen und Apfelstrudel steht hier ein weiterer Klassiker auf der Dessertkarte: Richtig verliebt habe ich mich in den tschechischen Honigkuchen Medovník. Der ursprünglich scheinbar aus Armenien stammende Kuchen steht wirklich in jedem Café und in jeder kleinen Bar auf der Karte. Unzählige, scheinbar einzeln gebackene, ganz dünne Schichten Honigkuchen mit einer Creme dazwischen.
Trdelnik
Diese slowakische Spezialität habe ich nur in Prag, nicht in Brno gefunden. Das liegt daran, dass das ein slowakischer und kein Böhmischer Baumkuchen ist. Obwohl dieses Rezept scheinbar ursprünglich aus Ungarn kommt. Aber egal. Es schmeckt himmlisch.
Trdelnik von Skalica Website: slovakia.travel/de
Pivo:
In Tschechien trinkt man Bier. Das ist so weit nichts Neues. Der Klassiker ist Budweiser, das echte, nicht das amerikanische „Budějovický Budvar“ Die Brauerei hat sich jahrelang vor Gericht mit der amerikanischen Brauerei gleichen Namens gestritten. Mir schmeckt das Original deutlich besser 🙂
An Gründonnerstag trinken die Tschechen doch tatsächlich grünes Bier! Das Starobrno leuchtet in schönster Spüli-Farbe. Wenn das die Iren wüßten, die färben doch an Sant Patrick auch immer alles grün. Obwohl da ein grüner Likör zum Färben des Biers verwendet werden, schmeckt es aber genauso wie das normale, goldgelbe Bier. Welchen Likör genau sie zum Färben nehmen, verrät die Brauerei aber nicht.
(grünes Bier und Kofola)
Kofola:
Kofola steht heute noch auf vielen Karten im ganzen Land. Diese braune Brause war einst die kommunistische Antwort auf Coca Cola.
Beef tartar
Für Vegetarier vielleicht gewöhnungsbedürftig: Rohes Hackfleisch, das sich der Gast selbst mit Ei und Gewürzen mischt.
Vielen Dank für den Eintrag!! Wir waren gestern Abend im U Kroka und es war perfekt! Wirklich nur zu empfehlen 🙂
das freut mich! uns hat es auch super gefallen! 🙂
Trdelnik ist so lecker. Da hätte ich mal wieder Lust drauf 🙂
jop! Ich auch! Leider gibt es die hier in Spanien nirgends 🙁 *sniff*