Zum allerersten Mal war ich Ende der achtziger Jahre in Italien. Nach dem Abi habe ich mich damals mit einer Interrailreise selbst belohnt. Zusammen mit einer Freundin stand ich früh morgens am Bahnhof und wartete ein wenig aufgeregt auf den Zug. Irgendwann konnten wir dann endlich einsteigen und in den Süden fahren, auf zu unserem ersten Italien Abenteuer.

Unsere erste Station war Rom. Von den insgesamt vier Wochen, die wir eigentlich durch ganz Europa kurven wollten, sind wir fast zwei volle Wochen in Rom hängen geblieben. Rom war toll, wir waren jung, und wir waren verliebt …

Rom Monti Restaurant

Ein paar Jahre später wollte ich dann unbedingt Italienisch lernen. Damals dachte ich noch, es wäre möglich gleichzeitig Spanisch und Italienisch zu studieren. War es natürlich nicht. Mein Hirn konnte auch damals schon nur eine Sprache zurzeit aufnehmen. Aber das wusste ich noch nicht, als ich losfuhr.

In Castiglioncello verbrachte ich also einen Sommer damit, diese schöne Sprache zu büffeln und dabei das Land und vor allem auch die Leute kennenzulernen. Es war wunderbar. Florenz, Sienna, Pisa, … die ganze Toscana hat mich begeistert.

Zurück in Hamburg an der Uni, gingen die Probleme los: In den Linguistikseminaren erschien prompt Italienisch in meinen Kopf, obwohl ich doch Spanischprüfungen hatte! Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich wieder umgestellt hatte. Ich musste mich, wenigstens vorläufig, wohl oder übel für eine der beiden Sprachen entscheiden. Da meine Linguistikprüfungen auf Spanisch waren, hatte ich keine große Wahl. Mit Italienisch war’s das dann erst einmal für die nächsten Jahre. Irgendwann später würde ich es wieder versuchen.

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Irgendwann viel später war ich mit meiner eigenen, kleinen Familie unterwegs nach Italien. Dieses Mal wollten wir Verona und das Veneto erkunden. In Verona habe ich mir stundenlang auf den harten Steinrängen des Amphitheaters eine wunderschöne Oper von Mozart angesehen, bis ich nicht mehr sitzen konnte. Für Venedig musste ein Tagesausflug ausreichen.

venedig kanaele

Letztes Jahr im März habe ich mich dann endlich noch einmal an einen Italienischkurs gewagt. Es war in Rom und es war wunderschön. Fast wie ein zweiter Frühling. Ich war selbst überrascht, wie viele, lange vergrabene und längst vergessen geglaubte Informationen da wieder aus den hintersten Stübchen meines Gehirns zum Vorschein kamen. Das lag sicher auch an der superguten Sprachschule (DILIT) und Giuliano, meinem superguten Italienischlehrer. Nach nur zwei Tagen konnte ich schon wieder parlieren, wenn auch noch mit ein paar unbewussten, spanischen Einwürfen ab und zu 😉 …

Rom Aussicht

Gewohnt habe ich in den zwei Wochen Rom bei einer älteren Dame. Das war wirklich total süß. Sie hat so viel mit mir geredet, dass das glatt als Zusatzpraktikumsstunden zählt. Während wir durch die Stadt spazierten, zeigte sie mir, wo sie als Kind gespielt hat, wo ihre Tante und ihre Cousine früher gewohnt haben und in welcher Kirche sie ihre erste Kommunion gefeiert hat.

Campione Gardasee Tremosine

Und weil es so schön war, bin ich im Mai gleich noch einmal nach Italien, zum Traumziel deutscher Urlauber der fünfziger Jahre gefahren, an den Gardasee. Allerdings habe ich mir den Lago di Garda hauptsächlich von oben, aus den Bergen angesehen. Da liegt nämlich Tremosine, eine kleine Gemeinde, die zum Gardasee gehört aber dank ihrer etwas versteckten Lage noch fast unberührt von den Touristenströmen am Seeufer ist.

Tremosine Agroturismo Nai Reiter

Was fehlt mir jetzt noch? Der Süden natürlich! Ich hoffe sehr, dass ich es dieses Jahr noch schaffen werde, Claudia in Apulien zu besuchen. Es soll dort richtig gute Dive Spots geben, die ich soooo gern ausprobieren würde.

Aber vorher geht es nach Neapel. In ein paar Wochen schon werde ich mit einer italienischen Freundin, die wie ich in Barcelona lebt, durch die Altstadt Napolis schlendern. Schon lange hatten wir geplant, zusammen diese Stadt zu erkunden, aber irgendwie passte es entweder von der Zeit nicht oder eine von uns war gerade mal wieder pleite. Laura kennt sich in Neapal natürlich schon bestens aus, weil ein Teil ihrer Familie dort lebt. Aber für mich wird es das erste Mal sein und ich freue mich schon riesig drauf.