Die schönsten Strände Apuliens findest Du im Salento. Ganz im Süden, dort wo der italienische Stiefel zu Ende ist und sich das ionische Meer mit der Adria trifft, findest Du einsame Buchten mit bizarren Felsen und kleinen Naturbecken ebenso wie weite Sandstrände, die in der Karibik oder auf den Malediven fast nicht schöner sein könnten. Die Farbe des Wassers reicht von Türkis bis Dunkelblau, je nach Jahreszeit und Strömung. Im Sommer tummeln sich hier die Badenden und Sonnenhungrigen. Aber im Winter kannst Du diese traumhaften Strände, einsame Buchten und Grotten fast allein genießen.
Meine persönlichen Lieblingsstrände in Apulien
Sicher findest Du auch im Gargano schöne Strände, und an der Küste zwischen Bari und Brindisi gibt es ebenfalls hübsche Badebuchten. Nur, im Gargano war ich leider noch nicht, das ist die einzige Ecke Apuliens, die ich bis jetzt noch nicht erkundet habe. Und in Monopoli und Polignano wird es in den Sommermonaten an den winzigen Stränden der Altstadt sehr schnell sehr voll. Um in Ruhe zu baden, musst Du schon ein Fleckchen außerhalb finden.
Daher sind für mich die schönsten Strände Apuliens (bisher) ganz im Süden, im Salento, zu finden. Ihrer Lage auf der Halbinsel entsprechend, kann man sie gut in zwei Gruppen einteilen.
- Zu Otranto zähle ich alle kleinen Strände und Buchten, die auf der Seite liegen, wo die Adria und das Ionische Meer zusammenkommen, also an der Straße von Otranto.
- Zu Gallipolli zähle ich all die langen „karibischen“ Sandstrände, die sich auf der Seite des Golfs von Taranto erstrecken.
Die Strände bei Gallipolli:
Lange standen die wunderschönen Strände bei Gallipolli in dem Ruf, eine Partyhochburg zu sein. Mittlerweile ändert sich das zum Glück aber wieder. Die Feiernden ziehen weiter und in Gallipolli kehrt Ruhe ein. Naja „Ruhe“ ist vielleicht übertrieben, denn ein Geheimtipp sind die Strände bei Gallipolli schon lange nicht mehr. Im Sommer wird es richtig voll. Besonders die Baia Verde zieht viele Sonnenhungrige an.
Stadtstrand Gallipolli
Santa Maria al Bagno liegt nördlich von Gallipolli an der Küste in Richtung Taranto. Der kleine Ort ist wirklich wunderschön und auch im Winter findest Du hier geöffnete Cafés und eine kleine Bar, um etwas zu trinken.
Die Strände bei Marina di Pescoluse werden auch die „Maldiven des Salento“ genannt. Das Wasser soll im Sommer besonders schön aussehen und die langen Sandstrände erstrecken sich bis in die hübschen Dünen. Im Winter toll zum Spazierengehen! Tipp: Kurz hinter dem kleinen Badeort beginnt ein Naturpark, der Porto Selvaggio. Die Strände dort sollen auch sehr schön sein.
Foto by Claudia
Wenn Du von Ugento aus an die Küste fährst, gelangst Du zur Spiagga delle Fontanelle. Von dort aus ist der schachbrettartige Leuchtturm von San Giovanni prima zu sehen.
Nach unserem Besuch in Manduria sind wir zur Torre Colimena gefahren. Mit seinen grün rankenden Pflanzen erinnert dieser Turm nun wirklich an das Märchen von Rapunzel. Die Küste ist hier noch sehr felsig. Doch weiter südlich nimmt das Meer bald die tollsten Blautöne an und die Strände werden immer heller.
Woher die Spiagga di Punta Prosciutto ihren Namen hat, weiß ich leider nicht. Prosciutto ist ja eigentlich Schinken. Am Lido degli angeli erstreckt sich eine Dünenlandschaft bis zum Strand und das Wasser funkelt sogar jetzt im Winter in türkis bis dunkelblauen Farbtönen.
An der Spiaggia di Torre Lapillo sammelt gerade eine Frau Muscheln von den felsigen Steinen am Rande der kleinen Bucht. Jetzt im Winter ist es hier schön leer, im Sommer soll es allerdings richtig voll werden. Dann bauen sie hier wieder die typischen Liegestühle und Sonnenschirme auf, die man fast überall an den italienischen Stränden findet.
In der Bucht der Spiaggia di Torre Chianca gibt es ein paar winzige Inseln direkt vor der Küste. Eine hat sogar Herzform, aber das sieht man leider nur von oben. Dafür ist das Wasser kristallklar und der Sand fein und hell – schön oder?
Auch wenn es auf den Winterbildern hier vielleicht nicht so aussieht, aber die Strände in der Nähe von Porto Cesareo sind schon durch die funklenden Farben des Wassers echt schöne Traumstrände. Ich kann schon verstehen, warum die Leute im Sommer hierher strömen. Allerdings sind die Orte entlang der ionischen Küste eher langweilige Feriensiedlungen.
Weniger karibisch, aber dafür abwechslungsreicher sind die Strände der adriatische Seite des Salento. Irgendwie gibt es dort mehr interessante kleine Dörfer und Städte.
Die schönsten Strände bei Otranto:
Porto Badisco heißt ein kleiner Ort mit einer hübschen kleinen Bucht südlich von Otranto. Viel Platz ist an dem Strand selbst nicht, deswegen verziehen sich manche Sonnenbader lieber auf die Felsen, die die Bucht umgeben. Das nette Café an der Hauptstraße dort ist zu jeder Jahreszeit geöffnet.
Die Bucht Torre Sant’Andrea gehört offiziell zu Melendungo. Die Klippen sind hier wunderschön und allein der Blick von oben ist einen Besuch wert. Natürlich gibt es hier auch einen Weg nach unten, zu einem Becken in den Felsen, in dem man baden kann.
Gleich hinter Torre dell’Orso liegt die Grotta della Poesia. Im Sommer ist dieser kleine Naturpool so beliebt, dass die Behörden den Zugang mittlerweile einschränken mussten. Im Winter kann man diese Schönheit problemlos ohne Menschenmassen, fast allein, genießen.
Nördlich von Otranto erstrecken sich einige Sandstrände in gut erreichbaren Buchten. Gekennzeichnete Wege führen durch dichtes Buschwerk zum Beispiel an die Baia dei Turchi, die Bucht der Türken. An diesem schönen Sandstrand sollen einst die Osmanen gelandet sein, als sie Otranto überfielen. Der Name Baia dei Turchi ist geblieben. Man muss ein wenig durch dichtes Gebüsch laufen, um hierher zu gelangen. Doch die Wege sind gut ausgetreten und mittlerweile sogar ausgeschildert. Im Sommer soll es schnell voll werden. Jetzt im Winter sitzen an den Klippen rings herum die Angler und versuchen etwas zu fischen.
Alimini heißt ein Strandabschnitt, an dem zwei Seen ins Meer fließen. Die beiden Seen, von denen einer Süßwasser und der andere Salzwasser enthält, gehören zum Parco Naturale dei Laghi Alimini, und sind über einen künstlich angelegten Kanal mit dem Meer verbunden.
Hinter einem Campingplatz liegt die Baia Mulino d’acqua. An der Stelle, an der früher angeblich eine Wassermühle gestanden haben soll, gibt es einen versteckten Zugang zu einer Badeplattform, die in die Bucht gebaut wurde. Im Sommer kann man zu einer hübschen kleinen Grotte schwimmen. Im Winter kann man dort allerdings nicht runter. Dafür ist der Blick von oben auf den Scoglio di Sapunerò, wie dieser Felsbrocken in der Bucht heißt, aber auch schon bezaubernd.
Mein ganz persönlicher Lieblingsstrand liegt in einer ganz kleinen Bucht direkt neben der Torre Porto Miggiano. Wackelige Stufen führen an den Felsen hinunter zum Wasser. Das leuchtet dort im Sommer wie im Winter in den schönsten Blau- bis Türkistönen.
Ganz versteckt an der Küstenstraße von Otranto nach Leuca liegt die Cala dell’Acquaviva. In der kleinen Bucht fließt eine Süßwasserquelle ins Meer. Neben dem Stückchen Strand sind skurrile Felsformationen entstanden.
Hinter dem Hafenbecken von Tricase Porto führt ein kleiner Weg in eine Mondlandschaft voller kleiner, natürlicher Wasserbecken. Sicher kann man sich hier nicht so weich betten, wie an dem winzigen Sandstrand neben dem Palazzo, aber schön ist es schon, oder?
Wer diese Ecke nicht kennt, findet Marina Serra gar nicht so leicht. Einst baute man hier das weiche Gestein ab, um daraus Häuser zu bauen. Heute locken diese natürlichen Wasserbecken sogar im Winter Badegäste an! Als ich im Januar hier fotografiert habe, planschte ein älterer Herr fröhlich im Wasser. Natürlich hab ich diskret um ihn herum geknipst, wegen Persönlichkeitsschutz und so.
In Santa Maria di Leuca ist dann wirklich das Ende des italienischen Stiefels erreicht. Südlicher geht nicht. Im Hafenviertel mit den schicken Villen gibt es zwischen den felsigen Uferabschnitten auch einen im Sommer viel besuchten Strand. In den nahe gelegenen Buchten kann man sich im weichen Sand von der Sonne bescheinen lassen.
Wissenswertes über die Strände Apuliens im Sommer :
Wenn Du im Winter unterwegs bist, wie ich jetzt zwischen Dezember und Februar, kann Dir das, was nun kommt ziemlich egal sein. Falls Du aber doch im Sommer nach Apulien fährst, solltest Du vielleicht noch ein, zwei Sachen über die Strände hier wissen.
Bandiera Blu und 5 vele – Cinque vele
Viele der Strände im Süden sind nicht nur schön, sondern auch wirklich sauber. Ein Zeichen für nachhaltigen Badespaß ist die Qualität des Wassers, aber auch die Reinigung und Abfallentsorgung an den Stränden oder die Organisation von Umweltaktivitäten. All diese Faktoren werden bei der Vergabe der wichtigsten Gütesiegel berücksichtigt.
Die blaue Flagge ist ein internationales Qualitätssiegel für saubere Strände, das alljährlich von der FEE verliehen wird. Es gibt strenge Regeln und Auflagen, die erfüllt werden müssen, ehe eine Gemeinde sich mit der bandiera blu schmücken darf. Die Auszeichnung erfolgt immer nur für ein Jahr und wird ständig überprüft.
Wenn Du ein Schild mit 5 vele, also fünf Segeln siehst, ist das ein gutes Zeichen. Die italienische Umweltorganisation Legambiente verleiht gemeinsam mit dem Touring Club maximal fünf Segel als Gütezeichen für die Sauberkeit eines Strandes. Allerdings haben sich viele Hotels und Unterkünfte mittlerweile ähnlich genannt, davon bitte nicht verwirren lassen.
Nacktbaden
Nackig zu baden ist im Süden Italiens gar nicht so gern gesehen. Offizielle FKK Strände gibt es überraschenderweise in ganz Italien nur sehr wenige. „Oben ohne“ wird mittlerweile an touristischen Stränden toleriert. Es kann Dir aber immer noch passieren, dass Du beim topless Baden schiefe Blicke oder Kommentare erntest. Egal wo auf der Welt Du ins kühle Nass springen willst, am besten ist es eigentlich, wenn man sich an die Badekultur anpasst und die Gepflogenheiten der Einheimischen respektiert.
Übrigens ist selbst das Umkleiden am Strand nicht gern gesehen. Dafür sind extra Umkleidekabinen vorgesehen, die Du besser auch benutzen solltest.
Artikel zum Thema Nacktbaden www.n-tv.de
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